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Einer oder beide Stromabnehmer bei Eloks oben?

Foci83

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Lohmar
Hallo Experten,

mich treibt die Frage (oder mehrere) um, wie Altbau-Eloks mit den Stromabnehmern umgehen:

- Ist einer oben oder beide?
- Wenn einer, welcher? Vorne oder hinten?
- Wird das heute im museumsbetrieb anders gehandhabt als damals in der Regelanwendung?

Ich beziehe mich hier auf die E77 und E94.

- und ableitend zu den obigen Fragen: Warum haben Eloks eigentlich zwei Stromabnehmer? Also moderne wie alte Eloks?
 

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Ist einer oben oder beide?

Das hängt vom Aufbau des Stromabnehmers (genauer der Palette) ab. Einfach mal ein paar Bilder anschauen.

Moderne Loks haben Paletten mit zwei Schleifleisten (und ganz moderne können zudem dediziert den Anpressdruck steuern), da passiert bei "Wacklern" oder kurzen Unterbrechungen an Trennstellen etc nichts.

Altbaumaschinen mit Einfachpalettten hatten beide Abnehmer am Draht, um Unterbrechungen zu vermeiden.

Warum haben Eloks eigentlich zwei Stromabnehmer? Also moderne wie alte Eloks?

Für die alten ist das schon beantwortet - siehe oben.
Bei moderneren hauptsächlich wegen Ausfallsicherheit. Es gibt aber auch Loktypen, die haben für das jeweilige Stromsystem nur einen Abnehmer!
 
Vielen Dank!

Die Antwort ist einleuchtend.

Dann wird meine E77 in der EPII wie auf dem Bild nun mit beiden fahren.

... und bevor einer was sagt: Ich finde sie macht ne richtig gute Figur vor den Preußen der EPI... auch wenn sie ein paar Jahre trennen.... ;-)

zudem, wenn man die E94 betrachtet, beantwortet sich damit auch die Frage, ob es je nach Einsatzzeit anders gehandhabt wurde:

Die E94 der ÖBB in orange hat ja je zwei Schleiferplatten... Die E94 EPI nicht.
 
Hallo zsamm,

ich bin neulich über ein interessantes und umfassendes Video zum Thema gestolpert:

Für die Eiligen: Die konkrete Frage oben wird ab der 22. Minute anhand einer alten DV beantwortet.
 
...die E94 EPI nicht...
...die erste Indieststelling der E94 01 bis 06 war März bis August 1940.
Passt nich ganz zur Ep.I ... ;)
Das ist eher die Ep. IIc - und die DRB als Betreiber.

Unabhängig davon, fuhr man damals mit zwei angelegten Stromabnehmern (einzelne Schleifleisten) - wie schon erklärt, aus Sicherheit und zum Beherrschen der Ströme (insbesondere, beim Anfahren von schweren Zügen)
 
Bei den ganz modernen Lokomotiven wird jetzt in der Regel der vordere Abnehmer in Fahrtrichtung genutzt. Ursache ist vermutlich die Vermeidung von möglichem Funkenflug auf die Wagen hinter der Lok. Bis 1990 nutzten DR und DB im Regelfall den jeweils hinteren Abnehmer. Ausnahmen sind heute vereiste Abnehmer, deshalb stellt die DB AG bei Frost die TFZ mit beiden Bügeln am Draht ab.
 
Bei den ganz modernen Lokomotiven wird jetzt in der Regel der vordere Abnehmer in Fahrtrichtung genutzt.
Nein!
Die Regel ist: Hinterer Abnehmer oben.
Wenn der vordere gehoben ist, dann entweder, weil hinter der Lok eine Lok läuft, oder Gefahrgutwagen laufen, oder wenn es eine Mehrsystemlok ist, welche pro Stromsystem nur einen Abnehmer hat. Wenn der zufällig in Fahrtrichtung vorne ist, dann ist das eben so.
 
Also ist es doch nicht so trivial, wie man denken könnte. Diese Bilder beweisen es:
https://hellertal.startbilder.de/1200/die-db-193-337-91-771194.jpg (193 mit Güterzug, Bügel hinten)
https://karow900.startbilder.de/1200/rbh-205145-cl-205-145-101-2-416688.jpg (145 mit Kesselwagenzug, Bügel hinten)
https://hellertal.startbilder.de/1200/db-langer-kesselwagenzug-mit-189-517126.jpg (189 mit Kesselwagenzug, Bügel vorn)
https://www.bahnbilder.de/1200/kesselwagenzug-mit-193-339-durchfahrt-1293123.jpg (185 mit Kesselwagenzug, Bügel vorn)
https://www.bahnbilder.de/1024/194-178-0-faehrt-mit-einem-632472.jpg (194 mit Kesselwagenzug, beide Bügel oben)

Bilder mit RE, IC etc. zeigen in der Hauptsache den Bügel hinten am Fahrdraht.
 
