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DDR-Buch über Zugunglücke

ford.prefect

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Weimar
Hallo, zu DDR-Zeiten hatte ich mal ein Buch über Zugunglücke aus der Bibliothek ausgeliehen. Ich dächte, es wurden (auch) Unglücke in der DDR behandelt und es war auch die Rede von einem Traktor, der am unbeschrankten Bahnübergang von einem Zug erfasst wurde, eventuell wurde auch von Nebel geschrieben. Kennt jemand das Buch und diesen Unfall?
 
Mal kurz nachgeschaut: 1958 Traktor mit Anhänger an ungesichertem BÜ-Kollision mit Schienenbus Leerfahrt Heide-Neumünster.

Weiterer Traktor 29.09.62 gegen P2013 Bestwig-Nuttlar-Frankenberg (Eder)

08.09.1976 Unterrammingen (Buchloe-Memmingen) Eilzug gegen Traktor

8.5.1981 Straubing Bauer mit Traktor von Eilzug überfahren.

12.06.1988 Edesheim Traktor von IC 699 an Anrufschranke erfaßt
(Hannover-Göttingen)

12.10.1992 Hoheneggelsen Traktor von Eilzug erfaßt
(Hildesheim Braunschweig)

19.05.1982 Gransee D320 Kollision mit Traktor
(Berlin-Neustrelitz)

Unfallschwerpunkt Bahnübergang ND vom 06.03.1988 Traktor mit Postzug 2337 (Berlin Rostock) (Traktorist 8 Mon. Haft bei 18 Mon. Bewährung. + 1 1/2 Jahre Führerscheinentzug)

Qelle: Katastrophen der deutschen Bahnen Teil 2

Vielleicht ist ein Anhaltspunkt darunter und erleichtert Deine Suche.
 
Hallo,

schaut doch mal in die "Die Deutsche Reichsbahn vor 25 Jahren", da sind für jedes Jahr die Zugunglücke aufgelistet.
 
So richtig kann ich mir nicht vorstellen, dass es so ein Buch zu DDR-Zeiten gab. Man wollte doch damals sowas nie an die große Glocke hängen. Alles war super, alles war perfekt. Da hätte so ein Buch nicht hingepasst.
@ford.prefect
Bist du dir ganz sicher, dass das schon zu Vorwendezeiten war, als du das Buch hattest? Ich war in der Bibliothek in meiner Heimat auch angemeldet und habe wöchentlich die Bücher zum Thema Eisenbahn heimgeschleppt, aber an so ein Büchelche kann ich mich nicht erinnern. :nixweiss:
 
Man, war die DDR mal gross. :fasziniert:
Wußtest Du das etwa nicht. Es waren sogar Mitarbeiter der DDR in der Bonner Regierung :brrrrr:

Der Beitragsersteller schrieb ja auch:
Ich dächte, es wurden (auch) Unglücke in der DDR behandelt.
Er schloß damit die BRD nicht aus!

Ich kann mir vorstellen, daß es ein Buch gab in dem das "schlechte" aus dem Westen ausführlich behandelt wurde.
Wie Oli schon schrieb, in der DDR hielt man sich mit so was sehr bedeckt. Nur wenn es so laut gerumst hat, daß man es nicht unter den Tisch kehren konnte, wurde auch berichtet.
 
Such mal, z.B. bei Amazon, nach "Erich Preuß" als Autor. Er hat eine mehrteilige Serie über Eisenbahnunfälle in der DDR ,der BRD und Europa veröffentlicht.

Man hat zwar zu DDR-Zeiten solche Unfälle nicht an die große Glocke, sprich Tageszeitung, gehängt, jedoch wurden mitunter Unfälle, die Untersuchung und die Ergebnisse in der Eisenbahnerzeitung "Fahrt Frei" recht ausführlich abgedruckt. Man ging wohl davon aus, das Eisenbahner sich das zu Herzen nehmen und ihre Arbeitsweise entsprechend überdenken.
 
Ich dächte, es wurden (auch) Unglücke in der DDR behandelt und es war auch die Rede von einem Traktor, der am unbeschrankten Bahnübergang von einem Zug erfasst wurde, ...

