Die
Wagen sehen ja jetzt besser aus, als vorher.
Nur hoffentlich kriegst Du keinen Ärger mit dem Tierschutz. Rindviecher in offenen Wagen? Und dann noch gleich so viele?
Grüße ralf_2
Hallo Ralf,
danke für das Lob. Dieses Modell habe ich nach konkreten Vor-Bildern sowie nach Berichten aus meiner Familie angefertigt (man wohnte seit den 1920er Jahren berufsbedingt auf einem altmärkischen
Bahnhof). Schlachtvieh wurde von der DRG standardmäßig auch in Hochbordwagen der Verbandsbauarten Breslau/Essen sowie der Austauschbauart Königsberg transportiert; die Einsatzregularien sahen dies ausdrücklich vor. Meistens zu acht Rindern pro Waggon. Bei mir sind es nur sechs, der Unterschied ist also etwa der gleiche wie bei der Lusthansa der Unterschied zwischen Touristenklasse und Business Class ;-) Mit dem Tierschutz dürfte ich also ganz und gar keinen Ärger bekommen.
gab es durchaus in früheren Zeiten. Jedoch schauten die Hornviecher definitiv nicht aus dem Wagen. Die Ladung ist zu hoch - tieferlegen heißt das Motto, auch wenn dabei Stroheinlage nicht mehr sooo zur Geltung kommt.
In den Königsberg/Breslau kam nur eine Stroheinlage - ergo stand das liebe Vieh auf dem Boden der Wagen.
mfg André
Stimmt, die Schulterhöhe des Hausrinds beträgt heute bis zu 1450 mm, die der Bordwände des Om "Königsberg" 1550 mm, insofern stehen sie einen Millimeter zu hoch. Das täten sie aber auch ohne meine 0,3mm-Einlage, die ja benötigt wird, um die Ladung wechseln zu können. Ihnen deswegen die Hufe zu kappen, fand ich aber doof. Das ist eben einer der kleinen Kompromisse im Modellbahnunwesen. Meine sechs Mädels sind eben Superkühe, sie gehören zu einer neuen, größeren Rasse von Zuchtkühen und sind unterwegs zu einer landwirtschaftlichen Leistungsschau ... Über die Wand gucken konnten sie aber auch so schon; manch eine dumme Kuh reckt ja bekanntlich dann und wann neugierig den Hals ;-)
Ich wäre zumindest für jene Zeit, die Journalust darstellen möchte, eher skeptisch, siehe auch
diese Broschüre, leider wird er sie nicht lesen dürfen, sie ist ja von 37.
gruss Andreas
Wenn das Vorurteil überwiegt, wird die Argumentation schnell halbseiden. Zunächst einmal darf ich alles lesen; lediglich die Bewertung der Quellen ergibt dann den Unterschied. Und wenn man sie nicht nur in den zum Vorurteil passenden Teilen zur Kenntnis nimmt, sondern genauer nachschaut, findet man zum Beispiel dies:
http://www.hs-merseburg.de/~nosske/EpocheII/fg/e2f_gwwv.html
Da steht dann zu den Waggons der Gattungsbezirke Essen und Breslau (deren moderner Nachfolger ab 1924 der "Königsberg" war), daß sie einzusetzen waren "für alle Sendungen, die auf einem anderen offenen Wagen nicht untergebracht werden können, und für Großvieh". Als Großvieh gelten in Europa alle Nutztiere ab Schulterhöhe Rind.
Und nun noch zu dem Eigentor in den Grenzen von 1937: Es handelt sich um eine Werbebroschüre. Auch damals schon diente Werbung dazu, nach außen ein positives Image zu erzeugen, die interne Betriebsrealität sah rauher aus, das heißt etwa so wie auf diesem Foto von 1938:
http://www.eisenbahnstiftung.de/bg/?action=showpic&num=3&search=Viehverladung