Ich muß Butzler, "es ist viel Lärm", bis dahin zustimmen.
Ich habe den Thread mit einem Wechselbad der Gefühle genossen.
Genüßlich gab es Vernünftiges zulesen und viel mehr, deswegen auch der Lärm, sonst wäre es Musik, ein bei Fahrzeugdiskussionen undenkbarer Sachverstand zum nun aber mal die Grundlage allen Eisenbahnverkehrs bildenden Element.
Schade, denn Gleisbau ist kein Hexenwerk.
Und vorbildlicher Gleisbau ist viel einfacher zu verstehen als die Funktion einer Dampflok, von Diesel- und Ellok will ich erst garnicht reden.
Schade das gerade dieser Thread nicht von einer Notwendigkeit zur Nachbildung des Vorbildes ausgeht, sondern lediglich davon, ob alte Rokalformen uns weiterhelfen, Kühn das braucht und ob es ökonomisch ist.
Das Gleissystem das irgendeiner bringen wird, daß wird wohl so sein, brauchen wir bestimmt nicht, wenn es für Starpackungen geeignet sein soll. Dieses gibt es bereits.
Ein Gleissystem eines renomierten Herstellers von HO auf TT umgemünzt bringt uns auch nicht weiter, auch jenes eines anderen Herstellers, das A-Gleis wurde angesprochen, wäre auch nur nicht vorbilgerecht. Letzteres dann noch ein Schritt zurück hinsichtlich der Fahrkantengestaltung im sensiblen Zungenbereich.
Fazit, so etwas brauchen wir alles nicht.
Ein Gleissystem auszzuhebeln, weil TT auf den Tisch passen soll sehe ich nicht als unbedingtes Argument. Denn dann dürfte ja nun wirklich kein Zug, welcher mehr große Welt der Eisenbahn als eine Sekundärbahn vermitteln kann auf diesen Anlagen fahren.
Also sind Kompromisse unumgänglich.
Wenn diese Kompromisse mit Sachverstand des Fahrweges definiert sind und kontinuierlich das System durchziehen, das Weichensystem, denn letzendlich geht es ja in dieser Diskussion darum, dann haben wir ein neues Gleissystem.
Alles was zur Zeit für TT am Markt erhältlich ist entspricht nicht dem Weichensystem des Vorbildes, da eklatante Fehler bei der Gestaltung gemacht wurden.
Geometrisch im Ganzen und Konstruktiv im Detail. dazu gibt es genügend weiterführende Beiträge hier im Board.
Was haben wir denn zur Zeit von der Großserienherstellerriege?
Wer Epoche III oder früher fährt und auch Wert darauf legt kann zum Beispiel keine EW 2 und EW 3 einsetzen. Weichen ohne Kuppelschwellen gab es nicht, noch nicht zu diesem Zeitpunkt. Gut, kann man ja noch als Nietenzählerei abtun.
Geometrisch haben wir allerdings dann nur noch Murks.
So sind alle Hinweise falsch, statt einer EW 1 eine EW 2 einzusetzen. Über solch eine Verbindung fährt beim Vorbild kein Zug. Bei dem System wurde die Staffelung entsprechend der betreiblichen Forderungen vollkommen mißachtet, weil nicht bekannt.
Vergleichbar ist dies mit dem Getriebebau. Keiner würde auf die Idee kommen mit verschiedenen Zahnmodulen zu arbeiten, das Ergeniss kann sich jeder ausmalen. Beim Weichensystem wird jedoch gerade die mathematiasche Verzahnung der Weichengrößen bedenkenlos und willkürlich gewechselt. Diese Ergebnisse kennt auch jeder.
Landläufig gilt ja nur herunter von der hohen Schiene, das wird ganzlich vernachlässigt und je größer der Abzweigbogen, desto besser. Erste Forderung ist vollkommen berechtigt, die Zeit dazu ist auch reif. Letztere Forderung entspringt dem gleichen Kenntnisstand wie ihn die Hersteller haben.
Schade, denn mit dem gleichen Aufwand hätte man es auch richtig machen können.
Die einzige Weiche, die einem Vorbild geometrisch nahe kommt, ist nämlich die EW1, 190 / 2,42. Die Konstruktion allerdings lädt nicht gerade zu einem mit Wonne zu betrachtenden Fahrzeugdurchlauf ein.
Das die Gleisabstände nun überhaupt nicht passen will ich garnicht erst erwähnen.
Fahren kann man auf diesem Gleis, einfach zusammenzubauen ist es auch, nur mit der Eisenbahn hat es nichts zu tun.
Und aus diesem Grund brauchen wir ein neues Gleissytem, nicht als Ergänzung oder Konkurenz, sondern als Ersatz, wenn das bis jetzt angebotene nicht mehr genügt,
...wenn 24cm Schienenhöhe stören.
Die in Deutschland größte, flächendeckend eingebaute, Schiene war nun mal R65 mit 180mm Höhe und einem riesigen Kopf von 75mm Breite, ergo in TT 1,5mm Höhe und 0,65mm Breite.
Wenn wir wenigstens annähernd, soll heißen die innere Geometrie sollte mal nicht betrachtet werden wie Kopfwölbung von 300mm Radius, Stegdicke usw., uns diesen Proportionen annähern, dann wir jeder sagen, diese Proportionen erreichen denke ich, hätte dies schon Berechtigung.
... wenn ich einen Bahnhof nachbilden will bei dem wenigstens die grundlegendsten Dinge der Gleisgeometrie, resultierend aus der Fahrdynamik, beachtet werden.
Diskussiongrundlage für ein neues Gleissytem sollte also nicht sein, ob das was es gibt ausreicht, feinere Weichen zu kompliziert sind, weil man mit den Steckbausätzen aus Sebnitz schon Probleme hat und noch viel weniger ob es für Hersteller xyz kaufmännisch interessant ist, sondern alleinig, was will ich mit dem zweiten Part des Rad-Schiensystems erreichen.
Einfach Supermodelle Achterbahnartig um die Ecke schicken oder ein Stück Eisenbahn nachbilden. Letzteres dann auch mit dem gleichen Respekt wie er den Fahrzeugen entgegengebracht wird.
Ich will nur erwähnen, daß sämtliche Schnellfahrrekorde nur möglich wahren weil ein ganz besonderes Augenmerk auf die Funktion zwischen Rad und Schiene gelegt wurde.
Die SNCF tunten nicht nur den Zug für die fast erreichten 600 km/h sondern ganz besonders das Gleis.
Und wie das Gleis nach den ersten Versuchen der Franzosen in den 50-zigern aussah, kann in mancher Pubikation betrachtet werden.
Wie der heutige Modellbahner legte man besonderen Wert auf die Fahrzeuge, die fahren ja schnell, das Gleis liegt ja nur eben so da.
Eine nicht enden wollende Ansammlung von Gleisverwerfungen nach der Durchfahrt der BoBo-Lok war das Resultat.
Danach wurde dem Gleisbau mehr Aufmerksamkeit geschenkt.
Vielleicht wird ja auch in Zukunft mit Neuerscheinungen und ihrer Laufkultur gnädiger umgegangen, wenn sich die ganz besonders harten Kritiker erst einmal ihre miserable Gleislage anschauen. Dafür sind die Supermodelle nicht gebaut. Ich denke da mit Unbehagen an die Diskussion zum SVT.
Ein Supermodel gehört auf ein Supergleis, welches nicht allein an der Kleineisennachbildung, sondern vorrangig an einer bahnfesten Funktion gemessen werden muß, denn Gleis und Fahrzeug bilden eine Einheit.