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Grischans Bastelecke

Hier ein kurzer Baubericht vom 2. Prototypen des Superungsbausatzes für den preussischen Postpacker.
Am Fahrwerk hab ich vor allem die Baubarkeit der Tritte verbessert. Sie sind nun mit den Kastenstützen vereint und werden in die Außenlangträger (die mit den Achshaltern) eingesteckt, bevor diese am Wagenboden eingesteckt werden. So montiert sich das recht einfach. Die Außenlangträger und die Bremskörbe haben nun Laschen, die nach dem Durchstecken umgebogen werden. So ist das ganze fixiert und kann ohne Hast und Zittern verlötet werden. Das werde ich bei zukünftigen Bausätzen beibehalten. Am Wagenboden nun außerdem 4 kleine Laschen zum Aufkanten, die den Hut korrekt beim Aufstecken ausrichten. Kleine Verbesserungen gab es auch an den Leitern am Nichtbühnenende. Eine kleine Ecke am Haltesteg und sie richtet sich automatisch beim Einstecken in die Bohrlöcher korrekt aus.

Als erstes ein Bild vom Original in Minden, dann der Bausatz fertig. Die Löche für die Griffstangen muss ich noch bohren. Dafür liegt eine Schablone bei. Auch zum Biegen der Griffstangen.

Alles in allem hab ich 6 Stunden dran gesessen. Enthalten die Zeit für Bilder und die stichpunktartige Bauanleitung. Der Bausatz sollte also an ein oder 2 Abenden zu bauen sein. Damit bekommen die Preussenzweiachser nun auch endlich einen schicken Postpacker zur Seite gestellt.

Mit der nächsten Ätzung geht er in den Shop der Digitalzentrale. Bauanleitung ist ja schon fast fertig.

Eine Wohltat war übrigens die neue Lötspitze an meinem Würth Gaslötkolben. Die alte war wohl doch schon mehr als durch.
 

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Ich hoffe, @Grischan ist mir nicht boese, wenn ich zu seinem letzten Beitrag und tollen Projekt hier noch bissl was beisteuere...

Diese Wagen sind super interessant, weil die preussische Staatsbahn
- zwischen 1892 und (mindestens) 1904 (das sind die Jahresangaben der Typenblaetter der "hamburger Skizzensammlung")
- auf demselben Fahrwerk mit gleichen Grundrissen und Wagenkaesten
- mannigfaltige Verwendungstypen (PwPosti, Pwi und PwCitr (!))
- mit ganz untersschiedlichen Innenaustattungen (1 Trennwand / 2 Trennwaende und buehnenloses Ende mit und ohne Sitzbaenken)
beschafft hat.
Fuer mich besonders interessant ist, dass die Wagen bis weit in die 60er noch verwendet wurden, natuerlich dann mit den einschlaegigen DR-Zutaten. Siehe dazu "Die DWE" von Kenning oder der "Eisenbahnknoten Ebeleben"...

Nun etwas zu meinem Modell: Grischans Info zum Bausatz kommt fuer mich leider 4 Wochen zu spaet... Obwohl ich den Wagen noch von BTTB im Bestand habe, gehoert zu meinen Lieblingen. Aber Fahrwerk und Buehne passen ueberhaupt nicht, und wenn man einmal anfaengt, Fahrwerke zu bauen, dann faellt ein solches Modell sofort auf ohne das man genau hinschauen muss. Dieser Schmerz war im Juli zu gross ;)

In diesem Zustand (es fehlt nur noch das Fallrohr fuer den Abort - der ueber die 2. Tuer von der Buehne aus zu erreichen ist) lasse ich ihn nun:
20230915_165243.jpg
Den Wagenkasten habe ich im Wesentlichen so belassen wie ich ihn mit damaligen Mitteln pimpen konnte (Fensterrahmen mit Schulmalfarben, Alterung - keine Ahnung mehr). Er ist also vor allem noch im Original-BTTB-Gruen, das in meinen Augen einen "ausgeblichenen" Farbton wiedergibt. Ebenfalls von der DZ sind die Fenstereinsaetze und Gitter (die ich aber besser schwarz haette faerben sollen - Alu gab es m.W. nur bei neueren Packern). Das Dach ist neu lackiert... Stolz traegt er auch noch den BTTB-Kartoffeldruck (die andere Seite war aber so schlecht, dass ich dort neu decaliert habe). Doch mal ehrlich: ... ist das echt so schlimm? Ich finde Nein.

