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Ganzzug Kesselwagen Z(w) DR III/IV

TT-Jan

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Berlin
Hallo,

gab es in der DR Epoche III-IV Ganzzüge mit Kesselwagen Z(w)?
Wenn ja, mit welchen Lok's waren sie bespannt, und auf welchen Stecken waren sie unterwegs? (PCK, Buna, Leuna???)

Vorab vielen Dank für eure Bemühungen.
 
Das ist ein Thema, dass sich mit 3 oder 4 Sätzen nicht beantworten lässt.

Da waren einmal die Rohöl- Züge vom Rostocker Hafen nach Leuna und nach Schwdt.
Da waren die "Fertigprodukte-Pendel" (Kraftstoffe, schweres Bunkeröl usw) innerhalb des Binnenlandes...
Da waren auch noch die Ganzzüge von den Standorten der Karbo-Chemie...

Solche Züge waren quasi auf dem gesamten Netz der DR unterwegs, so vielgestaltig war auch die Bespannung... Typisch waren dafür die Öl-44-er im Flachland, die 50.50. Ansonsten 120, 131, 132. elektrisch mit Ausnahme der 211 eigentlich alles...

FD851
 
...Da waren einmal die Rohöl- Züge vom Rostocker Hafen nach Leuna...
Ha, der "Ölbomber" Gag 56801. Planlast 2800t, meistens aber über 3000t Zuggewicht.
...an manchen Tagen 180 Achsen...
.. Typisch waren dafür die Öl-44-er im Flachland, ...die132...
Beim Gag 56801
Dampf: BW Wittenberge z.B. 44 0601-7​
Diesel: BW Wittenberge z.B. 132 488-8​

Fotolink

http://www.altmarkdampf.de/altmarkdampf-dateien/1098.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal ganz herzlichen Dank! Ich dachte das die Ganzzüge mit den 4-achsigen Kesselwagen fuhren.
Ich habe irgendwie nichts gefunden, wahrscheinlich suche ich falsch, hat jemand ein paar Bilder oder eine Quelle?

Besten Dank
 
Die Bahnbetriebswerke Pasewalk und Angermünde setzten bis zur Ablösung durch die ölgefeuerten 50.50 1967/68 auch Dampflok's der BR 42 vor den schweren Kesselwagenganzzügen ein.
Diese verkehrten von und zum Werkbahnhof Stendell zu den großen Rangierbahnhöfen Wustermark und Seddin über Eberswalde und dann die entsprechenden Strecken des Berliner Außenrings.
Das Bw Halle G fuhr mit seinen ölgefeuerten 44ern mit über 2000t schweren Kesselwagenzügen den Umlauf Halle -Schwed/Oder - Halle.
Befahren wurde hier die Strecke über Lutherstadt Wittenberg oder Dessau/Roßlau - Wiesenburg - Belzig - Seddin und dann weiter über den Berliner Außenring via Eberswalde - Kloster Chorin (seinerzeit beliebter Fotostandort, um die schweren Züge abzulichten) zum Werkbahnhof Stendell.
Für die Beföderungsaufgaben des PCK Schwedt spielten auch die ölgefeuerten 44er des Bw Eberswalde eine bedeutende Rolle. In den 1970-ern trugen diese zusammen mit den ölgefeuerten 50.00 der Bw Angermünde und Pasewalk die Hauptlast im Güterverkehr von und zum PCK.
Im mitteldeutschen Raum wurden Kesselwagenganzzüge auch mit den BR 50.35, 52-alt und 52.80 bespannt. Und dies auf allen Strecken rund um die Chemiestandorte Buna / Leuna, Piesteritz oder den Hydrierwerken in Rodleben und Zeitz.
Das Bw Wittenberge bespannte bis zu 3000t schwere Kesselwagenzüge bis zur Ablösung durch die BR 44 / 44.00 Mitte der 1960-er mit Maschinen der BR 43 auf der Relation Rostock-Seehafen-Schwerin-Wittenberge-Magdeburg.
Bei diesen Knüppelzügen wurden die "Bello's" über ihre Leistungsgrenze hinaus schwerst beansprucht und extrem verschlissen.
Leider gibt es noch kein Modell dieser imposanten Dampflok in 1:120 (von einigen gut gemeinten aber doch stark kompromissbehafteten Kleinserienmodellen mal abgesehen).
Ist ein sehr interessantes Thema.
Bilder kann ich hier leider keine einstellen.
Aber vielleicht findest du ein bisschen was unter dem Suchbegriff "Bw Eberswalde","Bw Pasewalk" oder "Bw Angermünde" und dann auf Bildersuche.
Es gibt mittlerweile in TT ein sehr gutes Angebot an Kesselwagen für Ganzzüge der Epo.3 & 4. Kann man gut miteinander mischen, was ein sehr schönes Zugbild ergibt.
Habe meine Modelle leider alle immer noch gut eingepackt (Umzug), sonst hätte ich mal je einen für die Epo 3&4 zusammengestellt.
 

