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Interzonenzüge

@ Lokwolf

Ja da hast Du recht, Bahnsteig C. Worauf ich hier nocheinmal aufmerksam machen möchte , ist das hier zwischen Interzonen- und Transitzügen unterschieden worden ist. Interzonen- waren die , die in der DDR für den Binnenverkehr freigegeben waren und Transitzüge waren die , die zwischen der BRD und West-Berlin verkehrten. Die waren wirklich nur für den Transitverkehr. Bei den Transitzügen gab es auch noch die Alliiertenzüge.

Ex Hbf. Potsdam heute Pirschheide sieht schlimm aus. Oben alles dicht und unten ( Bahnsteig C ) nur noch das Durchfahrtsgleis offen. Die Halle ist bis zur Treppe offen , aber Tod.

mfg tommy
 
402-403

Hi ,

an einen Speisewagen im Zuglauf Leipzig - Nürnberg kann ich mich zumindest auf der Strecke zwischen Leipzig und Probstzella nicht erinnern (was die 80er-Jahre betrifft) , da hieß er dann 1402/1403 . Hängt damit zusammen , das die DSG zwar mit der Mitropa kooperierte , aber auf den Strecken der DR was den Interzonenverkehr/"Silberhaarexpresszüge" betraf , nichts verkaufen durfte . Anders die Lage in den Transitzügen zwischen Berlin (West) und dem Bundesgebiet . Das waren ja exteritoriale Züge und somit konnte per Vertrag geregelt werden , wer in welchem Zug "Handel" treiben durfte .
Zurück noch Mal zum Zug Leipzig - Nürnberg über Probstzella : Da er über Gera geführt wurde , hing zu 98 % eine Diesellok der BR 118 dran , und die hat bekanntlich Dampfheizung . Laut Aussagen von Lokführern und auch in einem Buch von B.Kuhlmann (? - so hieß der Autor glaube) gelesen , durfte spätestens ab Zeitz/Gera nicht mehr geheizt werden , da sonst in Probstzella bei der Grenzkontrolle die Hunde nicht mehr unter den Wagenzug langliefen wegen austretendem Dampf bzw. Kondenswasser . In der Übergangszeit und im Sommer war es sicher erträglich , aber im Winter .... da war man froh , wenn in Probstzella die DB-E-Lok am Zug war und elektrisch heizte .

MfG Eckart
 
@Tommy:

Bei den Transitzügen wurde auch peinlich genau darauf geachtet das diese mit mindestens 30km/h fuhren und hielt die Strecken koste es was es wollte. Zu langsam durften sie nicht sein weil man Angst vor Fluchtversuchen hatte.
Es gab einen Fall in dem ein flüchtender auf einen Zug der Alliierten aufsprang. Da die Zuständigkeit bei den Russen lag, diese aber laut diverser Verträge nicht in den Zug rein durften, hielt man ihn an, koppelte den entsprechenden Wagen ab und stellte ihn kurzerhand schwer bewacht auf ein Abstellgleis eines Grenzbahnhofes und zitierte den Oberkommandeur der Alliierten zu Verhandlungen in die DDR.
Dieser veranlasste dann wider Willen das man den Flüchtigen an die DDR-Staatsorgane übergab. Ansonsten hätte es eine noch kleinere Enklave als Steinstücken bei Potsdam auf dem Abstellgleis gegeben.
 
Habe nämlich im alten Miltizer Kraftwerk arbeiten dürfen...Gruß vom Rhein
Lokwolf

Sie meinen das Kraftwerk Kulkwitz- inzw. abgerissen glaub ich---Danke für die warmen Spenden nach Grünau. In Miltitz steht die "Parfüm-Bude".
 
Züge durch Mauer und Stacheldraht

Hallo an alle,
wer kennt sich aus ? Es muß doch einige Moba geben, die da Ihren Dienst versehen haben. Heute kann ja darüber gesprochen werden.
:biene: onkeljoky
 
:biene: Hallo Ihr Berliner und Randgebiete,
habt Ihr zu diesen interessanten Thema keine Meinung?

onkeljoky

Oder darf keiner mehr?
 
