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Zuggarnituren - Zugbildung, Modell & Vorbild

Fake trifft's ganz gut. Vom Baujahr der Garnitur wäre es möglich, dass sie in grauer Vorzeit mal eine indirekte Wendezugsteuerung hatte. Aber so wie die Garnitur sich dort zeigt, war das nur Show.
 
Auch wenn es für 65.10 nur bedingt hilft:

Die 62er im Wendezugdienst in Rostock schob die DB 13 ohne zusätzlichen Steuerwagen. Hierzu siehe EK "...vor 25... 1966" S. 100ff. Leider ist dort nicht die "Steuerseite" zu sehen.

Im gleichen Heft ist auf S. 20 der Gepäcksteuerwagen im Verbund mit DB 13 und E 11/42 abgebildet.

MfG
 
Für die Dampfloks war es ja kein Steuerwagen, sondern sogenannte Befehlswagen. Die Befehle des Lokführers wurden über Klingel und Lichtsignale an den auf der Lok verbliebenen Heizer weitergegeben. Lediglich der Regler konnte druckluftbetätigt vom Lokführer beeinflußt werden. Alles gut nachzulesen in den Heften vom DIE-Archiv über die Wendezüge. Ist ein Bild von einem E5 mit kaum geänderter Stirnfront, ähnlich den Hasenkästen, von 1958 drin . Auch der Mittelwagen vom ET31 006 wurde umgebaut.
Das erstmal in Kürze.
Gruß
Karl-Georg
 
Nun gut - einige Bemerkungen von mir zum Thema "Befehlswagen".

Ich kann das momentan nur aus dem Stegreif tun - im unserem Haus gibt es momentan allerhand Umbauten mit Wand raus, Wand rein und die Literatur und meine sonstigen Unterlagen sind verpackt und unzugänglich. Deshalb auch kein Beitrag für's Lexikon und bitte auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage...

Die erste Wendezüge mit indirekter Steuerung (Befehlswagen) gab es in den 30-er Jahren bei der LBE: "Hoch im Norden" fuhren die 70-er "Mickymäuse mit 2-teiligen Doppelstockeinheiten...

Befehlswagen - der Lokführer gibt per Befehlseinrichtung (Klingelzeichen oder Befehlseinrichtung wie ein Maschinentelgraf in der Schifffahrt) die Befehle an den reglerberechtigten Heizer auf dem schiebenden Dampf-Tfz. Der Befehlswagen besitzt ein Führerbremsventil, eine akustische Signaleinrichtung, evtl. Sandstreuer. Der Tf kann mittels eines Druckluftzylinders den Regler auf der Lok schließen...

Aus der Not vieler eingleisiger Strecken heraus versuchte die DR frühzeitig nach dem 2. WK mittels des Wendezugbetriebes den Vor-Ort-Verkehr in den Ballungsräumen zu beschleunigen - aus der Not heraus auch mit der Dampftraktion. Und im Raum Halle-Leipzig auch mit elektrischen Tfz aus der Vorkriegszeit (dort auch bereits mit der einzigen vorhandenen E04 mit direkter Wendezugsteuerung aus dem Vorkriegs-Versuchsbetrieb).

Der verwendete Wagenpark war einfach nur vielgestaltig:
- im Elbtal mit einem zum Befehlswagen umgebauten Pw4i und mit Befehlsleitung ausgerüsteten Bag
- mit DB13 mit Befehlsabteil (die DB13 mit Befehlsabteil unterschieden sich deutlich sichbar von den späteren DBvq mit direkter Steuerung!)
- im Mitteldeutschen Raum (insbesondere Leipzig - Halle) mit mit Befehlsabteil nachgerüsteten E5, wobei die "Wagenfront" dem Normal-E5 sehr ähnlich blieb,
- den 4 umgebauten C4i-51. Die anfänglich als Befehlswagen ausgerüsteten DR-Erlkönige mutierten später zu Steuerwagen mit direkter Steuerung...
Prinzipiel waren die verschiedenen Befehlswagen alles "Einzellösungen" ohne Seriencharakter...
Die Reisezugwagen mussten eine entsprechende Ausrüstung als "Leitungswagen" aufweisen.
Die im Wendezugbetrieb mit indirekter Steuerung eingesetzten Tfz benötigten ebenfalls eine entsprechende Ausrüstung für den Wendezugbetrieb.
Nach der Indienststellung von Tfz mit direkter Wendezugsteuerung (V100, V180, E11, E42) wurde die indirekte Wendezugsteuerung zugunsten der direkten Steuerung sehr schnell aufgegeben...
Direkte Wendezugsteuerung besaßen
- die E5-Steuerwagen (Bghqe)
- ein Teil der DB13 (DBvqe)
- ein Teil der DGBg (DBGgqe)
- die DBmqe.

Die bei der DR allgegenwärtigen Bghw, Bg, Bmh und die Y-Spielarten hatten keine für den direkten Wendezugbetrieb der DR geeignete Steuerleitung und konnten so auch nicht als sog. Leitungswagen in Wendezügen verkehren.
Bezüglich der modernen Tfz waren auch die BR 119, 120, 130, 131 und 132 zusammen mit den bei der DR vorhandenen Steuerwagen nicht wendezugfähig...