Ein schoenes Gezirkel war der Radstand, weil das Modell damals wie heute bissl zu lang ist (5 mm). Ich habe die Laenge(n) hochskaliert, denn typisch ist der unterschiedliche Abstand der Radlager zum Puffer auf den beiden Seiten. Dementsprechend mussten die Langtraeger aus dem "alten" DZ-Bausatz getrennt und neu verloetet werden, auch benoetigt das buehnenlose Ende ja einen anderen Abschluss als der Pw-Bausatz hergibt. Das war eine ganz schoene Fummelei, die aber Spass macht und dazu gefuehrt hat, dass dieser Wagen noch immer zu meinen Lieblingen zaehlt. Aber Grischan macht es allen, die heute Aehnliches vorhaben wie ich, ja nun deutlich leichter.

Die Tritte sind am Vorbild bissl speziell (wenn auch bei der DR zurueckgebaut, d.h. nicht mehr durchgehend wie urspruenglich). So hat der untere Tritt am Packabteil eine Laenge bis unter das buehnenseitige Fenster, ohne dass er ausreicht um darueber die Buehne zu erreichen. Vielleicht wissen unsere Vorbildexperten, warum das so gemacht wurde.
Ich habe hierzu bei meinem Bau (die am Wagenkasten angespritzten Tritte waren mir viel zu grob) passende Reststreifen von Neusilber-Bausaetzen abgelaengt und an weichem Kupfermaterial als Tritthalter verloetet. (Tip dazu: Die oberen Tritte bohren und die Tritthalter durchstecken, die unteren Tritte auf den 90-Grad-abgewinkelten Tritthalter loeten, denn sie sind seitlich etwas versetzt). Die Wandstaerke des Wagenkastens ist so dick, dass man problemlos 0,5 mm bohren und die Tritthalter dann einsetzen kann. Durch das weiche Kupfer kann man dann auch noch bissl richten, wenn die Tritte schon montiert sind...

Vielleicht noch ein paar Worte zum Einsatz, je nach Anlagen-Vorlieben: Die Wagen waren nicht auf 65 km/h beschraenkt wie der DR-Pwgs, d.h. in "meiner Modellbahnwelt" haengt dieser auch mal einem 3-Achser-Rekowagen-Zug. Da er (bei mir) als reiner Packwagen unterwegs ist, darf er auf der Kleinbahn auch Gueterzuege begleiten... Anscheinend nie gab es in Epoche III noch reine preussische 2-Achser-Garnituren - dagegen oft Kombos mit ehem. Privatbahnwagen, die die DR uebernommen hatte. Zu passenden Modellen liegt bei mir noch ein bissl Arbeit rum, @gsa sei Dank...
Aber wie gesagt, man findet immer wieder interessante Vorbildeindruecke: Im Ebeleben-Buch schauen aus beiden Tuerfenstern an der Seite Leute raus - und selbst der Autor raetselt, warum das so war...
 
Das BTTB Grün finde ich auch sehr stimmig für einen älteren Wagen mit ausgeglichener Farbgebung.
Auch andere Wagen kann man so aufwerten ohne sie neu zu lackieren.
Und der blasse "Kartoffeldruck" passt da auch gut zu.
Es gibt Wagenkästen wo das gut leserlich ist und welche wo weniger gut.
Aber Auswahl ist genug da an alten Packwagen. Da findet sich immer ein guter.

@ rsz
Schön dezent gealtert hast du es.
Gefällt mir gut.

Schön auch deine erklärenden Worte im Text.
Mein " Daumen hoch ! " dazu auch in Worten .
 
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Der Wagen ist richtig gut geworden! Hut ab!
An meinem Fahrwerk muss ich noch die Gasbehälter anbringen, dann kann er zum Lackieren.
Hatte ich es geschrieben? Die Stützen für die Gasbehälter können auch eingeklappt bleiben. Batteriekiste und Dynamo liegen natürlich auch bei.
 
Mal was ganz kleines. Als ein befreundeter Modulist letztens eine Szene mit dem T172 zur Holzverladung nachstellen wollte, war schnell klar, dass noch eine wesentliches Teil fehlte: ein Stammgreifer. Nach einem ersten Fehlversuch ist nun der 2. Prototyp gelungen. Da die Gelenke alle aus 0,3er Bronzedraht bestehen, soll der nächste dann beweglich werden. Damit das Lötzinn nicht in die Gelenke fließt, liegen winzige Scheiben bei.
 