"Sie meinen das Kraftwerk Kulkwitz- inzw. abgerissen glaub ich---Danke für die warmen Spenden nach Grünau. In Miltitz steht die "Parfüm-Bude"." (Stolli)

Ja, ja - das seelige HKW Kulkwitz. War bis 1985 dort Schichtleiter...
Die Kessel 15 bis 17 waren mal die ersten Steilrohrdampferzeuger in Deutschland, Sammelschienenkraftwerk mit zum Schluß noch 2 Entnahmemaschinen. Dazu das sog. "Importheizwerk" mit 6 Kesseln. Konstruktiv eigentlich eine altbundesdeutsche Konstruktion als 40-Tonner-Ölkessel, von den Jugo's auf Gasfeuerung umgeeselt, für Kulkwitz mit einer Rostfeuerung für Rohbraunkohle versehen und auf 26,5t/h-Dampfleistung abgemagert. War keine Arbeit zum Verlieben da draußen...
Die Stillsetzung des HKW war dann übrigens, um die Kurve zur Bahn zu bekommen, das Todesurteil für die Bahnstrecke Leipzig-Plagwitz - Pörsten... Im Winter täglich 3 Kohlezüge über Leipzig-Plagwitz mit je 18 Fad, Zugloks meistens 120-er. Die Züge wurden im Anschlußbahnhof Görenz-Albersdorf zerlegt und in mehreren Teilen mittels betriebseigener Dampfspeicherloks ins Werk geholt.
Nach der Wende wurden die kohlegefeuerten Anlagen dann durch 2 gasgefeuerte Heißwassererzeuger mir zusammen 256 MW Wärmeleistung ersetzt, die heute noch betriebsfähig sind - fernbedient, ohne ständiges Personal in Kulkwitz.

Nach dem "Reinfall" im Winter 1986/87 kam dann einige Jahre später die Verbindungsleitung zwischen Grünau und dem HKW "Ernst-Thälmann", das nach der Wende dann HKW "Süd" hieß und auch schon längst außer Betrieb ist.

FD851
 
@ onkeljoky

:biene: Hallo Ihr Berliner und Randgebiete,
habt Ihr zu diesen interessanten Thema keine Meinung?

onkeljoky

Oder darf keiner mehr?

Kann ich nicht ganz nachvollziehen. Gib doch mal in Googleearth Kleinmachnow ein. Die Zahl derer die über das "ganz spezielle Insiderwissen" verfügen , sich für TT interessieren und im Board sind , dürfte nicht allzu hoch sein. Etwas findet mann in " Deutsch-deutsche Grenbahnhöfe" von Bernd Kuhlmann Verlag GeraMond ISBN Nr.9 783765 471407.

@ E-Fan: Davon hab ich gehört. Kleinere En- Exklaven als Steinstücken gab es . Die Wüste Mark in Stahnsdorf oder bis 1970 auf den Nuthewiesen bei Drewitz 3 kleine Äcker mit zusammen 3,6 ha. Dazu kommt das auch jedes Kfz. mit Botschafs- bzw. Militärverbindungsmissionkennzeichen Exterritorial war und noch heute ist. Ich kann mich noch genau an die Schilder rundum ( außer Sichtweite) zu jedem militärischen Objekt aufgestellt waren erinnern. " Durchfahrt für außländische Militär- und Militärverbindungsmissionen verboten! " . Das ganze in deutscher, französischer , englischer und kurioser Weise sogar in russischer Sprache. Die waren zu dieser Zeit in Potsdam stationiert und spielten so ihre Spielchen. Das war auch der Grund das Alliiertenzüge , wenn sie kontrolliert wurden , in Potsdam-Stadt an der Mauer zum RAW halten mußten und nicht in Griebnitzsee.


Link zum Gebietsaustausch 1971:http://www.verfassungen.de/de/ddr/gebietsaustauschberlin71.htm

mfg tommy (kleingeschrieben)
 
Hallo tommy
Die ISBN gibts nicht mehr das Buch erscheint im Februar neu. Ups wir haben ja schon wieder Februar.





www.geramond-verlag.de

Peter Bock
Interzonenzüge
Eisenbahnverkehr im geteilten Deutschland 1945-1990

Anhand vieler Fotos und historischer Dokumente erzählt das Buch, unter welchen Bedingungen Menschen und Züge über 40 Jahre lang die Grenze passierten.

