Die Doppelweiche ist doch sehr korrekt ausgeführt.
Der zweite Abzweig ist genau um die Tangentenlänge des abzweigenden Weichenbogens verschoben.
Die Weiche ist zum Glück nicht spielzeughaft symmetrisch.
Übrigens Weichen mit mehr Abzweigen gab es nicht als Regelweichen.
Und warum nun wieder auf EW1-Basis?
Ganz einfach, die EW1 ist die Grundweiche und entspricht einer verkürzten EW 190-1:9. Bei der Verkürzung wurde allerdings nicht nur ein Maßstab geändert, sondern neben der Längenanpassung auch gleich noch die Breite verzerrt.
Dazu ein Rechenbeispiel:
tan 15° = 1/3,73
die Weiche hat also eine Neigung von 1:3,73,
das heißt, in der Länge wurde die Vorbildweiche 190-1:9 auf das 0,4-fache gestaucht.
Es gilt also ein Längenmaßstab von 1:300 (1/120 * 0,4 = 1/300)
Der Regelgleisabstand wurde mit Rücksicht auf die Platzprobleme und die daraus resultierenden kleinen Radien erweitert, von 4,0m auf der freien Strecke auf umgerechnet 5,16m.
Im Bahnhof beträgt der Regelgleisabstand 4,5m.
Um nun das Gleissystem nicht zu verkomplizieren mit zwei, das wäre vorbildgerecht, gibt es aber nur einen Gleissabstand bei Tillig, ist ja auch sehr vernünftig, wenn ich sehe, wie schwer sich mit Gleisgeometrie, dem nun wirklich bestimmenden Element eines Eisenbahnweges, allgemein getan wird.
Doch zurück.
Also 4,5 Meter Bahnhofsgleisabstand, also auch dort wo üblicherweise die meisten Weichen liegen, stehen die umgerechneten 5,16 Meter Modellgleisabstand entgegen.
Dazu setzen wir dies einmal ins Verhältnis:
4,5/5,16=120/x
Es zählt in der Breite also auch ein anderer Maßstab.
das wirkliche Maß beträgt 4500 mm/120 = y = 37,5 mm
und das reale Maß beträgt 4500 mm geteilt durch z ergibt 43mm
also 4500mm / z = 43 mm
z = 4500 mm /43 mm = 104,65
Wir haben es nun mit zwei Maßstäben zu tun, mit welchen sich, bei dem Wissen darum sämtliche deutsche Bahnhöfe nachgestalten lassen.
Die EW2 entspricht unter diesen Gesichtspunkten einer EW 300-1:9 und die EW 3 einer 500-1:12.
Diskussionen um die Fortschreibung der Tilligschen Gleisgeometrie,
streng genommen der Fortschreibung der Kurz´chen Ideen zur mathematisch definierten Erfassung eines Weichensystems, Pilz war sein Freund, aus Sebnitz kommt nun einmal die Ur-Idee vorbildgerechterer Gleise (Prof. Kurz lehrte an der HfV und war einer der Väter der NEM, und beschäftigte sich intensiv mit der Umsetzung des Eisenbahnbetriebes im Model)
sind also an dieser Stelle nicht angebracht, weil es eben eine Doppelweiche nur in dieser vorgestellten Form geben kann.
Eine Überarbeitung der Konstruktion der EW1 ist dabei etwas ganz anderes, nur die Geometrie wird, sollte, muß die Gleiche bleiben, sonst passt alles andere eben nicht mehr zu dem Raster. Vergleiche mit dem Kühnschen System hinken sowieso, dort ist nicht Mathematik der Wegweiser vom Vorbild zum Modell, sondern die Idee so wenig Elemente wie möglich zu benötigen um allen Einsteigern den Weg zu ebnen. Wer von diesen dann mehr will, der landet, Interesse am Vorbild vorrausgesetzt, unweigerlich bei Tillig oder in Spiel-Leveln, wir wollen mal die Game-Sprache benutzen, die wirklich, ich meine jetzt nicht handwerklich, sondern für das genüßliche Erleben der TT-Bahn, anspruchsvoll sind.
Für Genuß kann der Anspruch ja wohl nie zu tief gestapelt werden.
Gruß Volker
Achso, gehört nicht hierher, trotzdem, die Baeseler ist auch vorbildgerecht, sie kann es nur als 15° Weiche geben, die dazu passende EW3, alles andere ist Quatsch muß dazu aufgesteilt werden. Als 12°-Weiche, also 500-1:12, gab es die Baeseler nicht, das waren dann einseitig abgeflachte Weichen mit vertauschten Zungenpartien, dies kann man auch im Modell nachbilden.