Die Naumburger Straßenbahn
Ein Besuch Naumburgs ist in vielerlei Hinsicht ein lohnendes Ziel. Da wäre der Naumburger Dom
St. Peter und Paul, der größtenteils aus dem 13. Jahrhundert stammt, als der Dom noch die Kathedrale des Bistums Naumburgs war. Errichtet wurde dieser sakrale Bau im Stil der Spätromanik. Der Dom ist Bestandteil der sogenannten "Straße der Romanik", welche die bedeutendsten Bauwerke der Spätromanik Sachsen Anhalts beinhaltet. Der Dom gehört seit 2018 zum UNESCO Weltkulturerbe, nicht zuletzt wegen seiner zwölf Stifterfiguren, die gleichsam zu den bedeutendsten deutschen Skulpturen des Mittelalters gehören. Ihre sehr lebendige Darstellung ist für die Zeit ihrer Entstehung bemerkenswert und außergewöhnlich. Es lohnt sich also unbedingt, bei einem Besuch Naumburgs sich auch den Dom anzuschauen.
Doch nun zum eigentlichen Objekt unseres Interesses: Der Naumburger Straßenbahn. Zuvor ein paar Bemerkungen zur Geschichte derselben.
Die Geschichte dieser kleinen Straßenbahn ist sehr wechselvoll. Sie ist wie ein "Phönix aus der Asche". Doch der Reihe nach. Am 15. September 1892 wurde die als Dampfstraßenbahn betriebene Strecke vom
Bahnhof zum Wenzelstor eröffnet. Die Einnahmen jedoch blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Bereits zwei Jahre später, im April 1894, wurde der Betrieb das erste Mal eingestellt - jedoch nur für eine Woche. 1900 übernahm die Stadt die Straßenbahn, da sich auswärtige Kapitalgeber für die defizitäre Straßenbahn nicht finden ließen.