Erscheint im Februar 2007

Art.-Nr. 7118 ISBN-13: 978-3-7654-7118-6 Preis: 29,95 €
 
Sie meinen das Kraftwerk Kulkwitz- inzw. abgerissen glaub ich---Danke für die warmen Spenden nach Grünau. In Miltitz steht die "Parfüm-Bude".

Natürlich, Herr Geheimrat, Kulkwitz hätte es heissen müssen.

Gruß vom Rhein :luftschl:
Lokwolf
 
Hallo


Hab mir das Buch mal Bestellt von GeraMond Verlag Interzonenzüge das Buch ist Insgesamt nicht schlecht ,aber leider fehlen da genau die Angaben die ich bzw. auch viele andere von uns suchen ob da eventuell Speisewagen bzw. Schlafwagen der DR oder DB in den Zügen mit eingestellt waren.


Wer kann mir eventuell noch einen Tipp geben was es noch für Bücher/Nachschlagewerke gibt mit dem Thema Interzonenzüge .
 
Das muss dann aber "unten" im Bahnhof (Bahnsteig C) gewesen sein, denn dort sind die südwärts fahrenden Interzonenzüge (West-)Berlin - Frankfurt/München durchgekommen, die oft keinen Halt in der DDR hatten, also reine Transitzüge waren.


Den Winter kenne ich gut :abfrier:. Totales Chaos am Hbf in Leipzig aufgrund eingfrorener Weichen.
Habe nämlich im alten Miltizer Kraftwerk arbeiten dürfen, um L-Grünau halbwegs bei Strom und Wärme zu halten. Typischer NVA-Wintereinsatz in der Kohle.

Gruß vom Rhein
Lokwolf

DEN Winter kenn ich auch noch! Zwei Kompanien waren im HKW Magdeburg-Rothensee, zwei Kompanien auf den Gbf Seddin, unsere Kompanie Wach- und Fahrkompanie.
MfG Holzi
 
HKW Kulkwitz

Im Beitrag 157 hab ich zu Kulkwitz schon einiges geschrieben...
Vom alten HKW (rechts der B186 in Richtung Zwenkau) steht nix mehr. Der Schornstein, der da noch steht, gehört zu HW Kulkwitz (links der B186 - ist ein kleiner Unterschied: das HKW war Baujahr 1911, das HW 1981!!!). Der Schornstein des HW ist erst um 1988 herum mittels Betongleitschalung als Ersatz für 2 Blechschornsteine gebaut worden - 1993 wurde das Heizwerk aus den bekannten Gründen (keine Rauchgasentschwefelung und anstelle Elektrofilter zur Entstaubung nur Multizyklone) stillgelegt. Auf dem HW-Gelände hat seit vielen eine Erdstoff-Recycling-Firma ihren Sitz...
Auf dem Gelände des alten HKW befinden sich noch 2 Heißwassererzeuger aus dem Jahr 1991 - gasgefeuert und fernbedient. Auch die werden nur noch als Spitzenlastanlage bei "deutlichen Minusgraden" benötigt. Seit deren Inbetriebnahme ist das alte HKW aus 1911 stillgelegt... Das alte HKW hatte ursprünglich 2 gemauerte Schornsteine... Einer der beiden ist bei einer Sprengung im Jahr 1988 beim 1. Versuch nicht umgefallen - das gab ne Menge Aufregung.
Die ursprünglich 3 Leipziger Fernwärmenetz sind heute ein einziges großes Verbundnetz und auch das frühere Dampfnetz in der Innenstadt ist auf Heißwasser umgestellt und ans Verbundnetz angeschlossen.
Der größte Teil der Leipziger Fernwärme kommt heute über eine 15 km lange Transitleitung aus dem Vattenfall-Kraftwerk Lippendorf und aus dem Gasturbinen-Heizkraftwerk Nord am Leipziger Hbf.
Der Betrieb des Fernwärmeverbundsystems ist mein Job...
FD851

PS: Stillgelegte Schornsteine werden heutzutage gern für Funkanlagen u.ä. von den Funknetzbetreibern für gutes Geld angemietet...
 