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Zwischen dem PCK Schwedt und dem Tanklager in Seefeld wurden in den 80ern die Baureihen 120 und 130ff eingesetzt. Wissen besteht meinerseits nicht aber ich vermute das die Leistungen unter anderem über Pankow/Bernau/Eberswalde von und nach Schwedt erbracht wurden weil die Züge in Seefeld (eigentlich) immer aus Richtung Ahrensfelde ankamen und los fuhren.
140 bis 160 Achsen waren die Regel, kürzere Züge eher selten.
 
Guten Abend nochmal,

ich habe mit den vorhandenen Informationen weiter recheriert, auch einiges gefunden. Allerdings immer nur 4-achsige Kesselwagen des Typs Zxxx. Auch bei den Aussagen 180-Achsen Zug wären es 45x4-Achser auch dass passt.
Ich bin aber mit der Frage des Kesselwagens Z(w) als Ganzzug beschäftigt, also den 2-achser (z.B. BTTB/Tillig 04413).

Besten Dank vorab
 
Nun TT-Jan,
ich habe keine Angaben zu Deinem Alter und wie bewusst Du vielleicht die DDR-Volkswirtschaft erlebt hast...
Auch im Transportwesen war die DR immer eine Mangelverwaltung der DDR-Wirtschaft - und war genau wie z.B. die Energiewirtschaft in militärischer Form per Befehl über das Rapportsystem geführt - die sog. stabsmäßige Führung.
Da mag als Planfahrzeug "Zak" vorgesehen gewesen sein, die "revolutionäre Wachsamkeit" hat stets die Ausnutzung aller verfügbaren Reserven als notwendig erachtet - eben auch statt Zak entsprechend mehr Zk (unter Beachtung der max. möglichen Zuglänge).

Innerhalb der Rapportsysteme tätig zu sein, war kein Spaß und ein bewusste Aufstand dagegen eher unpraktikabel...
Ich möchte mich jetzt hier und jetzt nicht dafür rechtfertigen wollen, mal innerhalb eines solchen Systems gearbeitet zu haben. Ich war nicht scharf drauf. Aber manche Dinge wurden so per Befehl gelöst...

FD851
 
...Ich bin aber mit der Frage des Kesselwagens Z(w) als Ganzzug beschäftigt, also den 2-achser (z.B. BTTB/Tillig 04413)...

Hallo Namensvetter,

gehe mal auf Beitrag 3, klicke dortigen Link an und ergötze Dich an dem Anblick etlicher 2 Achser.
Es sind aber nicht die BTTB Wagen.:allesgut:

Den Link hatte ich später noch eingefügt.
 
Da mag als Planfahrzeug "Zak" vorgesehen gewesen sein, die "revolutionäre Wachsamkeit" hat stets die Ausnutzung aller verfügbaren Reserven als notwendig erachtet - eben auch statt Zak entsprechend mehr Zk (unter Beachtung der max. möglichen Zuglänge).
Aber das ist doch heute auch nicht anders? Wenn irgendwas nicht vorhanden ist, oder nicht einsatzbereit, dann muss eben was anderes her.

Innerhalb der Rapportsysteme tätig zu sein, war kein Spaß und ein das sbewusste Aufstand dagegen eher unpraktikabel...
Ich möchte mich jetzt hier und jetzt nicht dafür rechtfertigen wollen, mal innerhalb eines solchen Systems gearbeitet zu haben. Ich war nicht scharf drauf. Aber manche Dinge wurden so per Befehl gelöst...
Was unterscheidet einen damaligen Befehl von einer heutigen Weisung? Die Begriffe mögen unterschiedlich sein, aber im Endeffekt wird erwartet das es ausgeführt wird.
 
Guten Abend nochmal,

ich habe mit den vorhandenen Informationen weiter recheriert, auch einiges gefunden. Allerdings immer nur 4-achsige Kesselwagen des Typs Zxxx. Auch bei den Aussagen 180-Achsen Zug wären es 45x4-Achser auch dass passt.
Ich bin aber mit der Frage des Kesselwagens Z(w) als Ganzzug beschäftigt, also den 2-achser (z.B. BTTB/Tillig 04413).

Besten Dank vorab

Der zweiachsige Einheitsleichtkesselwagen war bei der DR in der Minderheit. Es gab wesentlich mehr zweiachsige Kesselwagen mit durchgehendem Rahmen und aufgesetztem Kessel. Deshalb halte ich einen Ganzzug rein aus den von dir gewünschten Wagen für unwahrscheinlich. Es gab Ganzzüge aus einem Mix aller möglichen Typen. Das gilt auch für Zementzüge, Kohlezüge, Stückgutzüge etc. Typenreine Züge kenne ich erst aus Epoche 5 und 6.

Viele Grüße

Birger
 
was hat der Birger grad vor dir geschrieben ? eher unwahrscheinlich, sondern gemixt. die 2 Achser waren mehr für die Verteilung in der Fläche gedacht, für den Massentransport die 4 Achser.
 
Nimm von den vielen verschiedenen Hädl-Vierachsern paar dicke und paar dünne, paar Zweiachser, paar Tillig Zweiachser, Tillig Leichtölkessel, und die neuen Vierachser aus dem Herbstprospekt dazu ein zwei Heriswagen und dein Zug ist halbwegs vorbildgerecht.

