Ich glaube, das Bild hatten wir hier schonmal, nur versucht der Bildautor, bei DSO andere Meinungen einzuholen.
Das ist ja eine nette Unterstellung, vielen Dank!
Vielleicht habe ich es übersehen, aber hier gab es keine Antwort oder Diskussion auf das eingestellte Bild und meine Fragen. Da ist es durchaus naheliegend, dort nachzufragen wo man etwas mehr Antworten erwartet. Schon mal darüber nachgedacht? Mir geht es nicht darum, dass irgendjemand meine Bilder in den Himmel lobt. Mir ging es nur um ein paar neue Erkenntnisse zum "goldenen Schnitt".
Interessanterweise war auch bei DSO die erste Antwort "Das Bild ist langweilig." Dass das kommt, war mir vorher klar. Wird mein Ego schon verkraften, hilft aber bei meiner Frage nicht weiter.
Ich mag keine Fotos, auf denen der Zug am Bildrand klebt damit der Kirchturm und das Rapsfeld noch mit aufs Bild kommt. Mir gefallen durchaus Bilder bei Sonnenuntergang mit Silhouette des Zuges, oder auch Landschaftsbilder mit einem "Suchzug", aber so würde ich nie selbst fotografieren, weil mich das nicht reizt.
Ich würde aber nie auf die Idee kommen, diese Bilder als "schlecht" zu bezeichnen, nur weil man z.B. die Betriebsnummer der Lok nicht sehen kann oder die besondere Lackierung nicht erkennt. Umgekehrt habe ich aber den Eindruck, dass manche Fotografen sofort Nase rümpfend auf andere herabschauen, so wie sich sich vermeintlich mit Fotografie beschäftigen "die sich über die normale Dokumentation hervorhebt".
Mit so etwas profanem wie Fotografie zum Spaß und nur zu Dokumentation gibt man sich erst dann ab, nachdem man sein Missfallen über die "langweiligen" Bilder ausgedrückt hat. Gefolgt von Ratschlägen, was man zu verbessern hätte um sich über die normale Dokumentation hervorzuheben.
Manchmal habe ich den Eindruck, bei der "hervorgehobenen" Fotografie scheint ein permanenter Wettbewerb zu herrschen. So dreht sich die Diskussion sehr schnell nur noch um "gut" und "schlecht". Fehler sind automatisch alles, was nicht den eigenen Vorstellungen entspricht. Auf die Idee, dass die Bilder und die Motive durchaus so gewollt sind, kommt man natürlich nicht. Dabei wird von "ernsthaften" Fotografen immer wieder gefordert, man solle sich doch Gedanken über den Fotostandpunkt machen. Dass diese Gedanken bewusst zu einer "schlichten" Dokumentation führen können wird gerne ignoriert. Manche stellen sich halt an eine "nette" Stelle und freuen sich über viel Verkehr, statt für ein einziges "Top" Motiv mehrere Tage immer demselben Desiro aufzulauern oder vor einer abgestellen 103 zwischen den Schwellen herumzukriechen.
Ebenso erscheint es ausgeschlossen, dass man in den Niederungen der "Sichtungsfotografie" auch Interesse daran hat, fotografische Grundlagen anzuwenden und das eigene Ergebnis zu verbessern.
Um noch einmal auf den "goldenen Schnitt" zu kommen. Als Argument wird er gerne hervorgeholt, und mittig ist eh langweilig. Warum mittig langweilig sein soll, habe ich noch nicht herausgefunden. Denn sowie man interessehalber etwas genauer nachfragt, wird es dünn. Daraus ergeben sich interessante Schlüsse über das Verständnis der Theorie, aber die behalte ich lieber für mich.
Mal grundsätzlich: Ich schreibe immer, "ich
finde das Bild interesstant/nicht interessant weil...". In Kritiken liest man sehr oft "das Bild
ist langweilig". Aber gut, als "simpler" Hobbyfotograf steht mir diese absolute Wertung wahrscheinlich nicht zu. Übrigens schaue ich mir mit großen Interesse die Fotos der Kritiker an. Die Sache mit der Theorie und Praxis ist schon sehr aufschlussreich...
Eine Lehre habe ich daraus gezogen: Die dicke Kritik gibt es ungefragt und kostenlos, bei hilfreichen Ratschlägen kommt auch auf Nachfrage nicht viel. Andererseits macht das auch einiges einfacher. Da kann man sich in Ruhe auf das Sichtungsforum konzentrieren und Fotoforum, DSO-Galerie, Fotodatenbank und die Vorbildfotos hier links liegen lassen. Denn den Spass an meiner Fotografie lasse ich mir nicht verderben, ebensowenig das Streben nach besseren Dokufotos.
Grüße,
db