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Neue Westautos braucht das Land

Vorbiz

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Sabinchenstadt
Ich suche Informationen über „West Autos“ in der DDR. Ich weiß das es über Genex die Möglichkeit gab Autos über die leiben Verwandten zu beziehen. Also der eine oder andere Golf ist schon bei uns rumgebrummt. Auch ist mir bekannt, dass Volvo LKW im Containerverkehr ihren Dienst verrichtet haben. Aber sind auch z.B. T1 Busse in die DDR gelangt?
 
West-Autos in der DDR

Hallo,

es gab meines Wissens zwei Wege, ein Auto zu importieren:
1.über eine Einfuhrgenehmigung konnte jeder Autotyp importiert werden. Es mußte allerdings Zoll (an die DDR) gezahlt werden, dessen Höhe etwa dem Preis des entsprechenden Neuwagens entsprach.
2. über GENEX (eine Handelsorganisation der SED) konnte aus einem Katalog die gewünschte Ware ausgesucht werden. Dort waren ausgewählte Autotypen erhältlich.

Viele Grüße
Klaus
 
Hi Leute,

auch z.B. das Energiekombinat Berlin hat in den 80er (Blaue) VW-Transporter & Busse erhalten... "Durfte" als Stift "unseren" immer blankputzen.....
 
West Autos in der DDR

yey mein Nachbar hatte auch ein Golf 1 Cabrio weil er ja bei der Stasi war:ballwerf:

MFG
 
Die Golf I sind damals von VW als "Bezahlung" für einige grosse Pressen von Umformtechnik Erfurt an VW in die DDR geliefert worden. Vorrangig liefen die Golf in Berlin und Umgebung. Mein damaliger Betrieb hatte einen T4 Pritzsche in blau. Desweiteren sind mir noch Citroen (Typ?) bekannt. Wie man an solch eine Karosse gekommen ist weiß ich leider nicht.
 
Desweiteren sind mir noch Citroen (Typ?) bekannt. Wie man an solch eine Karosse gekommen ist weiß ich leider nicht.

Ich glaube, die hießen GSA Pallas oder so ähnlich. Wie man da heran kam? Na durch Beziehungen... Ein einzelnes Rücklicht soll damals einen dreistelligen DDR-Markbetrag gekostet haben, was einen guten Bekannten seinerzeit vom Kauf abhielt - die Unterrhaltungskosten und die Ersatzteillbeschaffung. ANGEBLICH sollen die Autos in der DDR hergestellt worden sein - evtl. auch nur die Karosserie als Zulieferteil - so wußte jedenfalls der Buschfunk zu kolportieren (Ich glaub das eigentlich eher nicht).
 
Ja und mein Schwiegerpa fuhr zu Zonenzeiten einen VW-Bus. Damit war er der Star im Dorf. :fasziniert:
Muss direkt mal fragen wie er an den gekommen ist. Bei der Stasi war er jedenfalls niche...
 
ANGEBLICH sollen die Autos in der DDR hergestellt worden sein - evtl. auch nur die Karosserie als Zulieferteil - so wußte jedenfalls der Buschfunk zu kolportieren (Ich glaub das eigentlich eher nicht).
Was für Citroen hergestellt wurde waren die Gleichlaufgelenkwellen im werk Mosel. Dort wo heute die VW gebaut werden...
 
Citroen;Peugot und Volvo wurden auf normale Lada- oder Wartburgbestellungen angeboten. Wenn man sich die 60 000M nicht leisten konnte, dann verfiel auch die ursprüngliche Anmeldung.
Golf I (ich glaube 30000 Stück) wurden über die Betriebe an verdienstvolle mitarbeiter vergeben. Sowas gabs auch bei Ladas.
Bei uns (ca. 300 Mitarbeiter damals) wurden 4 verteilt. Ähnlich war es mit dem Mazda 323.
Gruß
Karl-Georg
 
Na ja, und dann gab es ja noch die liebe Westverwandschaft, die dann ab 1972 (bin mir mit dem Jahr nicht sicher, mein Vater ist jedenfalls anfangs noch mit dem Zug gefahren) mit dem eigenen Auto nach drüben gefahren ist.

Das reicht auf jeden Fall für die eine oder andere Westkarre auf der Anlage.

Luchs.
 
Oh habe ich doch eine Palaverrunde ausgelöst? Daher wohl die Verschieberei in diesen Bereich.:ballwerf:
Aber dennoch danke für eure Infos. Ich suche aber auch Bilder bzw. andere Dokumente. Wurden die Westautos nur privat genutzt? Womit sind denn Handwerker umhergebrettert? Mit Barkas, oder gab es da auch welche mit Bussen?
Wurden die Autos für die Werke beschriftet?
 
