Klaus schrieb:
es gab meines Wissens zwei Wege, ein Auto zu importieren:
1.über eine Einfuhrgenehmigung konnte jeder Autotyp importiert werden. Es mußte allerdings Zoll (an die DDR) gezahlt werden, dessen Höhe etwa dem Preis des entsprechenden Neuwagens entsprach.
2. über GENEX (eine Handelsorganisation der SED) konnte aus einem Katalog die gewünschte Ware ausgesucht werden. Dort waren ausgewählte Autotypen erhältlich.
Nicht zu vergessen: 3. Über den Intershop.
Wir hatten hier so ein Riesending, da gabs alles vom Autoanhänger bis zu Motorrädern. Man was bin ich immer um die YAMAHA XJ 900 rumgeschlichen die da für 9.990,- DM stand.
R.P. schrieb:
Ein einzelnes Rücklicht soll damals einen dreistelligen DDR-Markbetrag gekostet haben, was einen guten Bekannten seinerzeit vom Kauf abhielt ...
Naja heute zahlste das in Euro. Ganz abgesehen davon das die Arbeitstunde bei so mancher Marke auch noch einen dreistelligen Eurobetrag kostet.
Es ging aber auch anders. Kleiner Schwank aus meiner Jugend.
Das Szenario: Pfingsten, Zelten in Templin, Kumpel mit einem grasgrünen VW Käfer (sein ganzer Stolz). Das Ding schnauft grade so bis auf den Zeltplatz.
Diagnose: Zwei kaputte Zylinderstehbolzen. Was nun? Immerhin hing er ja an dem Teil und wollte den Käfer auch wieder mit nach Hause nehmen.
Lösung: Stehbolzen ausgebaut. Nach Templin gefahren und eine Schloßerei gesucht. Fahrradreparaturladen gefunden. Den guten Mann (zum Glück ein alter Handwerksmeister) am Pfingstsonnabend rausgeklingelt und Problem geschildert. Der gute Mann hat seine alte "riemengetrieben" Drehbank angeworfen und zwei neue Stehbolzen gedreht. Wollte fürs Material 3,- oder 4,- Mark haben. Hat 10,- und ganz viel Dank bekommen.
Der olle Käfer lief, wohl bis an sein Ende, mit diesen Teilen ohne Probleme!