Schönen guten Morgen an alle
und danke für die vielen neuen Anregungen. Erst mal
@Ralf_2: Ja so ist das, wenn man eine Phantasie-Strecke ohne Vorbild baut. Da könnte man alles zur 'Ausnahme' erklären.... will ich aber nicht.
und
@Jals / Jürgen:
(Spielverderber ;-) Nein, nicht wirklich.) Dass man die Kabel nicht zwischen den Schwellen in Kanälen sondern in sicherer Tiefe unter den Gleisen durchführt um ggf. Oberbauarbeiten nicht zu behindern klingt absolut einleuchtend. Ist nur schade um das kleine 'Hingucker-Detail', das ich eigentlich schon eingeplant hatte (selbst die schmalen Kabelkanäle dafür sind schon fertig) aber jetzt wohl doch weglassen werde. Und wenn dann jemand meint: aber da fehlt doch was, wie sollen denn da die Kabel zu den Antrieben kommen.... dann kann ich fachkundig drauf antworten.
Verschlüssel/Riegel seien bei solchen Weichen nicht vorhanden, hieß es. Wobei die bei mir ja tatsächlich verbauten 500er Weichen mit 60 km/h befahren werden dürften, so dass die da wohl doch vorhanden wären. Verschlüsse/Riegel werde ich - weil sie ohnehin in TT kaum sichtbar wären - aber wohl ohnehin 'ignorieren. Die Stelltstangen-mechaniken aber, wie vorher schon beschrieben, werde ich bauen. Die habe ich genaugenommen gestern schon aus Evergreen-Resten gebaut aber noch nicht eingesetzt. Auch da nochmal: Danke an Jals/Jürgen. Ich fand es zwar elegant, die an den spiegelbildlich angeordneten langen Weichen in die Mitte zu legen, ähnlich wie Jasch an seiner ähnlichen Abzweigstelle. Aber auch da leuchtet ein, dass das wegen Zugänglichkeit und Arbeitsschutz eher eine nur selten angewandte Ausnahme wäre. Und natürlich passen die auch in Außenlage.
Bliebe die Frage nach den Weichenlaternen: Da gibt es von Thomas den Hinweis, dass die bei Stellwerk S2 oder ähnlichem zwingend vorhanden sein müssten, erst ab S60 nicht mehr. Da habe ich nochmal nachgedacht und rechercheriert: Also zunächst stellt sich ja bei genauem Nachdenken die Frage, warum an einer um 1860 gebauten Strecke, die um 1890 den hier zu bauenden Abzweig erhielt überhaupt ein elektr(on)isches und kein mechanisches Stellwerk stehen soll. Antwort: Weil ich schon viele Meter mechanischer Seilzüge an der Nebenbahn und darauf jetzt keine Lust mehr habe. Und weil ich für die Strecke, wo später unter anderem meine E03 einen TEE und andere in den 60erm/70ern moderne Züge fahren sollen auch mal was moderneres bauen will.
Aber warum sollte beim (nicht vorhandenen) Vorbild ein elektrisches Stellwerk stehen? Genaugenommen wäre die Strecke 1860/1890 sicher mit mechanischem Stellwerk und auch nicht mit Betonschwellen gebaut worden. Aber vielleicht gab es dort ja doch einige zunächst nur notdürftig geflickte Kriegsschäden und als dann Ende der 50er/Anfang der 60er die Elektrifizierung anstand, wurde die ja doch recht bedeutende Hauptstrecke gleich richtig modernisiert. Also nun mit Betonschwellen und eben elektrischen Stellwerkseinrichtungen. Aber: Zu dieser Zeit war Stellwerkstyp S60 gerade wirklich der allerneueste heiße Scheiss. Das erste davon wurde 1963 in Betrieb genommen.
