Nochmal zum Vorbild E 512
Gebaut wurde der E 512 ab Mitte der Sechziger Jahre im Mähdrescherwerk Singwitz. Erste Nachfolgebaureihe war in den 70-gern der leistungsstärkere E 516, der diesen aber nicht ablöste und dessen Produktion später in Bischofswerda erfolgte.
Ab 1983 gab es den E 514. Dieser war quasi Nachfolger des E 512, jedoch wurden beide Typen noch bis ca. 1988 abwechselnd im Mähdrescherwerk Singwitz hergestellt. So etwa ein halbes Jahr E 512, dann 14 Tage Produktionsumstellung, dann ein halbes Jahr E 514. 14 Maschinen / Tag, 3000 Maschinen / Jahr - wenn alle Teile pünktlich geliefert wurden. Die Rechnungen der Zulieferer wurden im Sozialismus im Voraus bezahlt. Zur Not konnte man sich für Exportaufträge aber von auf Halde stehenden fertigen Dreschern fehlende Teile "borgen".
Die "Hausfarbe" im Kombinat Fortschritt Landmaschinen war bis ca. 1983 blau-weiß. Der farbgrundstoff wurde wohl aus dem NSW importiert, gefolgt von Faben heimischer Produktion, dem komischen "panzergrün" und ab ca. 1987 von dem "Claas-like" hellgrün.
Es gab somit den E 512 in blau-weiss, dem "komischen grün" und sehr wenige in hellgrün. Als Sonderbauform gab es an Stelle der vorderen Räder ein Kettenfahrwerk - für die Reisernte z.B. in China.
Bei der Bahnverladung wurden die vorderen Räder abgenommen und eine Art Behelfs-Fahrfelge auf der Vorderachse moniert. Verladen wurde auf diverse Flachwagen, für den NSW-Export auch auf Transwaggon-Teifladewagen. Nicht zu vergessen sind die Lademaßüberschreitungsschilder (LÜ A)!
Die Schneidwerke wurden seperat aus Torgau an den Abnehmer geliefert. Die Schneidwerke nahmen erst nach der Wende den Umweg über Singwitz.
Zum E 514. In blau-weiss dürfte es nur Baumuster und Exportmaschinen gegeben haben. Die Innlandsserienproduktion sollte in den beiden o.g. Grüntönen erfolgt sein. Exportserien z.B. für Westdeutschland wurden auch in rot geliefert. Diese hatten dann bei Auslieferung auch ein Schutzgitter vor dem Einzugsschacht (Transportstellung) sowie erst sehr kurz vor der Wende auch Strohhäcksler. Für den Export, z.B. nach Schweden, gab es eine Körnerbunkererhöhung. Es gab auch in den 80-er Jahren schon Maschinen mit Spurführung am Schlag.
Als Exportvariante ist mir weiterhin eine Ausführung mit Absackvorrichtung und Rutsche bekannt.
Nach 1990 kamen dann verschiedene dunkelblau-weiße Lakierungsvarienten hinzu, da ja der E 514 auch von MDW noch hergestellt und vertreiben wurde. Mit geänderter Kabine und stärkerem Motor auch noch als E 514 S.
Soweit meine Erinnerungen an den PA- und ESP-Unterricht und was man sich als Schulkind halt so behalten hat.