FD851
 
"Hoch im Norden" fuhren die 70-er "Mickymäuse mit 2-teiligen Doppelstockeinheiten...
Auch wenn es verkleidete 74er gab, die Mickeymäuse waren die 60er ;). Und bei den 74er weiss ich nicht, ob sie die Wendezugausstattung hatten :nixweiss:.
 
Hallo!

Die LBE ist mit den Loks 1-3 sowie den D.W.1-8 als echte Steuerwagen und nicht Befehlswagen gefahren.

Was ich noch ergänzen möchte: Um Leipzig herum wurden vielfach als frühere belgische M1-Wagen als Leitungswagen für den Wendezugbetrieb hergerichtet, bevor die E5-Wagen kamen.

Daniel
 
Ich hatte so einen Wagen bis jetzt noch nie in freier Wildbahn gesehen. Das die erst in den 80er abgelöst wurden, wusste ich nicht. Danke.
Somit rutscht er in mein Beuteschema (Ep.4)
 
@ Oli,
die Weinkesselwagen waren bis in die 80-er tägliche Gäste auf dem Bhf Wilthen, von dem die Anschlussbahn zum VEB Weinbrand Wilthen abging...
Ich gebe zu, dass es von den Wagen sehr wenige Fotos gibt, aber sie waren auf der "Zittauer Schiene" allgegenwärtig...

FD851
 
Hallo TT!

Ich war heute in einer kleinen aber feinen Ausstellung über die Querbahn (Neu)Kieritzsch-Groitzsch-Pegau. Diese Strecke wurde 90-jährig 1999 stillgelegt und diesen Sommer begonnen abzubaggern. Am Ende ihres Betriebes sah die Strecke nur noch Ferkeltaxen und Kohlependel mit 232, davor Bag und V100 sowie regelmäßigen Güterverkehr.

Erstaunlich jedoch, welche Zugkomposition sich durch die Ausstellung offenbarte... Zwischen Groitzsch und Pegau gab es bis Mitte der 70iger Jahre die Garnitur Kö+VS147+VS145. Die Kö war Zuglok - somit auch maximal möglich eine Geschwindigkeit von 30 km/h.
Und noch bis 1992 fuhren Kö´s mit Bag. Fotodokumente darüber findet man in einer 100-seitigen Broschüre, welche man im Groitzscher Museum für 8 EUR erwerben kann.

Freundschaft!
F.O.
 
so ein grob ähnlicher Weinkesselwagen dürfte immer noch auf dem Gelände der Schnäpserei Wilthen stehen - ich hab da vor ca. 3 Jahren mal was durch's Tor fotografiert, was nach historisch wertvoll restauriert aussah ...
 

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Zugbildung 70er Jahre...

Hallo ihr Lieben,

Ich hab ja nun wie gesagt den einen Gbs-OPW - Güterwagen vor Jahren von meiner Frau geschenkt bekommen. Kann man diesen Waggon in diesen Zug integrieren?

Ich hänge den Gbs-OPW einfach an einem Personenzug mit zwei-, dreiachsigen Rekowagen, nebst Gepäckwagen Typ Daa. Alle Waggons haben einen schwarzen Rahmen. Dieser Zug wird von einer Br 86 gezogen. Ich denke, solche Züge fuhren wohl in den 70er Jahren auf Nebenbahnen herum.

Ich denke, wegen den Bremsecken würde dieser Waggon schon dranpassen. Und fertig ist der Traditionspersonenzug mit Güterbeförderung.

Was meint ihr???

Gruß
Mario
 
Zwischen Groitzsch und Pegau gab es bis Mitte der 70iger Jahre die Garnitur Kö+VS147+VS145.
Kleine Korrektur (man sollte Literatur einfach mal in Ruhe(!) bis zum Ende durchlesen...), diese Zugbildung gab es bis 1981.
Danach wurde die Kö allerdings nicht arbeitslos. Ich weiß nicht, ob schon und wenn ja ab wann zu DDR-Zeiten, aber noch bis 1992 gab es die Zugbildung Kö+Bghw (leider weiß ich nicht wieviel, die Bilder geben wenig Aufschluss. Es ist nur die Lok und ein Wagen fotografiert. Die letzte derartige planmäßige Fahrt fand am 11.3.1992 statt. :fasziniert:

Freundschaft!
F.O.

P.S.: Ich will mal versuchen, vom Herausgeber die Bilder für die Veröffentlich im Board zu bekommen. Einfach zu köstlich die Zugbildung.
 
Falls jemand eine Rechtfertigung für eine 05 neben einem DB13 braucht ;)
Und ein Beweis, dass eine DB13 für DB-Bahner (steckt ja schon im Namen :fasziniert:) genau so interessant sein kann wie Silberlinge für DR-Bahner!

Und noch was Interessantes...
Der Nachweis, dass Reko-Fünfzig und Halbterstädter Mitteleinstiegswagen in grün/beige sich nicht ausschließen - auch nicht bei reinen Garnituren!
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?17,4491611 (Bild 8)
 
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