Laßt FD, dem Heizer de Cheffe , doch mal von seinem Job schwärmen-brauchen wir alle mal.
 
Hallo,
um wieder auf das Thema zurückzukommen, bespannt waren die Züge mit allen Loks, die mindestens vier Achsen, Zugheizung und zwei Führerstände hatten. An Dampfern kamen 01, 03, 22, 35 und 41 zum Einsatz. Zwei Fotos habe ich herausgesucht.

Bild 1: 211 018 Le-W, D 452 Frankfurt/O.-Leipzig-Eisenach-Mönchengladbach am 21.08.79 in Leipzig-Leutzsch

Bild 2: 119 008 Oef, D 447 Köln-Hannover-Magdeburg-Leipzig am 21.03.82 beim Passieren der Mittellandkanalbrücke bei Vahldorf. Im Sommerfahrplan 1982 wurde der Zug von Oebisfelde bis Magdeburg mit 41 gefahren.

Der D 1403 Leipzig-Saalfeld-Nürnberg wurde planmäßig mit 118 gefahren. In #152 wurde behauptet, daß ab Gera nicht mehr geheizt wurde. Ich bin selbst im Winter in diesem Zug gefahren und geheizt wurde zumindest bis Saalfeld immer. Man stelle sich das mal vor, bei Minusgraden im Schnellzug von Gera bis Saalfeld, 80 min Fahrzeit und keine Heizung. :abfrier: Da hätte das ZUB Eiskratzer austeilen müssen.

Gruß Siggi
 

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@ WM10,
:biene:

den D 1403 gab es erst wieder im Fahrplan 1990 / 91.
Zu Zeiten des Belauschen hieß der Zug D 403 Kursbuchstrecke 530
Leipzig - Gera - Sallfeld (Saale)
Das Problem mit der Heizung kann ich nicht bestätigen, denn wenn man in Saalfeld im Zug bleiben kann und danach bis Probstzella der Zug in Höchsgeschwindigkeit fährt ist es im November einem so richtig warm vor Aufregung.
Fahrt mal durch den Draht.:bruell: :bruell: :bruell: :brrrrr: :allesgut:
onkeljoky
 
Leider habe ich nicht alle Kursbücher aufgehoben, am Ende der Fahrplanperioden waren nur noch Fragmente vorhanden. Im vorliegenden Somerfahrplan 1975 wurde er als E 403 geführt, im Kursbuch 1985/86 lief er als D 1403 und an einigen Tagen als E 801 nur bis Saalfeld.

Interessant sind noch die Eilzüge aus BR 95 + 2x Silberlinge, die im kleinen Grenzverkehr zwischen Ludwigstadt und Saalfeld fuhren. Im Buch "Dampflokomotiven in Thüringen" ist auf der Seite 109 ein Foto von der 95 0032 mit dem E 2002 zu finden. Das Buch gibt es manchmal für wenig Geld bei boah-eye.

Es ist zwar kein direkter Vergleich, aber der visafreie Grenzübertritt in das südliche Bruderland war auch recht erhebend. Ich glaube, die Zöllner mußten den, auf der Jagd nach schwarz getauschten Kronen zur Faust geballten Gesichtsausdruck, regelmäßig trainieren.

Gruß Siggi
 
Zur Wagenstellung

Ich war grad bei Dussmann und habe etwas sehr Interessantes gefunden und zwar:

Die E5 Wagen wurden sogar im Interzonenzug eingesetzt. Bei dem D 1098 Dresden Duisburg waren die Wagen 2-4 eindeutig E5 Wagen. Die Lok war eine BR 01 507.

Das Beweisfoto befindet sich im Buch "Interzonenzüge" von Peter Bock (Geramond Verlag) Seite 56 unten. Eindeutig der E5 mit Schürze und Mitteleinstieg zu erkennen.

Schönes WE
Butzler
 
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