... Wurden die Westautos nur privat genutzt? ...

So weit mir bekannt, sind auf jeden Fall Volvos in Staats-/Ministerienbesitz herumgefahren, bevor auch Wagen dieses Typs an "verdienstvolle" Mitarbeiter in Privathand abgegeben wurden.
 
Es gab einen GENEX-kataloch, da konnte man bestellen....auch Westartikel.
Wir bekamen Mai 1989 einen T 601 S Deluxe zu 8500 DM gesponsort-Preis DDR-Mark 13.000.:fasziniert:

Vieles wurde schon gesagt...
 
Wurden die Westautos nur privat genutzt?
Stand doch schon da: nein, auch Firmen hatten sowas.

Womit sind denn Handwerker umhergebrettert? Mit Barkas, oder gab es da auch welche mit Bussen?
Mit dem, was da war. Von Vorkriegsware über Westimporte bis zum Selbstbau (letzteres aber eher selten). Natürlich auch normale aktuelle Modelle.

Wurden die Autos für die Werke beschriftet?
LKW in der Regel ja, bei PKW kam es auf die Zeit und die Größe der Firma an (je später und kleiner, destso seltener/kleiner die Beschriftung).
 
So weit mir bekannt, sind auf jeden Fall Volvos in Staats-/Ministerienbesitz herumgefahren, bevor auch Wagen dieses Typs an "verdienstvolle" Mitarbeiter in Privathand abgegeben wurden.

Die VOLVO der Bonzen waren jene der 700er Reihe, i.d.R. verlängerte Ausführungen. Für den Privatmann gab es dann die 244er. Soll wohl ein Tauschgeschäft gewesen sein.

Gruß
 
So MItte der 80er rum gabsn Deal mit Mazda und plötzlich konnte auch DDR Normal Bonze einen Mazda323 kaufen, irgendwann dann auch Berlin-Mazda genannt.

Also in DD war ab und an eigentlich alles vertreten, in "größeren" Zahlen gesehen wurden "zu meiner zeit, 80er" meist Golf2, Mazda323, Citroen Pallas, auch mal Käfer und Ente
 
...und dann auf der Schwindelwiese für 150.000 Alu-Kullerchen.


Schwindelwiesen waren in der DDR die mehr oder weniger legalen Automärkte, auf denen Privatleute ihre alten Karren zu mindestens Neupreisen verhökerten, die lange Wartezeit zu umgehen war einigen viel Geld wert
 
Klaus schrieb:
es gab meines Wissens zwei Wege, ein Auto zu importieren:
1.über eine Einfuhrgenehmigung konnte jeder Autotyp importiert werden. Es mußte allerdings Zoll (an die DDR) gezahlt werden, dessen Höhe etwa dem Preis des entsprechenden Neuwagens entsprach.
2. über GENEX (eine Handelsorganisation der SED) konnte aus einem Katalog die gewünschte Ware ausgesucht werden. Dort waren ausgewählte Autotypen erhältlich.
Nicht zu vergessen: 3. Über den Intershop.
Wir hatten hier so ein Riesending, da gabs alles vom Autoanhänger bis zu Motorrädern. Man was bin ich immer um die YAMAHA XJ 900 rumgeschlichen die da für 9.990,- DM stand.

R.P. schrieb:
Ein einzelnes Rücklicht soll damals einen dreistelligen DDR-Markbetrag gekostet haben, was einen guten Bekannten seinerzeit vom Kauf abhielt ...
Naja heute zahlste das in Euro. Ganz abgesehen davon das die Arbeitstunde bei so mancher Marke auch noch einen dreistelligen Eurobetrag kostet. :boeller:

Es ging aber auch anders. Kleiner Schwank aus meiner Jugend.
Das Szenario: Pfingsten, Zelten in Templin, Kumpel mit einem grasgrünen VW Käfer (sein ganzer Stolz). Das Ding schnauft grade so bis auf den Zeltplatz.
Diagnose: Zwei kaputte Zylinderstehbolzen. Was nun? Immerhin hing er ja an dem Teil und wollte den Käfer auch wieder mit nach Hause nehmen.
Lösung: Stehbolzen ausgebaut. Nach Templin gefahren und eine Schloßerei gesucht. Fahrradreparaturladen gefunden. Den guten Mann (zum Glück ein alter Handwerksmeister) am Pfingstsonnabend rausgeklingelt und Problem geschildert. Der gute Mann hat seine alte "riemengetrieben" Drehbank angeworfen und zwei neue Stehbolzen gedreht. Wollte fürs Material 3,- oder 4,- Mark haben. Hat 10,- und ganz viel Dank bekommen.
Der olle Käfer lief, wohl bis an sein Ende, mit diesen Teilen ohne Probleme!
 
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