Na dann bau mal in eine zweigleisige Strecke eine einfache Weichenverbindung mit EW1 ein. Da benötigst Du mit dem Modellgleis die zwei Weichen und jeweils zwei G3 und zwei G2.
Jetzt werden die vielen Kombinationen als Nachteil der beiden Systeme ausgelegt. TILLIGs Gleiselemente müssen auf mehr als nur eine einfache Weiche Rücksicht nehmen. G2 und G3 werden auch an anderen Stellen gebraucht. Mir fällt immer wieder die K2 ein.
Soll TILLIG für jede Weiche und Kreuzung fertige Passgleise anbieten, mit denen jeder denkbarer und undenkbarer Gleisplan möglich ist? Schon heute sind sechs gerade Gleise angeblich zu viel. Mehr als fünf traut manch Hersteller dem Kunden nicht mehr zu.
Vorteil der kurzen Gleise: wesentlich feineres Raster an Parallelgleisen und Kombination mit den meisten Weichen/Kreuzungen. Zusammenstecken ist IMHO einfacher, als zu lange Gleise zu zerschneiden.
Bei Kühn gibt's nur das recht grobes Raster mit Gleisabständen von 44, 66, 88, ... Mehr ist schon Puzzle. Nicht unmöglich, jedoch vom Hersteller nicht mal angeboten.
Bei Kuehn reicht je ein Paßgleis.
Nicht nur! Bei Kühn gibt's den Gegenbogen als Art.-Nr. 72220 als zweites Passgleis, welches nur bei Weichen gebraucht wird. Die einfache Weichenverbindung mit kleinsten Systemabstand ist ohne Gegenbogen bei Kühn nicht möglich. Weshalb hobo
hier die Gegenbögen von TILLIG kritisiert, die im kühnen System jedoch unvermeidlichen verschweigt, wird er uns sicher ebenso verschweigen.
TILLIGs EW1 haben gegenüber den WL/WR20 von Kühn den fahrdynamischen Vorteil, dass die einfache Weichenverbindung ohne Gegenbogen auskommt.
Jetzt bau das gleiche mal mit Bettungsgleis. Da mußt Du ein G5 einbauen, wegen der Schräge.
Es funktioniert aber. Das ist das entscheidende eines Systems: simple Grundgeometrie ist ohne große Schnitzerei und Sucherei (möglichst noch bei anderen Herstellern) machbar. Wenn es mit Bettungsgleis zu viele Elemente sind, nimm BG2+BG3 und schnippelt selbst. Oder G2+G3 aus dem Modellgleis. Möglich, da beide Systeme die selbe Geometrie nutzen - entgegen
deiner Behauptung!
Bau mal mit kühnen Gleisen Gleisabstände von ~ 50 mm! Fertig konfektioniert möglich? Von Kreuzungen oder gar DKW rede ich mal gar nicht. Kann man sicher selbst bauen. Allerdings deutlich aufwändiger, als die Bettung zu bescheiden. Bleibt nur ein anderer Hersteller, dessen Gleisgeometrie abweicht. Weshalb nicht gleich alles von einem nehmen?
Warum kann man nicht einfach beide Gleissysteme nebeneinander bestehen lassen und jeder sucht sich das raus, was er braucht und bevorzugt?
Ich dachte hier geht um die drei Handvoll Gleise von Kühn und nicht die beiden Gleissysteme von TILLIG: Modellgleis und Bettungsgleis.
Das man beide miteinander durchaus kombinieren kann habe ich weiter vorne schon gezeigt. Ist offenbar allerdings auch gegen die reine Lehre.
Welche Sinn hat ein "System", bei dem es notwendig ist, bei nicht unwichtigen Elementen sofort auf Produkte anderer Hersteller zurückzugreifen? Bei BMW bekomme ich auch das komplette Fahrzeug und muss nicht auf Motoren von Mercedes zurückgreifen.
Eine Bogenweiche oder Kreuzung ist im Modellbau nichts ungewöhnliches.
hobos Hinweis ist das Eingeständnis, dass kühne Gleise doch etwas zu wenig sind, wenn mehr als nur ein einfaches Oval gefragt ist. Der rettende Schienenverbinder wurde notgedrungen nachgereicht.
2010 wurde das Kühngleis als Neuerfindung des Rades und unbedingtes Muss gefeiert. Knapp sechs Jahre später gibt's nicht mehr als WL/WR20. Der Rest muss bei anderen Herstellers zugekauft werden. 2010 gab's Vergleiche mit Pikos A-Gleise. Vergleicht heute jemand die Umfänge von Pikos A-Gleis mit den paar Teilen bei Kühn?
Das 2010 als einmalige Auflage angekündigte Superstartset ist noch heute im Angebot. Ein Superstart ist für mich was anderes.
Und warum nicht ein Gleis mit Sollbruchstellen für die Schräge entwickeln?
Das ist genau die Lösung, die Roco vor ~ 25 Jahren beim
Roco LINE mit Bettung hatte: Kunde schnippelt. Wie die Gleise aussehen, kannst du bei Gebrauchtware im www oder der örtliche Börse ansehen. Eine Schönheit sind beschnittene Böschungen nicht wirklich.
Nächste Forderung: abclipsbare Bettung.
Für Kinder/viele Einsteiger ist das Bettunggleis von Tillig genau richtig.
Ein Grund, weshalb es das Gleis in Sets mit Rollmaterial und Zubehör gibt. Ein Schritt, der bei anderen Herstellern fehlt, obwohl das Material auch für Einsteiger brauchbar sein soll.
Es ist robust, muß aber in meinen Augen nur vereinfacht werden. Das hat zwar noch mindestens ein Paßgleis zur Folge, würde aber vieles erleichtern. Es fehlt in meinen Augen einfach ein Gleis, wie das 105 mm lange Gleis beim Standardgleis.
Das wäre wieder ein Gleis mehr, welches u.U. nur für einen Zweck geeignet ist. Wie oben geschrieben: das wird bei der Vielzahl der Elemente und möglichen Gleisplanwünsche nicht reichen. Soll es wirklich für jeden Wunsch ein fertiges Gleiselement geben?
Vielleicht hätte TILLIG das Bettungsgleis mit "einfacherer" Geometrie entwickeln können. Wäre das unter vollständiger Beibehaltung der Kompatibilität mit dem Modellgleis möglich gewesen? Ein
JA! würde mich wundern. Das wäre auf eine vollständige Neuentwicklung hinaus gelaufen. Wie schnell sowas enden kann, beweisen andere.
Ich bin begeistert, welchen Weitblick Ralf_2 hatte:
Ich bin blos dagegen, irgend etwas in den Himmel zu heben, was noch nicht mal in voller Schönheit und letzter Konsequenz erkennbar ist. Und das bin ich vielleicht nicht der Einzige.
Was sichtbar ist, kann ja maximal als Ankündigung gelten und reisst mich erst mal nicht vom Stuhl.
In sechs Jahren hat sich am sichtbaren nicht viel geändert.