1. Bild entrauschen -> technische Qualität sinkt
2. Bild nachschärfen -> noch ein weiterer Schritt nach unten
3. und so weiter und so fort
korrekt, aber genau das machen die Billigheimer serienmäßig.
Vielleicht habe ich mich nicht genau genug ausgedrückt. Diese Bilder wurden von mir stückchenweise entrauscht, geschärft oder belassen um das optimale Ergebnis für den gewünschten Zweck - 10x15 Fotos - zu erreichen. Die vom Fotografen mit einer EOS 300 D vermurksten Bilder kann man dabei natürlich nicht zu perfekten Bildern umrechnen. Fehlende Schärfe ist nicht zu ersetzen. Ich musste die Bilder nun nur so hintrimmen, dass sie auf einem 10x15 Bild besser aussehen als vorher. Auf einzelne Haare kam es da gar nicht mehr an, denn die wären auf dem Bild am Ende auch nicht mehr zu sehen gewesen. Das Mädchen ist nur ein Teil des Bildes, vergiss das nicht. Sie füllt es keineswegs aus und nun überlege mal, wie groß dann ein Härchen auf dem Bild ist. Du siehst auf dem Bildschirm nur einen Teil des Bildes in starker Vergrößerung. Durch das starke Rauschen wirkt das edle Kleid wie ein Lappen. Das habe ich geändert, ausgeschnitten und in das Originalbild eingefügt.
Das Entrauschen ist nicht zwingend mit einem großen Qualitätsverlust verbunden. Ich habe das mal im Anhang dokumentiert (selbes Mädchen, selbes Kleid, anderes Bild). Wenn man dann das Kleid ausschneidet und auf das verrauschste Bild montiert, geht gar nichts wirklich verloren. Das Bild gewinnt einfach nur.
Das Problem bei Herausrechnen des Rauschens ist immer die Schärfe. Bei scharfen Bildern bleiben Details wie einzelne Haare erhalten. wenn das Bild so wie bei meinem Beispiel aber eh schon Matsch ist, dann wird da nie ein perfektes Foto draus. Dann kann man nur Schadensbegrenzung üben. So gesehen hätte dem Fotografen ein wenig Wissen um die Zusammenhänge der technischen Details seiner Kamera sicher davor bewahrt, so einen kapitalen Fehler zu begehen. Womit wir wieder bei Post #1 wären.
@Stolli
Das Mädchen war zum Aufnahmezeitpunkt 17 und mit Beginn ihrer Modeltätigkeit hat sie auch einige Haare gelassen. ;-)
@Andi
Ok, du hast Recht. Auch früher haben manche Leute Papierbilder gemacht, die ich keinen je gezeigt hätte. Mag sein, dass meine Ansprüche da etwas höher sind, als bei einigen anderen. Bei einer unter 100 € - Knipse kann mir aber keiner erzählen, dass er die Unterschiede zu einem besseren Modell nicht sieht. Das Problem ist, dass der Vergleich fehlt. Such dir mal jemanden, der "auf der anderen Seite steht" und mache parallel zu ihm das selbe Bild. Dann halte sie nebeneinander und vergleiche. Glaub mir, da sind schon einige heulend abgezogen. Auch mein Bruder hat seinen Fotoapparat verkauft, als ich das mit ihm mal machte. Anfangs lästerte er, dass er nur ein viertel so viel für seinen Fotoapparat bezahlt hat wie ich und doch genau so viele Megapixel hat. Nach den Vergleichsbildern hat er seinen bei eBay vertickt ... Mach es einfach mal.
Du kannst von Plasteperlen nicht erwarten, dass sie die selbe Abbildungsstärke wie ein Objektiv mit 11 aufeinander abgestimmten Linsen haben. Nun muss sich nicht jeder ein Objektiv mit einem Dutzend Linsen kaufen, aber man sollte sich darüber im Klaren sein, dass weniger eben auch weniger Bildqualität ist. Die Lichtstärke von Objektiven mit 7 cm - Linsen ist eben auch eine andere, als die von stecknadelkopfgroßen, ebenso die Verzerrung an den Bildrändern. Wer das bestreitet, der redet sich etwas ein, dass ich ihm jederzeit gerne am praktischen Beispiel wiederlege. Und je schwieriger die Lichtverhältnisse werden, um so deutlicher ist das Ergebnis. Wobei selbst bei guten Lichtverhältnissen bei den Billiggeräten häufig im Schatten nur noch schwarz zu finden ist und der ultimative Test "Brautpaar" im Desaster endet. Da muss man sich dann entscheiden: Trägt die Braut ein weißes Kleid mit Struktur und Falten und er einen schwarzer Balken oder hat er einen Anzug mit Falten und Schatten an und sie einen weißen Monolithen ohne jeden Schattenwurf. Daran scheitern bisher fast alle Billigknipsen.
um es noch bildhafter zu sagen: Du wirst mir doch sicher auch nicht einreden wollen, dass es zwischen dem Fahrkomfort, der Sicherheit und den Leistungen eines Mercedes und eines Trabbies keine großen Unterschiede gibt? Nun fahren nicht nur Mercedes und Trabbies durch die Gegend sondern jeder kauft sich das Auto, dass seinen Bedürfnissen und seinem Geldbeutel entspricht, aber jeder ist sich darüber im Klaren, dass es eben doch noch einen Unterschied zum Trabbie und eben auch zum Mercedes gibt. In welche Richtung er größer ist, dass muss jeder selbst entscheiden. Wie ernst nimmst du aber Aussagen wie "Mein Trabbi ist fast genauso gut wie ein Mercedes!"?