Es gibt noch einen zwoten Weg.
Wenn Du das geographisch eingrenzen kannst, kann man in den Dokumentationen zur betreffenden Strecke suchen. Da ist zumindest Einiges auch zu dieser Problematik publiziert worden.
 
Man ging wohl davon aus, das Eisenbahner sich das zu Herzen nehmen und ihre Arbeitsweise entsprechend überdenken.
Ich könnte mir das sogar noch deutlicher vorstellen. Bei uns wurde jeder Unfall im DDR-Flugsport im Rahmen der Flugvorbesprechung ausführlich behandelt, an die Flugschüler aber nur die Ereignisse weitergegeben, die ein auch von ihnen mögliches Fehlverhalten beinhalteten und in der Presse taucht nie etwas auf, außer es gab größere Kollateralschäden. Tatsächlich gab es in der DDR jährlich ca. ein bis zwei tote Flugsportler und ein dutzend "besondere Vorkommnisse". Diese "besonderen Vorkommnisse" waren meistens nur Beschädigungen an Flugzeugen durch menschliches Versagen, aber fast immer ohne Personenschäden.
 
@Ralf2
Das man solche negativen Ereignisse fast immer komplett aus den Nachrichten heraus hielt, hat der Glaubwürdigkeit der Nachrichten aber auch nicht gut getan. Wäre es denn wirklich so schlimm gewesen, wenn man die Ursache für die Explosion der 01.5 in Bitterfeld 1977 in der Presse klar genannt hätte? Erst Jahre später wurde das menschliche Versagen der Besatzung deutlicher erwähnt, in der Presse zum Unglückszeitpunkt stand davon nichts.
 
Mag sein.
Aber der "Katastrophenjournalismus" heutiger Prägung trägt meist auch nur zur Verwirrung bei.
"Man meint, etwas erfahren zu haben".
Meine Erfahrung sagt, dass an die meisten Presseberichte nix taugen. Natürlich kann man nur die wenigen Berichte bewerten, bei denen man selbst die Fakten kennt. Und dann: Siehe oben.
Das hat noch nicht mal was mit der Meinung des Reporters zu tun, ich meine einfache Fakten. Selbst wenn man manchen Journalisten etwas erklärt, können die das nicht ordentlich wiedergeben.
Wie sich etwas ereignet hat und wer schuldig ist, kann man erst nach Ermittlungen und evtl einem Urteil erkennen. Und erst dann kann man darüber berichten. Die Unschuldsvermutung ist eine wichtiges Element im Rechtsstaat.

Grüße ralf_2
 
Aber der "Katastrophenjournalismus" heutiger Prägung trägt meist auch nur zur Verwirrung bei.
Dem kann ich leider nur zustimmen. Die Qualität heutiger Berichterstattung ist häufig erbärmlich. Professionalität ist da eher störend. Man sucht die Sensation.
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Da ist es wichtiger, dass die Landeshauptstadt Mainz von der Bahn umfahren wird, die wahren Gründe sind eher unwichtig. Kaum ein Wort darüber, dass eine verfehlte Bahnpolitik dazu führte, dass genau genommen die Schuldigen in der Regierung sitzen, dass die aktuelle Politik die alleinige Verantwortung trägt ...
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wetten das morgen genug Menschen ihr Kreuz an der falschen Stelle machen, nur weil sie die Zusammenhänge lieber ignorieren?
 
Hallo, vielen Dank für die ganzen Antworten. Noch ein paar Ergänzungen von mir: Ja, das Buch habe ich Anfang der 80er gelesen. Die Berichte waren sachlich gefasst, aber es war nicht ganz ohne - wie man heute sagt - "Thrill". Mir geht es um ein Unglück Anfang der 70er im Zeitzer Raum. Wie hier schon angemerkt wurde, scheint ja die Kombination Traktor-Zug nicht so selten gewesen zu sein.
Noch eine Anmerkung zur Berichterstattung über Flugzeugunglücke. In der Flieger-Revue gab es zu DDR-Zeiten schon Fotos von abgestürzten Segelflugzeugen. Es war also bekannt, dass so etwas passiert. Aber es waren keine aktuellen Berichte, sondern die Aufnahmen dienten im GST-Teil der Zeitschrift dazu, die Kameraden vor "Nachahmung" zu warnen.
Dass man die Bevölkerung nicht über alles informierte hieß ja nicht, dass nicht die entsprechenden Schlussfolgerungen gezogen und verteilt wurden. Sie wurden nur nicht als Sensation verkauft. Genau da liegt nämlich nach meiner Meinung das Problem: So lange Information eine Ware ist, wird es auch den Schmieren-Sensations-"Journalismus" geben. Man muss nur mal den letzten Bericht über die Eröffnung einer von uns sanierten Schule lesen... Aber das ist eine andere Geschichte.
 
