Nächste Station unserer Reise war Marseille. Unsere Unterkunft im Aparthotel Adagio Access lag direkt am
Bahnhof Marseille Saint-Charles in der Rue Honnorat. Für Eisenbahnfans unbedingt zu empfehlen, weil ...
... sich aus dem Hotelzimmer in der fünften Etage dieser Ausblick bot. Der gesamte Bahnhof liegt einem zu Füßen. Eingefahren war ein TGV in Doppeltraktion. War der Triebkopf mit der heutigen Nummer 723 ein Teil des Weltrekordzuges, der am 03. April 2007 574,8 km/h erreichte?
Die alte Bahnsteighalle überspannt 6 Gleise. Die helle Außenwand war früher eine Zwischenwand zu einer weiteren, nach 1945 abgerissenen Halle. Sie wurde für geplante Erweiterungen zurückgebaut.
Auf den insgesamt 16 Gleisen war immer was los. Nur tief in der Nacht war Ruhe.
Tatsächlich, ich konnte alle 16 "Ausfahrsignale" von unserem Zimmer aus sehen.
Am nächsten Morgen. Der "Ultraschaller" bei der Arbeit.
Die BB 7270 beim Rangieren. Sie trägt an der Seite noch das stark verblasste Wappen von Entraigues-sur-la-Sorgue. Von L.S.Models als hervorragendes H0-Modell mit allen Details umgesetzt. Muss ich als Frankreich-Liebhaber und Fan der SNCF wirklich auf H0 umsatteln? Vielleicht erbarmt sich ja doch mal ein Hersteller diese und andere
Lokomotiven in TT umzusetzen.
Nachtruhe in Marseille. Der Bahnsteigtunnel und seine Ausgänge auf 4 Bahnsteigen sind abgesperrt und nicht nutzbar. In Marseille gibt es auf den meisten Bahnsteigen Zugangssperren.
Um in das Stadtzentrum zu kommen, gehen wir durch den Bahnhof über den Querbahnsteig. Dort erlebe ich etwas, was ich so noch nie auf französischen Bahnanlagen sah.
Abfälle aller Art werden durch den stets wehenden Wind quer durch die Halle bis hoch in die Luft geblasen. In den Ecken sammelt sich der Dreck.
Überquellende Papierkörbe, ausgelaufene Flüssigkeiten, nicht funktionierende Automaten.
Vielleicht hat das Reinigungspersonal gestreikt? Am nächsten Tag sah es nicht viel besser aus. Ich war schwer enttäuscht.
Mathias