Ich hatte mich schon länger mit dem Gedanken getragen, auch auf der Hauptstrecke einen Wendezug (natürlich geschoben) einzusetzen.
Das lässt sich nun aber beim analogen Blockbetrieb mit Halteabschitten um die 35cm aber nicht so ganz entspannt realisieren, der Wagen mit dem Steuerabteil soll ja ebenso wie jede (Zug-)Lok vor dem Signal zum Stehen kommen. Dazu muss man logischerweise die Lok vom geschobenen Wagenverband "fremdspeisen".
Als passenden Zug hatte ich mir den DB13 von Arnold ausgesucht...und hier ging das Dilemma schon los. Dieser Zug hat zwar Stirn- und Schlussbeleuchting, diese wird aber vom jeweiligen Drehgestell an den beiden Enden direkt mit Spannung versorgt.
Dabei kommt natürlich nur das vordere Drehgestell zur Versorgung der Schublok in Frage, die Stromabnahme über lediglich diese zwei Achsen schien mir nicht bertiebssicher genug. Darum der Gedanke, das in Fahrtrichtung am weitesten vorn gelegene Jakobsdrehgstell mit zur Stromabnahme zu nutzen.
Erste Idee - Peho-Buchsen mit Anschlussdrähten und Stromabnahme über beidseitig isolierte Radsätze - Fehlanzeige!
Die Drehgestellblenden haben einerseits so wenig "Fleisch" , dass hier keine Buchsen einsetzbar sind, andererseits lassen sich beidseitig isolierte Achsen in keinem Fall einbauen, für den deutlich größere Achsdurchmesser ist in diesen Drehgestellen einfach kein Platz.
Auch ein angedachter (und probeweiser erfolgter) Einbau von Spurkranzschleifern war letztlich nicht zielführend, hier waren die sehr tief liegenden Wagenenden das Problem.
Ich habe mich danach für den Einbau innenliegender Radschleifer entschieden, diese sind als Biegeteil aus 0,4mm MS-Federdraht mit vergoldeter Oberfläche entstanden. Diese Drähte werden z.B. in Netztwerkbuchsen (RJ xx) verbaut. Die Position dieser beiden Biegeteile wird durch das Aufklipsen der Faltenbalgnachbildung gehalten, die Durchführng der beiden Anschlussdrähte war auch gut möglich.
Diese beiden Anschlüsse wurden letztlich zur Platine der Stirnbeleuchtung geführt und von dort gehen nunmehr zwei Cu-Lackdrähte durch den ganzen Zug an die hintere Kupplung. Dort befindet sich jetzt eine zweipolige Buchselleiste und die eingesetzte Schublok hat die Stiftleiste als Gegenstück.
Die Verwendung der 2-poligen stromführenden Magnetkupplung von Peho war hier leider ebenso nicht möglich, im geschobenen Einsatz ist bei Kurvenfahrt keine sichere elektrische Verbindung über beide Magnete permanent gegeben.
Unterm Strich, eine Bastelei die doch einige Umplanungen erforderlich machte und mich mehrere Abende beschäftigt hat, aber nun bin ich um mehrere Erfahrungen und einen einsetzbaren, geschobenen Wendezug reicher.