Hier noch die Entstehungsgeschichte der Vorbildlok BR117:
Da sich der Bau der V180 immer weiter verzögert, orderte die Hauptverwaltung Maschinenwirtschaft im Jahr 1957 in Trollhättan eine Serie von 25 Dieselloks des gleichen Typs Nohab`s, wie er gerade für Norwegen gebaut werden. Sie haben die Achsanordnung Co`Co`, also im Gegensatz zu den in Dänemark zusammengebauten Maschinen mit 6 Fahrmotoren. Dies ist aufgrund der vielen Mittelgebirgsstrecken der DR wichtig. Die Loks haben 17 Tonnen Achsdruck, eine Leistung von 1775 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h. Die erste Lok wird bei der VES-M Halle umfangreich erprobt. Die Serie erhält die Bezeichung V170 001 - 025 und wird dem Bw Leipzig Hbf Süd und dem Bw Aue(Sachs.) zugeteilt. Eingesetzt werden sie auf den Strecken Leipzig – Saalfeld, Leipzig – Karl Marx Stadt, Leipzig – Zwickau, Aue – Adorf, Aue – Johanngeorgenstadt sowie den umliegenden Strecken in das Erzgebirge.
Aufgrund der guten Bewährung wird 1959 noch eine Serie von 15 Stück der dänischen Bauform MX mit 4 Fahrmotoren nachträglich geliefert. Sie hat die Achsanordnung (A1A)`(A1A)` und die Höchstgeschwindigkeit von 133 km/h. Die Achslast beträgt 15 Tonnen, somit sind die rund 1500 PS starken Loks auch auf Nebenbahnen einsetzbar. Sie erhalten die Bezeichnung V150 001 - 015. Stationiert werden sie in Magdeburg und in Dresden - Pieschen. Von Magdeburg aus fahren sie in Richtung Harz, nach Berlin, nach Schwerin und kommen auch nach Helmstedt. Die Dresdener sind auf den Strecken nach Zittau, Altenberg, Richtung Döbeln - Leipzig usw. unterwegs.
Wegen Devisenmangels bleibt es bei den Loks zumal die V180 kurz vor der Serienreife steht. Die Maschinen erhalten 1970 folgerichtig die EDV-Baureihenbezeichnungen 117 und 115 und leisten der DR neben den Loks der BR110 und 118 treue Dienste. Das es später einmal eine durch Umbau stärkere Lok der Baureihe 110 als 115 geben wird, konnte man 1970 noch nicht ahnen…Wohlweislich fuhren diese Loks auch nur ganz kurz mit den 115er Schildern durch die Lande um nach kürzester Zeit nun endgültig mit den richtigen Schildern als Baureihe 114 gekennzeichnet zu werden.
Ursprünglich trugen die Maschinen den für die V180 vorgesehenen rot/beigen Anstrich mit dem V an der Front. Mit der computergerechten Umzeichnung in die BR115/117 erhalten die Loks nach und nach den an 118 070 erprobten neuen bordeauxroten Anstrich des Lokkastens, ein graues Dach und nunmehr nur noch einen weißen Zierstreifen. Die Drehgestelle werden wie jetzt bei allen DR-Lok vorgeschrieben in grau lackiert. Besonderes Merkmal der neuen Farbgebung ist das große silberne Flügelrad an beiden Stirnseiten, will sich die DR damit deutlich als zukunftsträchtiges Unternehmen mit eigenem Markenzeichen präsentieren.
In den 80er Jahren sind die drei 117 (V170) beim Bw Leipzig Hbf West, TE-Zeitz, sieben 117 sind im Bw Saalfeld (Saale) beheimatet und fahren die Züge zwischen Saalfeld/ Triptis nach Lobenstein/ Blankenstein. Fünf weitere 117 hat das Bw Altenburg, drei davon in der Einsatzstelle Meuselwitz ebenso wie drei 115 (V150), welche die Strecken nach Langenleuba-Oberhain und Ronneburg (Wismutverkehr) bedienen.
Zuständiges Unterhaltungs-Raw ist das Raw "Herrmann Matern" Cottbus.Geplant ist ein Einsatz der 117er bis ins Jahr 2020 hinein. 2013 erfolgten die letzten Hauptuntersuchungen. Auslauf-Bw wird das Bw Altenburg sein. Sie 115er werden noch ein paar Jahre länger im Dienst bleiben, sind sie doch ob ihrer Achslast von 15t universeller einsetzbar. Auslauf-Bw für diese Maschinen wird das Bw Gera werden.