Der nächste Blödsinn (grins)
Es gibt da noch einige Dampfer, die ich gern hätte. Manche kann man für Geld kaufen, andere nicht. Von den Loks, die man kaufen kann, haben einige bisher nicht zu mir gefunden, da mir die jeweiligen Antriebe mißfallen.
In meinem Bestand gibt es kein Triebfahrzeug mit Haftreifen. Und das wird auch so bleiben.
Dabei verteufel ich nicht, daß die Hersteller Haftreifen verbauen, denn mir ist schon klar, daß die Mehrheit der Modellbahner darauf nicht verzichten kann. Was mich vom Kauf abhält, ist, wenn ein Tfz. so konstruiert ist, daß es ohne Haftreifen praktisch nicht einsetzbar ist. Und das ist im Prinzip bei allen neueren Schlepptenderloks der Fall. Die dort anzutreffenden Konstruktionen nenne ich für mich LVT-Fahrwerke, denn dafür sind sie gut.
Langer Rede kurzer Sinn - da mir kein Hersteller einen für mich brauchbaren Tender baut, mach ich es eben selber. Den Anfang macht der 2'2'T34. Das ganze als Gemeinschaftsprojekt mit meinem Sohn. Er hat sich "außen rum gedruckt" und ich habe mich um die Technik gekümmert. Christian hatte schon mit den HL-Signalen die Meßlatte hoch gelegt, aber ... seht selbst.
Zwei kleine Fehler sind drin. Wer sie findet, darf sie gern behalten.
Der Antrieb baut auf dem Prinzip auf, welches Tillig vor Jahren mit den Tendern für 50, 35 und 01 auf die Räder gestellt hat. Aber es gibt auch einige kleine Unterschiede.
Als Motor stand von Anfang an der 1020-Glockenanker fest, da er in vielen Abstufungen von unter 10000 bis über 20000 rpm zu haben ist, ich also mit nur einem Getriebe verschiedene Höchstgeschwindigkeiten darstellen kann.
Die benachbarten Radsätze können nicht nur gegeneinander kippeln, sondern auch verschränken, was gewährleistet, daß immer alle Räder auf den Schienen aufliegen. Dazu besitzt das Fahrwerk vier Ausgleichhebel.
Der gesamte Antrieb liegt so tief, wie es nur irgend möglich ist, um möglichst viel Raum für Balast zu generieren.
Prinzipiell gibt es nur zwei Teile, eine Rahmenplatte und das Getriebegehäuse. Wenn der Tender mit Zweilichtspitzensignal auskommt, befindet sich alles an Elektrik/Elektronik an der Rahmenplatte, was Montage/Demontage zu Wartungszwecken stark vereinfacht.
Das Fahrwerk auf den folgenden Bildern zeigt die Variante für drei Lampen und hat deshalb am Ende zwei Kontakte, die den Strom zum Tendergehäuse bringen.
Ohne den Raum für Balast einzuschränken, sind Döhler und Haas PD05A oder Zimo MX615 möglich.
Außer dem 34er sind mit dem Fahrwerk auch der 2'2'T32 sowie die 26er und 28er Neubautender realisierbar.
Eine winzige Änderung beim Bau des Getriebes erlaubt darüberhinaus, mit dem gleichen Baukasten auch den pr. 2'2'T31,5 darzustellen,wie hier zu sehen.
Die Ausgleichhebel sind etwas ungewöhlich geformt. Dadurch wirken sie ähnlich wie ein Krauss-Helmholtz-Lenkgestell oder ein Beuginot-Hebel. Vor allem bewirken sie so, daß der Tender sich beim Übergang von Kurve zu Gerade wieder perfekt ausrichtet.
Die Lok-Tender-Kupplung ist dreipolig stromleitend und wird magnetisch gehalten. Sie verhält sich wie eine Kurzkupplung, denn der Drehpunkt ist 5mm außerhalb der Fahrzeugmitte auf der Kurveninnenseite, kommt aber ohne Kulisse aus. Sie kuppelt selbstständig, läßt sich leicht trennen, entkuppelt aber auch bei hoher Belastung nicht ungewollt.
Die Kupplung hinten am Tender ist magnetisch befestigt. Sie stellt nicht so perfekt in Mittellage zurück, wie man es von federrückstellenden Kupplungen gewohnt ist, aber dennoch ausreichend, so daß keine betrieblichen Probleme entstehen.
Der Räder haben selbstverständlich keine Haftreifen. Umfangreiche Testfahrten haben gezeigt, daß der Tender das leisten kann, was er soll. Einen Schnellzug mit 16 vierachsigen
Wagen bewegt er mit jeder Geschwindigkeit völlig problemlos. Bei etwa 30 Wagen kommt er dann an seine Grenzen. Güterzüge mit 130 Achsen sind ebenfalls kein Problem. Hier wird das Ende der Fahnenstange bei 170 Achsen erreicht.
Gut, der Öltender bietet den größten Platz. Als Kohletender mit vollen Vorräten sind es circa 218g, mit dreiviertel Vorräten immerhin noch 200g.
Gruß Jens