Viele Grüße

Birger
 
Aber das ist doch heute auch nicht anders? Wenn irgendwas nicht vorhanden ist, oder nicht einsatzbereit, dann muss eben was anderes her.


Was unterscheidet einen damaligen Befehl von einer heutigen Weisung? Die Begriffe mögen unterschiedlich sein, aber im Endeffekt wird erwartet das es ausgeführt wird.

@ Henry,
es gab - sowohl bei der DR als auch in der Energiewirtschaft - Prozesse, die standen unter direkter Kontrolle des jeweils zuständigen Ministers. Diese Prozesse waren mehrmals täglich rapportpflichtig. In der Energie war das z.B. die Siebkohleproduktion. Bei der DR betraf das u.a. die Umläufe der Rohölpendel ab Rostock. Bei Schwierigkeiten wurden idR die Rapportzeitpunkte verdichtet und damit meistens nur Leute davon abgehalten, sich um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern zu können.

So ein damaliger Befehl wurde im Verlauf seines Ausführungsprozesses überwacht - meist von Leuten, die von dem überwachten Prozess eine wirkliche Ahnung hatten.
Beispiel: "Ich befehle, dass die Abstellorte aller allradgetriebenen Kfz des Herstellers Opel ab sofort zu überwachen sind. Das Abstellen >20min vor einer Gaststätte ist ab sofort ohne Zeitverzögerung an das MfV meldepflichtig. Die Meldepflicht entfällt, wenn der Abstellplatz im Einzugsgebiet einer Sonderschule liegt."

Beispiel Siebkohleproduktion bei langanhaltender nasser Witterung: "Ich befehle, dass die Planzahlen der Siebkohleproduktion trotz der ungünstigen Witterung sicherzustellen sind. Rapport 3x täglich." In den Kraftwerken kam ein Brett vor den Siebkohlerechen. Statt Siebkohle fiel Rohkohle in Reinkultur in den Siebkohlewaggon. Unbrauchbar.
 
Farbgebung Kesselwaggons bei der DR

Hallo Zusammen,

ich denke das passt recht gut hier hinein. Mir geht es um die Farbgebung, in der Regel waren die Kesselwagen bei DR grau oder schwarz. Hatte die Farbe etwas mit dem Produkt zu tun das transportiert wurde, also z.B. schwarz für Schweröl oder ähnliches und grau für Kraftstoffe aller Art oder gab es da keine Unterscheidung?
Der Gedanke dahinter ist, in einem Ganzzug graue und schwarze Waggons unterschiedlichster der Bauart zusammenzuhängen.
lg
Stephan
 
Ja, die Farbe hatte mit dem Behältertyp zu tun und damit mit dem Ladegut. Behältertypen 0 und I waren grau, die mit Heizung waren schwarz. Ausnahme waren dort die isolierten Wagen, die unlackiert ausgeliefert wurden. Die sahen dann silber aus. Später wurden sie dann schwarz lackiert. Es gab aber auch Wagen, bei denen die Heizung ausgebaut oder still gelegt wurde. Diese wurden natürlich nicht gleich umlackiert und konnten somit in schwarz zwischen den grauen unterwegs gewesen sein. Die wurden dann nur umgezeichnet. Es ist also eher die Ausnahme, daß schwarze Wagen zwischen den grauen waren und eher unwahrscheinlich, daß graue Wagen zwischen Wagen mit Heizung aufgetaucht sind.

Viele Grüße

Birger
 
Nimm von den vielen verschiedenen Hädl-Vierachsern paar dicke und paar dünne, paar Zweiachser, paar Tillig Zweiachser, Tillig Leichtölkessel, und die neuen Vierachser aus dem Herbstprospekt dazu ein zwei Heriswagen und dein Zug ist halbwegs vorbildgerecht.

Viele Grüße

Birger

und die von Roco ??
 
Danke

Hallo Birger,

Danke für die schnelle und ausführliche Antwort, nun muss ich mir wohl zwei Ganzzüge zusammenstellen :fasziniert:
lg
Stephan
 
@ Henry,
es gab - sowohl bei der DR als auch in der Energiewirtschaft - Prozesse, die standen unter direkter Kontrolle des jeweils zuständigen Ministers. Diese Prozesse waren mehrmals täglich rapportpflichtig. In der Energie war das z.B. die Siebkohleproduktion. Bei der DR betraf das u.a. die Umläufe der Rohölpendel ab Rostock. Bei Schwierigkeiten wurden idR die Rapportzeitpunkte verdichtet und damit meistens nur Leute davon abgehalten, sich um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern zu können.

Befehle des Ministers für Verkehrswesen waren sehr selten. Fast immer betrafen sie nur Großereignisse wie Pfingsttreffen der FDJ. Aber eben auch mal die Fleischversorgung Westberlins.

Rapportzeitpunkte wurden bei der DR aber nicht verdichtet. Das hätte auch kein Sinn gemacht.

Hauptlok
 
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