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    Die Crew des TT-Boardes

Varianten der V200 und BR221 von Zeuke bis BTTB

Kai, es geht doch nicht ums schlecht machen.

Es existiert etwas, wo wir versuchen eine Logik zu finden, aber im Prinzip "nur" orakeln können, da man niemanden Kompetenten dazu befragen kann und diejenigen, die eventuell Auskunft geben könnten, es teilweise nicht wollen oder nicht mehr können.


Ich habe zum Beispiel viel herum recherchiert und telefoniert, um einiges über die DMV-Modelle heraus zu bekommen. Bin auch teilweise bis zu den Leuten vorgedrungen, z.B. BR 52, AG Kreischa (Herrn Scholz), aber dieser Herr ist schon so alt, daß er eigentlich gar nicht verstanden hat, was ich von ihm wollte. Das ist jetzt kein Vorwurf an diesen Herrn (und schön für Ihn, das er ein hohes Alter erreicht hat), das ist aber ganz einfach die Realität und so bekommt man bestimmte Sachen im Nachhinein einfach nicht mehr geklärt. Ich habe wahrscheinlich in dieser Beziehung viel zu spät damit angefangen, 10 oder 15 Jahre eher, da hätte man vielleicht noch etwas erfahren.
Aber wie das eben so ist, hätte, hätte!!!!!!
Andere wiederum, die vielleicht nach etwas zur Aufklärung beitragen könnten (z.B. ein Herr mit Oe), die haben mit diesem Thema abgeschlossen und man bekommt nichts mehr aus ihnen heraus. Ist auch schade.
 
Aber soo schlecht sieht es doch gar nicht aus. Ich beschäftige mich seit 6 Jahren intensiv mit dem Thema, und ich finde, dass wir hier viel an Informationen zusammen getragen und aufgeschrieben haben.
 
Restteile & Muster

Hallo zusammen,

mal kurz etwas zu dem Thema : Ich sammle jetzt seit über 40 Jahren TT Modelle und zusätzlich auch die Kataloge etc. Zur Ergänzung der Sammlung habe ich schon in den 1980er Jahren Kontakte zu Mitarbeitern des VEB BTTB gehabt, die ich dann –Gott sei Dank- nach der Wende noch weiter ausbauen konnte.

Im Jahre 1993 war ich kurz vor der Insolvenz noch einmal im Berliner Werk und bekam dort eine pers. Führung von den Herren Parisel und Sauer durch das Werk. Dabei habe ich dann auch die Muster – Vitrinen in den Fluren , den Raum mit den Handmustern und auch die Kisten mit Rohteilen gesehen. Es ist schon so, das es viele Dinge gab, die man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Insbesondere die Mustermodelle für die Startpackungen (Russland !) auf Basis von Rekowagen, Y-Wagen und den Start – Weitstreckenwagen füllen Bücher….

In den ganzen Gesprächen hat sich aber eines ganz klar herausgestellt : Es wurde von der Hand in den Mund gelebt. Das was heute produziert wurde, das war gestern schon im Plan zahlenmäßig erfasst. Es gab keine Überhänge, es gab immer mehr Nachfrage als produziert werden konnte. Man darf jetzt natürlich nicht vermuten, das es keine Ersatzteile gab. Die gab es schon, aber nicht in den Mengen das man dann noch einmal ganze Serien von kompletten Loks bauen konnte. Schon damals gab es keine 100 % ige Ersatzteilversorgung, bestimmte Teile gab es schlicht und einfach nicht einzeln. Es gab allerdings auch sehr oft Hinweise an die Händler, das es für ältere Modelle keine Ersatzteile mehr gab. So betraf das z.B. die ersten Serien der BR 23 und 81 mit den Metallrahmen, später dann auch Einzelteile vom Transitus und der alten V 200.0. Als man dann die Dampfloks statt mit schwarzen mit roten Kunststoff – Rahmen gefertigt hat, waren auch die schwarzen Rahmen nicht mehr greifbar. Das ging dann immer so weiter, wenn Modell – Änderungen kamen. Viele Baugruppen mussten selber gefertigt werden, weil es keine Zuliefer – Firmen gab. Wenn Material fehlte, musste man improvisieren. Daher wurde schon bei der Konstruktion darauf geachtet, das es möglichst wenig Einsatz von Buntmetall , von Schrauben / Muttern und vor allem so viel wie möglich an Kunststoff – Baugruppen gab.

Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich einmal Anfang der 1980er Jahre eine BR 81 zur Reparatur eingeschickt habe. Das war eine alte Zeuke 81, für die gab es als Ersatz eine neue BTTB 81 weil eben keine Ersatzteile mehr zur Verfügung standen.

Diese ganzen Nachtschichten mit grünen 250ern, blau/beigen U Booten usw. gab es erst ab Mitte der 1980er Jahre. Da waren alle alten Zeuke – Restteile schön längst vergriffen. Es ist zu 100 % auszuschließen, das hier von den Triebfahrzeugen noch einmal eine Serie nachgefertigt wurde. Es gab im Wagenbereich eine einzige Ausnahme : Hier hat man von den alten Preußen in den 1980er Jahren bei einer DMV AG noch größere Mengen an Restbeständen der alten Gehäuse gefunden. Da es aus der aktuellen Produktion noch passende Fahrwerke gab, hat man die Gehäuse neu lackiert und als DRG Wagen bedruckt. Das waren die einzigen, aber wirklich einzigen Nachproduktion von Zeuke Restteilen, deren Spritzgussformen zum Produktionszeitraum schon längst verschrottet waren.

Auf den Börsen wird viel Schindluder betrieben und viel Unsinn angeboten. Wer da nicht aufpasst, der wird sehr leicht über den Tisch gezogen und hat das Nachsehen. Es ist nicht alles Gold, was glänzt, auch wenn es so scheint !
 
@Knödellok
Sehr interessanter Beitrag. Was mich wundert, es wird immer davon geschrieben, daß massenhaft Ware produziert wurde, viel mehr als heute, also von einer Sorte. Das muß ja tatsächlich zu einem hohen Prozentsatz in den Export gegangen sein, denn in den Läden, die ich damals regelmäßig frequentierte, gab es nie das, was man sich am Abend zuvor im Katalog ausgeguckt hatte. Bißchen satirisch-hintergründig kommt einem heute in dem Zusammenhang die Werbung eines Ladens in der Berliner Dimitroffstr. vor, der mit "übersichtlichem Angebot" in den Annoncen im ME warb. Erinnert an Loriot. Ich hatte es bis 1990 nicht geschafft, eine komplette BR 92 zu ergattern, irgendwann gabs mal Ersatzgehäuse und ich mußte meine 81 opfern, die es natürlich auch nicht mehr nachzukaufen gab. Heute wird man mit den Dingern aus DDR-Zeit überall beworfen, sei es auf Tauschmärkten, bei Ebay oder im Gebrauchthandel. Wo waren diese Modelle alle damals? Bückware?
 
Was Ersatzgehäuse betrifft, muß es aber hin und wieder noch Restbestände gegeben haben, die einige Zeit nach der Produktion dem gemeinen Volk angeboten wurden.
Ich erinnere mich, daß es ca. 1985/86 in der Leipziger Burgstr. Gehäuse der 118 146 zu kaufen gab, obwohl dieses Modell (2520) seit 1982/83 durch die 118 114 (2522 mit MD-Gittern) abgelöst wurde.
So kam ich doch noch durch Gehäusetausch zu meiner 118 146.

MfG
 
Export - wohin ?

Der Export ging vorzugsweise in den Osten, fast alles nach Russland. Dieses wurde dann nicht bezahlt, sondern über den staatlichen Außenhandel verrechnet. Daher musste sich der VEB BTTB auch keine Gedanken machen, ob das alles marktfähig ist, ob der Kunde das haben möchte oder ob sinnvoll im Sinne einer Systemlösung ist.

