Vor einiger Zeit hatte ich hier eine leicht veränderte Lady gezeigt. Da ich wußte, daß die Kraft der Elektromagneten nur für Einholmstromabnehmer reicht, war logisch, daß für Scherenstromabnehmer eine andere Lösung her mußte, und zwar Servos.
Also frisch ans Werk. Testobjekt ein Stromcontainer.
Servos brauchen bekanntlich etwas Platz. Also mußte die Lok erst mal leer geräumt werden.
Entsprechend wanderte der Antrieb ins
Drehgestell. Ein 0816-Glockenankermotor treibt beidseitig über ein Stufenzahrad jeweils die äußere Achse an.
In der schnellen Ausführung des Motors mit 18000 rpm im Leerlauf und einer Untersetzung von 1:36 schafft die Lok ziemlich genau ihre vorbildliche Höchstgeschwindigkeit.
Bei der Gelegenheit habe ich den Drehzapfen gleich dorthin verlagert, wo er hingehört.
Da sich der Motor in Rahmenhöhe befindet, war es naheliegend, den Drehzapfen unter dem Motor anzuordnen.
Das dazu notwendige Teil sieht, sagen wir mal, nicht ganz uninteressant aus.
Die Drehgestellblenden wurden abgeschnitten und an die neue Getriebeabdeckung geklebt. Vorn sorgt dabei ein Blechstreifen für Stabilität.
Jedes Drehgestell bekam einen eigenen Dekoder, was die Verkabelung und damit die Montage der Lok vereinfacht.
Quasi als Abfallprodukt entstand etwas Platz für eine Peho-Kulisse. Die Kupferleitbahnen dienen der elektrischen Verbindung der Drehgestelle miteinander.
Montiert sieht das Ganze dann so aus. Die Motoren sitzen wieder leicht schräg, was zumindest zum Teil die gerade Verzahnung des Stufenzahnrads ausgleicht.
Der Rahmen selbst besteht aus vier miteinander verlöteten Messingteilen. Mittig fand sich etwas Platz für ein Gewicht.
Die zwei Phosphorbronzestreifen übertragen den Strom ins Gehäuse.
Im Inneren des Lokkastens befindet sich ein Hilfsrahmen, bestehend aus vier Messingteilen und zwei Neusilberblechstreifen, teils verlötet, teils verklebt. In die seitlichen Aussparungen sind kleine Kunststoffquader eingeklebt, die der
Servobefestigung dienen.
An den Stirnseiten finden sich die Servos und kleine Platinen für die Leuchtdioden.
Das Dach erhielt kleine Langlöcher ...
... und die unteren Holme der Stromabnehmer Bohrungen.
In diese wurden 0,3 mm Messingdrähte eingehängt, welche im Lokinneren mit einer kleinen Traverse aus Leiterplattenmaterial verbunden sind, unter welche wiederum der Servohebel greift.
Die Servos dienen lediglich zum Absenken der Stromabnehmer. Angehoben werden sie nach wie vor durch Federkraft. Dadurch ist auch sicher gestellt, daß die Stromabnehmer den unterschiedlichen Fahrdrahthöhen folgen können. Die Federkraft ist allerdings um mehr als die Hälfte gegenüber dem Ausgangszustand reduziert.
Zwischen den Servos befindet sich ein dritter Dekoder und die Spannungsquelle für die Servos. Für etwas Gewicht war auch noch Platz.
Bei den Drehgestellblenden habe ich etwas geschummelt. Diese sind einen kleinen Hauch zu hoch angebracht, wodurch aber die unschöne Lücke zum Lokkasten nahezu verschwindet.
Natürlich hat die Lok keine Haftreifen, sollte aber mit dem Gewicht locker ohne auskommen können.
Tja, wie bei den meisten Basteleien viel Aufwand für wenig Nutzen. Aber es macht Spaß!
Medium 2231 anzeigenÜbrigens sieht es recht putzig aus, wenn man es nicht montiert, was übrigens auch zeigt, daß eine Syncronisation nicht wirklich notwendig ist.
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Gruß Jens