Seit gestern bin ich im Besitz des neuen Tatra-Reisezugwagen in Ep. 3 und möchte hier kurz meine Eindrücke schildern:
Das Gehäuse des Wagens ist sehr sauber verarbeitet und bedruckt. Die Inneneinrichtung ist zweifarbig (grüne Sitze, etwa in Wagenfarbe und der Rest in "zementgrau" würde ich sagen). Den optischen Eindruck geben die Bilder beim MBS sehr gut wieder:
http://www.mbs-sebnitz.de/catalog/p...-bai-4-3484-praha-der-csd-ep-iii/category/42/
Folgende Teile sind zum Zurüsten beigelegt:
- Pufferteller (passen gut und halten ohne zu kleben),
- Kuppelhaken (passen, sitzen aber recht lose und sollten fixiert werden),
- Griffstangen am
Wagenübergang (Löcher habe ich mit einer Nadel leicht erweitert, so dass die Griffstangen ohne zu kleben halten),
- Griffstangen an den Einstiegstüren (An einer Wagenseite mussten die unteren Löcher erst aufgebohrt werden, da sie komplett zu waren, die übrigen Löcher mussten leicht erweitert werden. Griffe habe ich mit Sek.-Kleber fixiert),
- Lichtmaschine (muss aus 2 unterschiedlichen Teilen zusammengesetzt werden, die leider ohne Nachbearbeitung, d. h. Aufbohren der einen Hälfte, nicht zusammenpassen. Fixierung am
Drehgestell nötig),
- Luftschläuche (habe ich nicht montiert, da sie im Fahrbetrieb stören).
Probleme bereiteten aber die Laufeigenschaften der Drehgestelle:
Die Radsätze schliffen an den Drehgestellen, so dass der Wagen richtig "bremste". Außerdem waren die Drehzapfen der Drehgestelle so schwergängig, dass der Wagen auf Weichen "aufkletterte" und entgleiste. Verstärkt wurde dieser Effekt dadurch, dass die Einstiegstritte, die mit den Drehgestellen ausschwenken, ebenfalls recht schwergängig waren.
Die Einstiegstritte ließen sich durch mehrfaches Hin-und-Her-Bewegen unter leichtem Druck sowie ein Tröpfen Öl leichtgängiger machen.
Das Schleifen der Radsätze lag zum Einen daran, dass die "walzenartigen" Achsen an der Aussparung im Drehgestell-Einsatz mit den Bremsbacken schliffen. Zum Anderen schliffen die Spurkräne der äußeren Radsätze im Drehgestell leicht am Drehgestellrahmen. Da ich keine Beleuchtung einbauen will, habe ich das Problem dadurch gelöst, dass ich die eingebauten 8,0 mm-Radsätze für beidseitige Stromabnahme gegen einseitig isolierte mit 7,5 mm ersetzt habe.
Beim Zerlegen der Drehgestelle habe ich die kupfernen Achslagerbleche auf der Außenseite geschwärzt, so dass sie nicht so aus den Drehgestellen "leuchten".
Positiv ist zu erwähnen, dass dem Wagen eine Zeichnung aller verbauten Teile mit Nr. und Stückzahl beiliegt. Die in der Zeichnung angegebenen Teile für die Stromweiterleitung vom Drehgestell ins Wageninnere waren bei meinem Modell jedoch nicht verbaut.
Mein Fazit:
Ein optisch sehr gelungenes Modell mit leichten Schwächen bei der Zurüstung und Mängeln bei den Laufeigenschaften, die sich beheben lassen.
Ich möchte an dieser Stelle keine Diskussion darüber führen, ob das Modell sein Geld wert ist oder ob ich lieber von meinem Rückgaberecht hätte Gebrauch machen sollen.