(siehe hier) Also ein S60 an meinem vergleichsweise doch eher unbedeutenden Abzweig? Eher nicht und wohl doch eher S2. Und da sollen auf jeden Fall Weichenlaternen vorhanden gewesen sein (müssen) ? Rangierfahrten finden da definitiv nicht statt. Wenn Lokführer mit Streckengeschwindigkeit über die Geraden donnern, werden sie die Laternen nicht wahrnehmen. Auch wenn es auf den 500er Weichen mit maximal 60 km/h ins Ausweichgleis geht wohl eher nicht. Allenfalls an der 190er Weiche, zum Abzweig, mit 40 km/h befahren. Wenn ein Zug am Ausweichgleis an der Hauptstrecke halten musste und dann wieder ausfahren will, regelt das natürlich ein Lichtsignal - muss ja so sein. Und solange die Weichen zum Ausweichgleis gestellt sind, muss natürlich an der durchgehenden Hauptstrecke ein Signal auf Halt stehen. Ob ein Lokführer da noch zusätzlich kontrolliert, ob die Weichenlaternen auch wirklich richtig stehen? Laut diverser sachdienlicher Hinweise wäre in einer solchen Situation eben keine Weichenlaterne nötig. Oder eben doch? Und nur weil hier mit Sicherheit kein Stellwerk S60 sondern eben ein S2 gebaut worden wäre?
Dazu noch folgende Überlegung: Der gesamte (Block) Abschnitt rund um den Abzweig (mit Gleisdreieck und Ausweichgleis) hätte 12 Weichen und 6 Signale. Der nächste Bahnhof wäre wohl mindestens 10 Kilometer entfernt. Historisch, beim Bau der Strecke, hätte da natürlich ein mechanisches Stellwerk stehen müssen. Hätte man da bei der Modernisierung in den 50er/er Jahren dann einen Stelltisch S2 in die Blockstelle eingebaut? Oder damals schon den ganzen Abschnitt so umgerüstet, dass er von einem größeren Stellwerk eben auch 10 Kilometer entfernt bedient worden wäre? Dann würde ich irgendwo an den Rand der Strecke ein altes Blockstellen-Gebäude mit vernagelten Fenstern und zugewucherter Zufahrt setzen. Samt (direkt am Gebäude) noch ein paar alten und jetzt verrottenden Kanälen für mechanische Seilzüge).
Ich habe am Wochenende in einem online-Antiquariat jetzt das Buch 'Fahrstraßen, Stellwerke und Signale' von Jürgen Duensing sehr preiswert entdeckt und bestellt. Es stammt aus dem Jahr 1973 also genau 'meiner Zeit'. Mal sehen, ob mich das noch etwas schlauer macht.
lg
Michael
und PS nochmal
@Jals: Ups, auf dem Foto doch kein S700 sondern L826H der Fa Thales aus frühestens dem Jahr 2000? Das kommt davon, wenn Laien sich versuchen einen Reim auf etwas zu machen. Ist letztlich aber auch egal, zumal der Antrieb der Fa Thales rein äusserlich einem S700 ja doch recht ähnlich sieht. (die abgeschrägten Kanten an den oberen Gehäuseseiten) Und die kleinen Modelle, die ich hier schon liegen habe, sollen wohl wirklich S700er sein, die es damals schon gab.
und P.P.S
@Ralf_2: Dein Hinweis mit den Rangierfahrten (Stellen der Weiche als Zeichen der Zustimmung des Stellwerkers zur Rangierfahrt). Da klingelte etwas bei mir. Auf der später zu bauenden linken Seite des Abzweigs/Gleisdreiecks wird es (in einer Variante der aktuell vorhandenen Pläne) direkt nach dem Abzweig an der Nebenbahn einen Industrie-Anschluss geben. Dort würden dann doch Rangierfahrtn anstehen. Aber selbst wenn ich - wie in einem anderen Thread diskutiert am Ende auf die Linke Seite des Gleisdreiecks doch noch einen Bahnhof baue, der statt des Industrieanschlussen an der Nebenstrecke noch ein zusätzliches Bahnsteig und ein Gütergleis bekäme, gäbe es keinen Grund, warum man an der rechten Seite des Gleisdreiecks rangieren sollte. Aber links wären dann an den für die Rangierfahrten genutzten Weichen der Nebenstrecke dann ja wohl auf jeden Fall doch Weichenlaternen vorzusehen. Ich hoffe, bis dahin sind die Gelhaar-Laternen wieder lieferbar. Und dann würde der Stelltisch für den ganzen Abschnitt auf jeden Fall in das kleine Empfangsgebäude wandern.