Heute zeige ich mal einige Bilder von einer Arbeit die ich mir dank eines schlecht umgesetzten Modells aufgeladen habe.
Zur Modellbahnausstellung in Dresden im Frühjahr 2009 konnte ich an der preußischen Schnellzuglok S1 bzw. Baureihe 12 von der Manufaktur nicht mehr vorbeigehen. Gekauft wie besehen. Preis war auch reduziert. Na hätte ich mal richtig hin geschaut.
Nun wollte ich endlich die Lok von ihrem Schachteldasein befreien und die schönen beiliegenden Lokschilder anbringen....
Jetzt habe ich richtig hin geschaut.
Passend zum Alter des Vorbild muss das Modell wohl im ersten Weltkrieg einige Treffer abbekommen haben so krumm und schief wie sie sich jetzt herausstellte.
Hier mal
das Bild einer noch guten Lok aus der Datenbank. Man beachte die schön geschwungen Form der Pufferbohle vorne!
Bei meiner Lok bekam das Wort "überpuffern" eine neue Bedeutung.
Die vorderen
Puffer gingen gut oben über die Puffer eines angekoppelten Wagens!!! Auch sonst... vieles schief. Leider habe ich kein Foto gemacht oder besser so.
Nun etliche Schleifscheiben später kommt das "Modell" dem Vorbild etwas näher.
Zur Zeit ein paar Fotos aus dem Bauzustand. Falls einer Ambitionen zum Nachmachen bekommt.
Lok Zerlegen ging ja noch.
Danach sah ich das sie komplett aus Messingguss ist. Schade für die Mühe der Herstellung, das war ganz schlimm. Ich weiß gar nicht wie die fuhr wo doch alles krumm und schief war. Die Gießerei muss die selbe gewesen sein, die hinter dem Ural den T 34 seinerzeit mit Erfolg herstellte. Da war auch nichts bearbeitet und alle Grate noch dran und schon roh und krumm. Hauptsache fährt!
Vieles habe ich nach geschliffen, geglättet, Material abgetragen bis die Teile erst einmal zusammenpassten.
Der eigentliche Entwickler hat bestimmt noch eine Menge feines mit der Lok vorgehabt. So entdeckte ich Ansätze einer KK zwischen Lok und Tender, Löcher für weitere Kleinteile. Ich denke gedacht war es gut aber die Umsetzung.
Zuerst die Radlager überarbeitet. Passung für die Räder in den "Radkästen" verbessert, Kessel/ Führerhaus am Rahmen angepasst und um ca 0,5-1mm abgesenkt
Tender zerlegt und die Passungen beschliffen so das er halbwegs gerade steht. Motorlager bearbeitet. Nun ist der Tender ca 1mm flacher als vorher.
Dann die vordere Pufferbohle fast ganz weggeflext. Rahmen gerichtet und dünner geschliffen, Achslager überarbeitet.
Die zu kleinen Zylinder mit Evergreen verstärkt.
Neue Ausströmrohre gelötet und angebaut.
Nun mit Evergreen die vordere Pufferbohle wieder neu gebaut. Dazu ein Stück Rahmen und die Bahnräumer neu entworfen.
Da die Lok immer noch ca 0,8mm zu hoch ist habe ich hier gemogelt und die Pufferbohle etwas breiter gemacht. Hauptsache die Puffer sind dann auf der Höhe der angekoppelten
Wagen.
Die Steuerung gerichtet. Die Rahmenausschnitte befeilt.
So kommt sie dem Vorbild etwas näher.
Nu bemerkte ich das das Dach des Führerhauses zu kurz ist. Ach hier wurde mit Evergreen ein etwas längeres stimmigeres Dach erzeugt.
Auf der Lokführerseite wurde ein kleienr Luftkessel mit Leitung ergänzt.
Klar ist die Lok bleibt ein Kompromiss bei dem ich nur versuchen kann das Schlimmste abzustellen.
Auf den Bilder sieht man deutlich den Aufbau des Modells und was ich bearbeitet und ergänzt habe.
Blankes ist beschliffen und weiß ist Evergreen.
Bilder gab es im Lokarchiv Preußen und
hier eins im Netz
Wenn ich dann weiter bin zeige ich mal das Ergebnis.
Auf den jetzigen Bildern von gestern Nacht ist sie noch voller "goldener "Messing-Schleif-Patina. Nicht wundern ist alles Bauzustand
Nebenbei bemerkt:
Zum Bild in der Datenbank
Wo der Decoder im Tender hin soll...??? Da ist kein Platz möchte ich meinen. Zum Glück für mich nicht relevant.