Servus.
Ich möchte dir lösgelöst von den schon vorhandenen Antworten, meine Sicht der Dinge noch schildern und wie ich es machen würde und schon gemacht habe.
Zu Anfang ein paar erklärende Worte.
Ich benutze Rocrail und ich kann mir bei den sogenannten Prämium Softwaren, die extrem hohen Anschaffungskosten, nicht erklären, die für dies aufgerufen werden, denn ich sage, Rocrail kann das besser. Das ist natürlich und wie so oft, eine Sache der Ansichten, Vorstellungen und der Wünsche der einzelnen Modellbahner, welche Software bevorzugt wird.
Als Hinweis dazu, das was die einen erst in ihren Oberklassen bieten, die dann bis 500€ kosten, kann Rocrail spielend und das es einfacher sein soll, sich eine Steuerung, mit bezahlter Softwaren zuerstellen, ist ein Gerücht, was sich hartnäckig hält und weiterhin verbreitet wird. Dies stimmt aber absolut gar nicht und wozu ich auch breite wäre, dies gern mal darzulegen.
Zu deinem Problem mit dem Umpolen und den Rückmeldern.
Nimm die Bausteine zum umpolen von Roco und verkaufe sie wieder, denn du brauchst nur Relais und diese läßt du von der Software über einen Schaltdecoder ansteuern.
Die nötigen Befehle dazu bekommt der PC von den Rückmeldern.
Wichtig ist zu wissen und da ist es egal, ob du die spündhaftteuren Bausteine von Roco nimmst oder andere, sie können nur durch einen Mircokurzschluss, die Umpolung automatisch ausführen. Oder du läßt das durch ein Relais durchführen, wo aber der Zug immer erst komplett in dem umzupolenden Abschnitt drin sein muß, bevor das umpolen Stattfinden kann. Auch bei den automatischen Umpolbausteinen muß der Zug vollständig im Abschnitt drin sein der umgepolt werden soll.
Ich würde an deiner Stelle auf das durchfahren einer Wendeschleife verzichten und den Zug kurz anhalten lassen, dann wird umgepolt und dann kann der Zug wenige Sekunden später wieder weiterfahren. Dies kannst du alles mit Rocrail machen, das ist gar kein Problem und bringt dir weniger Kopfschmerzen, wie das was du da jetzt vor hast, mit den Umpolbausteinen.
In meinem SBH habe ich eine Kehrschleife und drei Endgleise für Wendezüge die umgepolt werden müssen, weil sie bei meiner Zweigleisigen Streck, auf der Gegenseite wieder den SBH wieder verlassen müssen und über einen Gleiswechsel dann auf die Richtige Seite wieder zugeführt werden.
Ein Wendezug kommt dort an und wird der Software über den sogenannten " Enter " Kontakt gemeldet. Dies ist das Zeichen für die Software, der Zug muß runtergebremst werden bis auf Mittlere Geschwindigkeit und dieser Abschnitt ist bei mir 2 m lang. Am Ende des Gleises ist ein zweiter Melder Abschnitt, der bei RR als '' in '' bezeichnet wird. Beim " in " wird der Zug dann bis zum Stillstand heruntergebremst, so das er 5 cm vor dem Prellbock zum stehen kommt. Der "In" Abschnitt ist bei mir 60 cm lang, welcher aber auch auf 20 gekürzt werden, das kommt rauf an wie du das Bremsverhalten der Züge haben willst. Dazu kann ich später, wenn gewünscht, noch mehr Auskünfte geben.
Wenn der Zug steht und der PC mit den richtigen Blockeigenschaften ausgestattet wurde, dann wird der Zug Beleuchtungstechnisch und Fahrtrichtungstechnisch schonmal gewendet. Erst wenn der Zug wieder in Gegenrichtung dort raus fahren soll, dann erst wird umgepolt, was vom PC ausgeführt wird. Um dies ausführen zulassen hat RR viel Varianten zur Verfügung und da ist es auch wieder so, das es dann am Modellbahner liegt, wie er das machen möchte, wo man sich besten in die Hände der erfahrenen Nutzer im Forum begeben kann, um da eine Entscheidung treffen zu können, wie man das macht.
Was ganz wichtig ist, die Melde Abschnitte müssen unbedingt auch mit umgepolt werden, sonst schickst du deinen Rückmeldebausteinen in die ewigen Jagtgründe.
Das bedeutet, du mußt die Meldeabschnitte beidseitig von dem weiteren Schienensträngen trennen, wie es auch nötig ist, bei den Abschnitten, die ohne Rückmelder umgepolt werden sollen.
Du mußt dir dazu Bistabile Relais mit zwei Umschaltkontakten kaufen, weil du alle Drähte die zu den entsprechenden Gleisabschnitten führen, darüber schleifen mußt, da immer beide Seiten der Schiene die Polarität wechseln müssen. Du sollst bedenken, das die Rückmeldebausteine nur an einer Seite der Schiene dran hängen und diese immer die gleiche Polarität haben müssen. Dies ist natürlich nur nötig, wenn du Stromfühler Bausteine benutzt, die direkt am Gleis hängen. Nutzt du Kontaktlose Rückmelder wie Lichtschranken, Näherungsschalter oder Reedkontakte, letzteren beiden werden durch einen Magneten geschaltet, dann muß du das natürlich nicht machen und das umpolen der Rückmelder entfällt.
Man kann natürlich auch mit diesen punktuellen Rückmeldern arbeiten, ich persönlich Rate aber davon aus Sicherheitsgründe immer ab.
Das gleich System wird auch bei der Kehrschleife genutzt und erst wenn die Züge vollständig in dem umzupolenden Abschnitt drin sind und angehalten haben, wird der Schaltvorgang zum umpolen beim ausfahren aus dem SBH, erst dann ausgeführt.
Hinweis, manche Digitalzentralen reagieren auf Kurzschluss ziemlich empfindlich und beim verwenden der automatischen Umpolbausteine, wird ja durch das auslösen einen winzigen Kurzschluss, die Umpolung ausgelöst.
Ich hoffe ich konnte einige Frage beantworten, die da so im Raum standen.
PS: Auch ich habe am Anfang viel zu analog noch gedacht und bin über viel Sachen gestolbert, aber nach nun vier Jahren der Nutzung von RR, habe ich da vieles schon abgelegt und sehe vieles mittlerweile mit ganz anderen Augen und ich brauche selbst nicht mehr soviel Hilfe und Erklärungen, wie am Anfang noch.
Es ist Stückweit ein sehr abstraktes Denken nötig, was aber erlernbar ist, wenn man gewillt ist, sich darauf einzulassen.
Torsten