Im Juni hatte ich bereits hier das Schleswig-Holsteinische Landwirtschaftsmuseum in Meldorf (#281) vorgestellt. Z. Zt. läuft im Museum eine Sonderausstellung zum Thema Zuckerrüben-Ernte und der ehemaligen Zuckerfabrik St. Michaelsdonn. Die letzte Kampagne wurde dort 1995 gefahren und das war die 115. Kampagne. Seither müssen die Bauern ihre Rüben im niedersächsischen Uelzen abliefern. Doch schauen wir jetzt mal ins Museum:
Ganz früher wurden die Rüben zunächst per Hand gerodet und dann das Rübenkraut abgestochen. Eine Erleichterung brachte der Rübenkopfschlitten.
Etwas einfacher wurde es mit dem Taarup Schlegelhäcksel aus Dänemark. Das Rübenkraut wurde noch bis in die 1990er Jahre siliert und diente den Tieren als Futter. Heute bleibt es auf dem Feld und dient als Gründünger.
Hinter dem Trecker hängt ein kleiner Trommelroder der dänischen Landmaschinenfabrik Stegsted.
Köpfen, Roden, Sammeln kann dieser Sammelroder der fränkischen Firma Schmotzer aus dem Jahr 1957. Schmotzer baut heute noch Landmaschinen. Nur Rübenroder kommen heute von ROPA oder Grimme.
Lanz Bulldog D2816 Volldiesel aus dem Jahr 1958. Das war die letzte Baureihe aus dem Hause Heinrich Lanz. 1958 übernahm John Deere den Mannheimer Traktorenhersteller. Dieser wurde noch in blau-roter Lackierung ausgeliefert und irgendwann mal in den Farben der Marke mit dem Hirsch lackiert.
Die Rüben wurden in der Regel in Mieten am Feldrand gelagert. Beim späteren Weitertransport machte sich solch ein Atlas Bauernlader ganz gut. Nur für den Traktor war das nicht so ideal. In Transportstellung waren Beulen in der Motorhaube vorprogrammiert...
Für den Weitertransport zur Zuckerfabrik oder dem Bahnhof machte sich dieser Hanomag R45 (Bj. 1950) mit dem Gummiwagen von Blumhardt ganz gut.
In der Zuckerfabrik angekommen, wurde Proben entnommen. Für den Transport dieser Proben nutzte man in St. Michaelisdonn dieses Gefährt - ein TKA Hydrocar aus dem Hause Güldner. Mit dem rechten Hebel wurde gelenkt und der linke diente zur Fortbewegung.
Soweit erstmal zur Zuckerrübe. Sonderausstellung haben meist auch den Vorteil, dass im Museum umgeräumt wird und sich neue Blicke ergeben. Hier ein paar Ergänzungen zu meinem Besuch im Juni.
Im Juni stand er noch in der Werkstatt, nun in der Ausstellung. Zwischen 1951 und 1956 baute die Ruhrstahl AG Geräteträger für die Landwirtschaft mit einem Henschel-Motor als Antrieb.
Harry Ferguson entwickelte bereits 1933 für Ford die Dreipunktaufnahme mit Regelhydraulik. Als Ford und Ferguson sich nicht mehr gründete Ferguson seine eigene Fabrik. Die Schlepper wurden ein Verkaufsschlager. 1953 verkaufte Ferguson sein Lebenswerk an den kanadischen Konkurrenten Massey-Harris.
Der Ritscher N14 mal von hinten...
...mit einem interessanten Detail. Der hatte mal seine Heimat im Landkreis Hagenow.
Deutz F2M315 "Stahl-Schlepper" mit Eisenrädern
Fendt Dieselross F15 mit J.F. MS5 Anbaumähdrescher.
Der MB LP710 (Bj.: 1965) mit mobilen Kraftfuttermischwerk von Buschhoff (Bj.: 1975) aus einer anderen Perspektive.
Der "Eichi" ED16/2, der 45 Jahre im Wald stand und dank "Dr. Trecker" wieder läuft.
Zum Schluss noch ein Blick in die Museumswerkstatt...
...und am Ende meines Besuches stand der museumseigene Schlüter vor der Tür
Wer also mal in Dithmarschen ist, sollte dort mal einkehren. Am WE findet dort der Regionale Genussmarkt statt. Am Sonntag werden auch die Kohlregentinnen dort erwartet. Norder- und Südermühle sowie der Dom sind auch sehenswert.