...also, die Wagengattung/Gattungsbezirk "Gleiwitz" mußt du mir erst mal zeigen, mit der kann ich nichts anfangen...
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Gefunden, leider nicht die beheimateten Wagons, aber wo Loks beheimatete wurden... Zitat: "Betriebswerk Gleiwitz Hbf, Lokbahnhof Königshütte, beheimatet 38 10, 44, 50, 55 25, 56 20, 57 10, 58 10, 64, 78, 91 3, 92 5, 93, 94 5. " Zitat Ende Aus Eisenbahnen in Schlesien von Siegfried Bufe Seite 155.
Und dann habe ich da noch ein beeindruckendes Foto im Hirn und suche gerade danach, finde im gleichen Buch auf Seite 71 einen ersten Hinweis auf die gewaltigen Bahnanlagen und auf Seite 68 ist dann das Foto: identifizierbare 10 Gleise nebeneinander mit unterschiedlichsten offenen
Güterwagen, endlos mit Kohle beladen... Unterschrieben ist das Bild mit, Zitat " Als Zugbildungsbahnhof des Industriegebiets hatte Gleiwitz stets besondere Bedeutung. Eigenartig ist, daß die Strecke über Königszelt nicht zur Güterabfuhr in Richtung Berlin und Mitteldeutschland diente." Zitat Ende. Bildrechte liegen mir nicht vor, daher hierfür leider keine Abbildung.
Und auf Seite 67 wird die Wegekarte des Bahnhofs Gleiwitz abgebildet. Auch dies wieder beeindruckend: kaum eine Region des damaligen Deutschland wurde von dort aus nicht angefahren. Die einzigen drei Lücken sind im nördlichen Schleswig (oberhalb von Neumünster), westlich von Oldenburg und ein Gebiet südwestlich von München. Singen, im tiefsten Schwaben, an der Schweizer Grenze, wird jedoch schon wieder bedient.
Edit: Auf Seite 42 des gleichen Buches werden die Bahnanlagen und im Vordergrund eine Drehscheibe und riesiger Kohlebunker gezeigt. In der Postkarte ist eingedruckt "Gleiwitz Rangirbahnhof [sic], grösster Rangirbahnhof [sic] Deutschlands".
... Bei den von dir genannten Regionen und deren geschichtlichen Verlauf, ist das alles sehr sehr viel schwieriger. Ich bin zum Glück viel zu jung, so dass ich meinen Frieden damit habe. Als Modellbahnhersteller würde ich mich aber auch nicht auf dieses Pulverfass setzen.
Also ich habe da auch meinen Frieden damit. Ich war in diesem Sommer sogar vor Ort und wollte mir die Zackenbahn mal anschauen. Leider hab ich's aus Immobilitätsgründen dann dort doch nicht geschafft. Und Karpacz ist leider inzwischen ohne Bahnanschluss.
Aber rein Grundsätzlich: was ist denn an der Zeit VOR 33 so schwierig? Das war mal Deutsch, davor war's Preußisch und noch weiter davor Österreichisch. Und selbst nach 33 ist alles klar, bis 45 braun und danach Polnisch.
Wenn man sich die bahntechnischen Leistungen dieses Ortes anschauen möchte, wird's noch klarer. Ab 1850 geht es ganz langsam los. Aber noch bevor das neue Jahrhundert hereinbricht, ist es eines der industrialisiertesten und mit der Bahn und verschiedensten Gesellschaften erschlossenen Gebiete auf deutschsprachigem Boden. Und dann kam kurz nach der Jahrhundertwende auch noch eine elektrifizierte Gebirgsbahn mit lauter Einzelstücken und Kleinserien. Loks und
Triebwagen, alle individuell und unsymmetrisch und besonders. So hässlich, dass sie schon wieder schön waren...
Das kann man doch Modelltechnisch nicht einfach ausblenden. Falsche Zeit, falsche Region, alles kompliziert und bloß nicht in ein möglicherweise politisches Wespennest setzen, weil irgendwer dreimal "Jehova" schreit und man dann wegen Verzagtheit und Rückradlosigkeit den Winnetou einstampft...
Grüße
Luftpost