jf-
Foriker
* Erst das Zersägen des Originalrahmens beschreiben - für die schlichten Bastelgemüter.
* Aber dann auf Nachfrage mit einem neuen, selbst gefrästen Rahmen herausrücken!
Nun - vielleicht kann man es verstehen, wenn man die Geschichte kennt.
Bis 2006 war ich mit Heimanlage in Spur N unterwegs. Unterm Strich hatte ich damals im wesentlichen nur mit zwei wirklich nervigen Störungsquellen zu kämpfen. Eine davon nennt man 'Haftreifen'. Von den Dingern bin ich echt kuriert.
Entsprechend versuche ich, daß meine Tfz. gänzlich ohne auskommen. Da wir aber auf den Modultreffen auch vorbildnah lange Züge fahren wollen, muß der Zugkraftverlust irgendwie kompensiert werden. Bei Dieselloks ist eine Gewichtserhöhung in der Regel relativ leicht machbar. Bei Eloks ist es etwas schwieriger, geht aber noch. Bei Dampfern wird es nun wirklich interessant. Gut, auch Tender lassen sich auflasten, aber nur in gewissem Rahmen.
Die nächste Idee war, die Lok selbst mit einem "leichten" Antrieb zu versehen, ihr also so viel Zugkraft zu verpassen, daß sie sich selbst und vielleicht noch drei, vier Wagen bewegen kann, der Tender also nicht zusätzlich noch die Lok schieben muß, die ja einen deutlich höheren Rollwiderstand hat als ein bzw. mehrere Wagen. Das habe ich dann auch mal ausprobiert, und zwar an einer 52. Die letzten drei Achsen angetrieben, Motor aus der Bastelkiste im Kessel, Zahnräder vom kühnschen Holzroller.
Das Ergebnis war ernüchternd; keine spürbare Zugkrafterhöhung. Auflasten schied aus, da die ersten beiden Radsätze über die Stangen angetrieben werden und letztere das auf Dauer nicht aushalten.
Nächster Schritt: 58.30 und Antrieb auf alle gekuppelten Achsen. Ausführung wie bei der 52, sprich unter Verwendung des originalen Rahmens, die Bohrungen für die Wellen der Zahnräder nach Augenmaß frei Hand mit dem Dremel. Dazu eine offene Bodenplatte unter Verwendung von verschiedenen Messingprofilen.
Hat unerwarteterweise einwandfrei funktioniert, nur leider nicht auf Dauer. Die Kräfte im Getriebe waren größer als angenommen und haben die Bodenplatte nach einiger Zeit einfach weggedrückt.
Ok, nächste Überlegung: das alte Antriebsprinzip von BTTB - die durchgehende Schnecke. Dadurch entstehen im Getriebe keine vertikalen Kräfte auf die Räder. Gedacht - getan. Auch das hat auf Anhieb funktioniert. Aber es war viel zu laut. Ich habe einiges ausprobiert. Aber es ist mir nicht gelungen, das Ding leiser zu bekommen.
Also noch mal von vorn, und jetzt solide! Gefräster Rahmen und grundsolide, ebenfalls gefräste, geschlossene, 3 mm dicke und vierfach verschraubte Bodenplatte. Diesmal hat's nicht funktioniert, habe ich die Lok nicht dazu bringen können, sauber zu laufen. Zwar fuhr sie. Aber die Fahreigenschaften waren unter aller Sau. Mir ist es auch nach ewigem Herumprobieren nicht gelungen, herauszufinden, woran es eigentlich lag.
Warum der jetzige Versuch funktioniert, kann ich selber nicht sagen. Die Befestigung der Bodenplatte erfolgt jetzt mit nur drei Schrauben und die Achslager habe ich diesmal halbrund statt eckig ausgeführt. Das sind die einzigen Unterschiede.
Die meisten Modellbahner fahren mit Haftreifen und wollen das auch gar nicht anders. In dem Fall ist der Antrieb der Lok wenig sinnvoll, denn mit Gummis und dem Gewicht siehe erstes Bild reicht die Zugkraft allemal.
Aber mit meinem Splien, ohne Gummis fahren zu wollen, sind neun angetriebene Achsen in Verbindung mit ausreichend Reibungsgewicht durchaus eine Option.
Gruß Jens
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