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Bilder von oben nach unten:

1) Normalfall,
2) ungewöhnlich, etwa in Stendell nicht über das Gleisdreieck umgesetzt und deshalb Bügel nicht gewechselt? ;)
3) + 4) vorderer Bügel für Behälterwagen bzw. Gefahrgut
5) möglicherweise Einfachschleifstücke und daher beide Bügel

Muss die 248 bei Bügel hinten vor dem Kesselzug im Dieselmodus fahren? ;)

MfG
 
Zuletzt bearbeitet:
Bilder beweisen gar nix , der eine macht es "richtig" der andere "falsch". Es gibt ein "Regelwerk" , wie und ob es umgesetzt wird ist eine andere Sache. Seit die modernen Mehrsystemloks mit nur einem deutschen Stromabnehmer aufkammen wurde das Regelwerk aufgeweicht und ist mehr zur Empfehlung geworden. Es wird nach Mögklichkeit der hintere Stromabnehmer genommen ! Wenn der kaputt gehen sollte und abfliegt hat man noch den vorderen. Andersrum bleibt der wohl schlimmsten falls im Anderen hängen und beschädigt ihn auch noch, dann haste A....karte.
 
wenn es eine Mehrsystemlok ist, welche pro Stromsystem nur einen Abnehmer hat. Wenn der zufällig in Fahrtrichtung vorne ist, dann ist das eben so.
Haargenau das trifft hier zu:
3) ... vorderer Bügel für Behälterwagen bzw. Gefahrgut
 
Zuletzt bearbeitet:
Seit die modernen Mehrsystemloks mit nur einem deutschen Stromabnehmer aufkammen wurde das Regelwerk aufgeweicht und ist mehr zur Empfehlung geworden. Es wird nach Mögklichkeit der hintere Stromabnehmer genommen ! Wenn der kaputt gehen sollte und abfliegt hat man noch den vorderen.
Wenn du im Bundesgebiet bei so einer Lok plötzlich einen Defekt am einzigen deutschen Stromabnehmer hast, kannst du dann einen anderen Stromabnehmer nutzen oder blockierst du erstmal die Strecke bis du abgeschleppt wirst ?
 
Nein!
Die Regel ist: Hinterer Abnehmer oben.
Wenn der vordere gehoben ist, dann entweder, weil hinter der Lok eine Lok läuft, oder Gefahrgutwagen laufen, ...
oder man vor einem Steuerwagen-Dosto fährt.
So habe ich das auch mal gelernt (1987).
Allerdings frage ich mich, wie die 194 vom Bild 5 durch eine VSS (verkürzte Schutzstrecke) fährt? Das dürfte knapp werden und knallen ohne "Bügel ab" ...
 
Die kommen doch wohl eher aus dem DR-Gebiet.
Als die aufkamen, gab es m.E. keine Betriebsloks mit Einfachschleifstücken und demzufolge mit zwei gehobenen Bügeln mehr bei der DR.
Soweit Museumsloks (E77 10?) doch mit zwei Bügeln fuhren, musste dann in der kurzen Schutzstrecke wenigstens einer gesenkt werden.

Ansonsten, auch wenn schon mehrmals durchgekaut:

- grundsätzlich hinterer Bügel, was inzident voraussetzt, dass es einen solchen überhaupt (z.B. 248) bzw. für das DB-Netz geeigneten (z.B. 181.2, 421 SBB) gibt,
- Abweichung vom Grundsatz: Gefährdung des Fahrzeuges hinter der Lok (Steuerwagen, zweite Lok) oder des Ladegutes bzw. Gefährdung desselben, Bügel defekt
- mögliche Gefährdung der Fahrleitungsanlage durch zu viele Bügel zu dicht beieinander, zu hohe Ströme auf kurzer Strecke und u.U. mechanische Wirkung auf Fahrleitungsanlage

MfG
 
Ich kenne das so, wenn der erste Wagen brennbare Güter geladen hat, wenn er Autos geladen hat, wenn er mit Planen (Abdeckplanen, Wechselbrücken, Sattelauflieger) beladen ist oder Doppeltraktion gefahren wird, sollte im Normalfall der vordere Stromabnehmer genutzt werden.

Mit freundlichem Gruß aus Basel
Sven
 
Wenn du im Bundesgebiet bei so einer Lok plötzlich einen Defekt am einzigen deutschen Stromabnehmer hast, kannst du dann einen anderen Stromabnehmer nutzen oder blockierst du erstmal die Strecke bis du abgeschleppt wirst ?

Klares NEIN , warten auf Hilfslok ! Einzig was geht in absoluter Eigenverantwortung wenn vorhanden zb SBB Stromabnehmer den zuheben zur Energieversorgung Luft/Heizung , wäre auch der einzige der technisch nur geht. Tust du allerdings daneben titschen bei heben dann haste erst richtig Kacke am Hacke. In einigen Containerbahnhöfen gibt es Ausnahmefälle wo auch mit den SBB Stromabnehmer wenige Meter gefahren werden darf.
 
Verkürzte Schutzstrecke mit beiden angelegten Stromabnehmern befahren = Hauptschalter AUS ! Schon ist das Problem gelöst. Nee geht nicht. Beide Stromabnehmer müssen in dem Fall gesenkt werden, da die Einstellung der Stellung der Stromabnehmer meist sich im Maschinenraum befindet. Zumindest bei den E-Loks die ich bedienen darf und konnte.

Gruß

P.S. Nachträglich überlegt und bearbeitet.
 
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