Wäre es denn wirklich so schlimm gewesen, wenn man die Ursache für die Explosion der 01.5 in Bitterfeld 1977 in der Presse klar genannt hätte? Erst Jahre später wurde das menschliche Versagen der Besatzung deutlicher erwähnt, in der Presse zum Unglückszeitpunkt stand davon nichts.
Wozu? Was hätte es gebracht, die Besatzung sofort an den Pranger zu stellen und nach dem Motto "Die da, die sind schuld!" eine Vorverurteilung in der Zeitung abzudrucken? Dadurch würde doch nur die reine Sensationsgier einiger befriedigt. Vergleichbar mit den Unfallgaffern, die sofort auftauchen wenn es irgendwo ein Unglück gibt und die heut zu Tage, dank der modernen Technik, auch gleich noch alles mit dem Handy aufnehmen, damit die lieben zu Hause und natürlich die Internetgemeinde, auch was davon haben.
 
wetten das morgen genug Menschen ihr Kreuz an der falschen Stelle machen, nur weil sie die Zusammenhänge lieber ignorieren?


Dann solltest Du noch ganz schnell mitteilen, welche die richtige Stelle ist.

Wir als TT-Bahner können ja dann mit gutem Beispiel vorran gehen!

Ich möchte ja schließlich nicht für die Katastrophe mitverantwortlich sein!
 
Also ich war vorhin wählen. Im Hinterkopf hatte ich die ganze Zeit das "DDR-Buch über Zugunglücke".
Ich wußte trotzdem nicht so recht, wer an diesen Unglücken Schuld hatte oder Schuld bekommen könnte.
Hoffentlich habe ich meine Kreuze nicht an der falschen Stelle gemacht. Und hoffentlich habe ich nicht zu viel nachgedacht.
Bei den Auskennern und Wahlprofis hier bekommt man ja Angst...
Es ist nicht so einfach, Verantwortliche für die damaligen Unglücke oder die damalige Berichterstattung zu finden und heute Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. :kaese:
 
Und ich dachte schon, es geht nur mir so.

Und ich denke andauernd, ununterbrochen, kriege aber trotzdem nicht raus, welche Stelle (den Wahlexperten nach)die richtige ist.

Ich hab meine Kreuze nun überall gemacht, in der Hoffnung nix falsch gemacht zu haben.:fasziniert::wiejetzt:

In diesem Sinne, noch einen schönen Sonntag.
ich kann ja nun aufhören zu grübeln, hab ja alles richtig gemacht....hoffentlich.:brrrrr:
 
Wozu? Was hätte es gebracht, die Besatzung sofort an den Pranger zu stellen und nach dem Motto "Die da, die sind schuld!" eine Vorverurteilung in der Zeitung abzudrucken?
Es war relativ schnell klar, wer die Schuld hatte. Es war in erster Linie nicht die Technik, die versagt hatte. Ich weis es nun von meinen Eltern, wie sie solche Katastrophen aufnahmen. Man fragte sich, warum es passiert ist und ob es einem selber würde passieren können. Das Vertrauen in die Technik war weg. Das Vertrauen in die Presse auch. Wäre da die unschöne Wahrheit nicht besser gewesen?
 
Je nach dem, wie man es sieht, aber von der Verteilung der Stimmen her hat sich das bürgerliche Lager ins Knie geschossen, gewissermaßen bei einer Parabel die Nullstelle getroffen.
Insoweit war das wohl nicht allen Kreuzelmachern ganz klar.

MfG
 
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