Speziell bei den drei Reisezugwagen in Deinem Screenshot erkennt man, dass sie nicht aus exakt demselben Winkel fotografiert wurden. Sehr ähnlich zwar, aber nicht exakt. Deswegen wirkt der mittlere beispielsweise länger als die anderen beiden.
Absolut richtig beobachtet. Das ist einer der Gründe, warum ich alle meine Modelle (Zeuke, BTTB und die "High-End"-Modelle von Tillig, Kuehn & Co.) nochmals vor die Linse hole.
Bisher hatte ich auf meinem Photo-Brettchen die vermeintlich richtige Lage des Gleisstückes mit Bleistift-Markierungen aufgezeichnet. Aber schon kleinste Abweichungen führen gerade im Vergleich zu unschönen Disharmonien.
Also werde ich nun die beiden Schienenstücke (ohne Schwellen) aufs Brett kleben und auch das Stativ dauerhaft in meinem kleinen Photo-"Studio" fest positionieren, um eine Norm herzustellen.
Überdenkenswert finde ich die Kamerahöhe in Bezug auf das Objekt. Im Vorbild sieht man die Originale ja aus Augenhöhe. Bei Modellen aber sind wir eine leichte Draufsicht gewohnt (bzw. erwarten sie sogar), weil es sich ja um "Spielzeug" handelt, dass in TT ca. drei bis vier Zentimeter hoch ist.
Daher (= persönliche Meinung) erwarte ich unbewusst bei Katalogfotos eine leichte Draufsicht. Ob nun 15 Grad geneigt oder 20, dazu gibt es meines Wissens keine Konvention. Das hat tatsächlich viel mit subjektivem Empfinden (bzw. gar Kunst) zu tun.
Die von Dir beschriebene Perspektive (der Blick auf das Modell leicht von oben) kam vor allem bei Zeuke und BTTB zur Anwendung, während in den PIKO-H0-Katalogen (DDR) die Modelle eher aus der Froschperspektive heraus dargestellt wurden. Auch Märklin bediente sich in den 60er und 70er gerne dieser Perspektive, wenn auch nicht durchgängig.
Wie Freund
@V180-Oli es aber sehr treffend formulierte, verleiht der Blick von unten dem Modell eine gewisse Dynamik, die mir persönlich sehr gefällt. Und da mein Katalog ja nur der Dokumentation meiner Sammlung dient, sind verkaufsfördernde Rund-um-blicke nicht notwendig.
(...)
Dabei gehe ich davon aus, dass das, was mir gefällt, vermutlich auch anderen gefällt.
Da sprichst Du einen sehr interessanten Punkt an. Es gibt einige grundlegende Proportionen bzw. Strukturen, die jeder Mensch als schön oder, gleichbedeutend, als harmonisch empfindet: Symmetrien oder der Goldene Schnitt beispielsweise, die in der Natur selbst vorkommen. Die objektive Schönheit existiert!
Kant hat es in seiner "Analytik des Schönen" folgendermaßen formuliert:
"Wessen sich jemand bewusst ist, dass dessen Wohlgefallen ohne Interesse ist, kann nicht anders beurteilt werden, als dass es einen Grund des Wohlgefallens für alle enthalten muss."
Ich denke, da steckt viel Wahrheit drin. Vielleicht auch ein bisschen Glauben.
Insofern "glaube" ich an die perfekte Ausrichtung eines Modells. 😇
Ich wäre mit diesen Katalog Bildern absolut zufrieden.
Professioneller wäre für mich nur notwendig, wenn damit gehandelt werden soll.
Ergo alles gut.
Von Professionalität ist das weit entfernt und auch gar nicht beabsichtigt. Es soll halt nur ... naja, harmonisch wirken.
Dennoch vielen Dank für das Lob. 👍
Er will halt den Stil der alten Kataloge nachahmen. Die Eingangsfrage ist eher unglücklich formuliert, denn der Stil hat sich in den 1980ern grundlegend geändert.
Nachahmen eher im Zeuke-Stil der allgemeinen Gestaltung. In der Darstellung des eigentlichen Objektes, nämlich des Modells, dann doch eher a lá Märklin der 60er Jahre. Mal schauen, ob es gelingt. Deine Hinweise sind mir dabei sehr nützlich.