Heute wurde mit dem Flankenspiel des gebauten Getriebes zu den Achszahnrädern experimentiert. Von hier kamen unschöne Geräusche. Man konnte richtig hören und sehen, wie die Zähne pulsierend ineinander liefen. (in #495 hatte ich fälschlicherweise noch den Motor in Verdacht) Auch bei diesem Umbau lag es am zu großen Spiel der Zahnradflanken! Wie der Effekt im Detail zustande kommt weiß ich nicht. Die geringsten Geräusche und der ruhigste Lauf sind erreicht, kurz bevor die Zahnräder zu klemmen beginnen. Es lohnt sich das Getriebe zu den Achszahnrädern genau einzustellen - das Getriebe ist glücklicherweise verschraubt und kann in der Höhe auf winzigen Schaumstoffbeilagen fein justiert werden!
Für mich hat sich wieder einmal herausgestellt, es ist nahezu unverzichtbar die für Fehler- und Mängelsuche alles schrittweise zerlegen zu können ohne die Stromversorgung auseinander löten zu müssen. So kann man sehr einfach per Probelauf im demontierten Zustand vorhandene Ungereimtheiten den entsprechenden Baugruppen oder Einzelteilen zuordnen und nacharbeiten. Fehler oder Geräuschquellen zu lokalisieren wäre sonst schwierig.
Zuleitungen können dran bleiben für einen Probelauf im ausgebauten Zustand.
In Motorsockel mussten nachträglich Aussparungen hinein gefeilt werden. Da das Getriebe schon gefettet war war es prima, daß der Sockel ausgebaut werden konnte.
Erste Probefahrt auf dem "Maulswurfhaufen" in Steigungen mit Last in 310er Radien und Gegenkurven.
Positiv:
- Die Motorleistung des GA-Motors 0816D scheint ausreichend zu sein, diese Lok dreht eher durch anstatt in der Drehzahl abzufallen. (wie auch beim 1020) Allerdings fehlt ihr noch etwas Gewicht. (wird noch gewogen, ins Führerhaus passt noch Ballast)
- Der aufgesetzte Hut mit den eingeklebten Bleichgewichten reduziert die Geräusche anstatt sie zu verstärken.
- Die Lok ist relativ leise, gezogene Waggons übertönen mit ihrem Rollgeräusch die Lok.
- Die Lok erzeugt bis Halbgas hauptsächlich das typische Rollgeräusch wie man es von Waggons kennt.
- Mit oder ohne Last ergibt sich kein Unterschied bei den Geräuschen oder dem drehzahlmässigen Rundlauf.
- Bei Langsamfahrt sehr leise, bis auf das Abrollgeräusch der Räder fast geräuschlos.
Negativ:
- Bei meinen drei Umbauten ist stets das turbinenartige Motorgeräusch im oberen Drehzahlbereich zu hören, ohne daß schnelldrehende
Stirnzahnräder beteiligt sind. Bei mir gibt es ja eine obenliegende Schnecke mit einem nachfolgenden Stufenzahnrad. Obwohl es keine schnell
drehenden Stirnräder gibt entstehen bei höherer Drehzahl deutliche Geräusche.
- Schleifer aus Messing scheinen nicht das richtige Material zu sein. Das Federvermögen ist zu gering. Sie biegen sich teilweise wieder zurück
wenn man das axiale Spiel der Radsätze voll nutzt. Mal sehen ...
- Die Messingschleifer müssen an ihren Enden in eine bestimmte Form gebogen werden, um einen kratzbürstigen Lauf auf den Radkränzen zu
vermeiden. Anderenfalls gibt es einen hakeligen Lauf und Geräusche. Vielleicht wäre hier Neusilber weit besser.
- Pulsieren bei kleinstmöglicher Drehzahl, vielleicht hätte eine dickere Schwungmasse etwas gebracht, passt aber nicht rein. Schade!
- Drehwiderstand der Schleifer stören möglicherweise das Anfahren, spätestens wenn alle Achsen montiert und acht Schleifer beteiligt sind.
Soweit so gut, bis hierher bin ich dennoch sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Nicht wie erhofft aber deutlich schöner als das Original!
Hauptvorteil ist auch bei diesem dritten Umau das erheblich bessere Anfahrverhalten, die gleichmäßigere Drehzahl unabhängig von Steigungen und Last sowie die reduzierten Geräusche, vor allem in der unteren Drehzahlhälfte. Die Lok hat durch die hohe Untersetzung eine geringere Endgeschwindigkeit als das Original.
Ich hoffe die guten Eigenschaften werden mit montiertem Gestänge und den beiden nicht angetriebenen Kuppelachsen nicht wieder schlechter!