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Nö, ich wuchs nur im Schatten des volkseigenen Kombinats SKET auf: SehenKlauenEinlagernTauschen!

Pardon, Grischan, es ist Nacht, der Kadarka erheitert mein Gemüt ... Es soll nicht wieder vorkommen.
 
@Grischan
Sorry.
@Ralf_2
Ich mach mich gleich auf den Weg dorthin. In der Schilfbreite gibt es uns seit 27 Jahren, ich bin seit 26 Jahren dabei und drücke ein wenig die Schulbank um mich weiterzubilden bzw. um ab September mit auszubilden.

In der Kranbauhalle ist SAM, die machen bisschen Brücken.
 
Mal was ganz kleines. Als ein befreundeter Modulist letztens eine Szene mit dem T172 zur Holzverladung nachstellen wollte, war schnell klar, dass noch eine wesentliches Teil fehlte: ein Stammgreifer. Nach einem ersten Fehlversuch ist nun der 2. Prototyp gelungen. Da die Gelenke alle aus 0,3er Bronzedraht bestehen, soll der nächste dann beweglich werden. Damit das Lötzinn nicht in die Gelenke fließt, liegen winzige Scheiben bei.
Das sieht echt toll aus. Danke :)
 
Auf dem Bild kann man es links unten an der senkrechten Strebe erkennen. Da ist ein Handgriff. Der Greifer musste also manuell aufgezogen werden. Die modernen Dinger haben da natürlich eine Hydraulik die das übernimmt. Hab im März im Isergebirge erst beim Laden zugesehen. Aber früher wurden die einfach an den Kranhaken gehängt und so benutzt. Gibt es auch noch diverse Anleitungen im Netz für den Selbstbau.
 
Auf dem Bild kann man es links unten an der senkrechten Strebe erkennen. Da ist ein Handgriff. Der Greifer musste also manuell aufgezogen werden. Die modernen Dinger haben da natürlich eine Hydraulik die das übernimmt. Hab im März im Isergebirge erst beim Laden zugesehen. Aber früher wurden die einfach an den Kranhaken gehängt und so benutzt. Gibt es auch noch diverse Anleitungen im Netz für den Selbstbau.

Ach herje, das ist aber nicht ganz ungefährlich. Arbeitsschutz geht alle an. Früher waren die Arbeiters ganz schön mutig
 
Wenn man sich Bilder anschaut, wie die früher Drehschemelwagen be- und endladen haben. Ich vermute mal, dass es da auch öfter mal Schwund gab. Allerdings war die Zeit auch nicht so hektisch wie heute. Mehr Zeit um aufzupassen.
 
ghostdog schrieb:
Früher waren die Arbeiters ganz schön mutig
Sowas hab ich mir auch erst zugelegt. Moderne Epoche, bunt :tomaten:
20240507_110611.jpg
Am Griff lässt sich ja ein Strick zum Ziehen befestigen, dann ist man von der Arbeit gleich ein bisschen weg.

Ohne richtige Hydraulik, Poldij
 
Zuletzt bearbeitet:
In meinem Moba-Hausaufgabenheft steht ebenfalls noch ein größerer Holzplatz für das Sägewerk. Den von Busch angekündigten T174 hatte ich als geeignetes Umschlagmittel schon mal ins Auge gefasst, erscheint mir dieser doch dank der Hydraulik etwas geeigneter als der T172. Außerdem war hier schnell klar, dass es solche Holzzangen beim Vorbild als Anbauteile gab, >Link< (auf pdf Seite 6).
Also wenn zu gegebener Zeit einer der Blechexperten noch eine kleine Ecke auf einem Blech frei haben sollte... 🙋‍♂️
 
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Weiter geht's mit einer Auftragsarbeit für einen Modellbahnverein einer großen Metropole. Sie haben ein Architekturmodell eines großen Wahrzeichens ihrer Stadt gebaut. Aber ein kleines Detail fehlt noch:

1715110857414.jpeg
 
Ich war ja noch den beweglichen Stammgreifer schuldig. Dass bekommt man hin, wenn die Drähte in den Gelenken nicht verlötet werden. Dafür liegen winzige U-Scheiben bei, die auf die 0,3er Drähte gefädelt werden. Diese auf den Drähten verlötet und die Hebel dazwischen mit etwas Öl eingeschmiert, bleibt das Lötzinn an den Scheiben.

Wenn man es richtig mechanisieren will, dann kann an den Äußeren Eckgelenken noch ein Zugseil angelent werden, um ihn zu öffnen und zu schließen.
 

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