Es war ja sogar mal geplant, dass IFA direkt die 4er Club-Hütte bekommen soll. Dann wäre es kein 4er Club mehr gewesen. Die ursprünglichen Partner des Fahrerhauses waren Saviem, Magrius-Deutz, DAF und Volvo. Die DDR hätte für Volvo die Hütten bauen sollen und für ihrer eigen Fahrzeuge passende Kabinen "abzweigen" dürfen. Mehrere Prototypen wurden gebaut, überlebt hat dieser 3achsige hier:
Es hätte ein "Weltfahrhaus" werden können. Neben IFA hatte auch MAN-Interesse. Die haben sich jedoch für eine Zusammenarbeit mit VW (MAN G - VW LT) entschieden. Durch die ganzen Firmenveränderung ist die Hütte auch auf Fahrzeugen von Berliet, MACK, Renault und IVECO sowie einigen Spezialfahrzeugherstellern, wie ROSS in Tschechien, verwendet worden.
Die IFA-Prototypen sollten eigentlich verschrottet werden. Für die Ingenieure taten sich damit schwer. Sie überlebten ein paar Fahrzeuge halblegal in einer Scheune in der Nähe von Ludwigsfelde. Man hatte immer noch den Wunsch nach einem Werksmuseum, jedoch wollten die politisch verantwortlichen es nicht. Nach der Wende musste die Scheune aufgelöst werden. Ein Teil - wie der 3achser - landete in Cottbus.
Wie aber der IFA L60 F226 (Funktionsmuster F226) nach Russland gekommen ist, lässt sich nicht so richtig mehr klären. Vermutet wird, dass er von einem russischen Offizier in Ludwigsfelde gekauft wurde. Jedenfalls tauchte er dort 2007 in einem Online-Portal auf. Ein Mitarbeiter des Verkehrsmuseums Ludwigsfelde entdeckte ihn dort. Er man Kontakt mit dem Verein "Freunde der Industriegeschichte Ludwigsfelde e.V." auf. Dieser Verein erwarb das Fahrzeug über Mittelsmänner in Russland (andernfalls wäre der Preis vermutlich hochgegangen) und nachdem der russische Zoll davon überzeugt wurde, dass es sich um kein russisches Kulturgut handelt, kam er zurück nach Ludwigsfelde.
Nach 4000 Stunden in der Vereinswerkstatt sieht der IFA L60 F225 nun wieder so aus. Kummer machte die Frontscheibe, die einen Riss hatte. Ersatz fand man in einem Kleingarten. Die Leiter des Musterbaus hatte ein paar Scheiben nach Einstellung der Entwicklung erworben und sich daraus ein Gewächshaus gebaut.
Der Tatra wird in Zusammenarbeit mit DAF gebaut, die liefern die Hütte und den Motor an Tatra.
DAF bzw. Paccar sind nur noch Lieferanten der Teile, so wie sie es auch bei GINAF machen. In der Tat hatte sich DAF 2011 mit um die 20% an Tatra beteiligt. Das war die Zeit als der T158 Phoenix auf dem Markt kam. 2012/13 ging Tatra aber in die Insolvenz. 2013 übernahmen das tschechische Rüstungsunternehmen CSG und die tschechische Promet Group (kommen aus dem Stahlbereich) das Unternehmen. Neben DAF (Fahrerhaus), Paccar (MX-Motoren) liefert auch noch ZF das Getriebe hinzu. Jährlich werden um die 850 Fahrzeuge gefertigt. Tatra ist kein Massenprodukt mehr.
CSG wollte auch AVIA wieder beleben und haben die Marke 2016 von Ashok Leyland übernommen. Von 2006 bis 2013 produzierten die Inder den Avia D, den man von Daewoo übernommen hatte, in Prag. 2013 wurde die Produktion eingestellt. 2017 lief die Produktion des Avia D unter CSG wieder an. Allerdings war bereits 2018 schon wieder Schluss mit dem Leicht-LKW. Kunden und Handel hatten sich zwischen 2013 und 2017 einfach neu orientiert.
Der T158 Phoenix der FFw Brieske. In noch 3 weitere
Einsatzfahrzeuge aus der Phoenix-Familie. Die drei wurden für das Havariekommando Küste beschafft. In M/V steht er beim THW in Stralsund.