Dieser Unsinn war insbesondere zu den Zeiten der Energiekrise ganz extrem : Da wurden zig tausend von Y-Wagen geliefert, es gab aber nichts dazu. So wurden dann in russ. Kaufhäusern TT Y-Wagen angeboten, es gab aber keine Gleise, keine Loks, keinen Trafo - es gab sonst gar nichts. Also spielten die Kinder dann mit den Y Wagen auf dem Teppich ( ohne Schienen !) Eisenbahn. Mit der Verrechnung der Ware wurde dann Öl bezahlt, später hat sich Russland das Öl dann zum Großteil in westlichen Devisen bezahlen lassen....

Dem VEB war es egal, Hauptsache der Plan war erfüllt.

Der Export in den Westen war auch ganz wichtig um Devisen zu bekommen, aber das Maß war nicht so "dramatisch" wie angenommen. Auch hier hatte der VEB gar nichts mitzureden, die Verträge z.B. mit dem Versandhaus Quelle wurden auf ganz anderen Ebenen geschlossen. Kostendeckend war das nie, das waren politische Preise die man für ganze Pakete geschnürt hat. Jedes Paket wurde dann nur an dem gemessen, was an Devisen erwirtschaftet wurde. Der Inhalt war bunt gemischt : Spielwaren, Bekleidung, Haushaltsgeräte, Möbel usw.

Im Anhang mal drei Bilder der Quelle - Sets, man achte auf die Preise....
 

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Man muss natürlich auch betrachten, dass das halbe Volk versorgt werden musste. Also selbst wenn Massen in den Handel kamen, war es für die Tatsache, dass so viele Leute was haben wollten, wieder wenig. Aber das ist ja alles hinlänglich bekannt, und ich will auf keinen Fall die Planwirtschaft schön reden.

Die Modelle von Zeuke und BTTB sind vielleicht/sicher die meistproduzierten der Welt!?


Berliner Zeitung vom 27.09.1984:
"1780 Triebfahrzeuge und 5880 Wagen verlassen an jedem Tag die Produktionsbänder des VEB Berliner-TT Bahnen".

Aber bereits 1968 wurden jährlich 300.000 Triebfahrzeuge und 1,25 Millionen Wagen produziert.

Das muss man sich mal vorstellen: Wenn man zwischen 1960 und 1990 mit durschnittlich 1.500 produzierten Loks am Tag und 300 Produktionstagen pro Jahr rechnet, kommt man auf 13,5 Millionen. Bei den Wagen werden es wohl so 40 Millionen gewesen sein. Sehr grob geschätzt natürlich ...
 
Berliner Zeitung vom 27.09.1984:
"1780 Triebfahrzeuge und 5880 Wagen verlassen an jedem Tag die Produktionsbänder des VEB Berliner-TT Bahnen".

Das muss man sich mal vorstellen!

Eindrucksvoll. Aber in Relation gesetzt hätte es trotzdem rund 30 Jahre gedauert, um jedem DDR-Bürger eine Lok zu bauen.

Ich weiß nicht wie belastbar die Aussage ist, aber BTTB wäre wohl der größte Modellbahnhersteller der Welt gewesen.

Daniel
 
Ich sammle jetzt seit über 40 Jahren TT Modelle und zusätzlich auch die Kataloge etc.
In den ganzen Gesprächen hat sich aber eines ganz klar herausgestellt : Es wurde von der Hand in den Mund gelebt. Das was heute produziert wurde, das war gestern schon im Plan zahlenmäßig erfasst. Es gab allerdings auch sehr oft Hinweise an die Händler, das
es für ältere Modelle keine Ersatzteile mehr gab.

Na, dann sind wir ja schon "zwei", die über 40 Jahre sammeln.

Ich denke mal, wir schweifen hier vom Thema etwas ab, aber trotzdem nochmal, was ich in den letzten Jahren gesehen habe, von Händlern, die ihren Laden aufgegeben haben, das widerspricht teilweise Deinen Ausführungen.
Nicht nur hier in Berlin, auch in Teilen der ehemaligen DDR.
Man hat mir das ganze Sortiment eines Händlers (Thüringen) damals zum Kauf angeboten, da es aber vier Schränke (1x2m) voll waren, habe ich dankend abgelehnt und nur das mitgenommen, was mich interessiert hat. Die Bilder nur als Beispiel, ich könnte noch mehr davon machen.
Alles durch die Bank weg, Gehäuse, Rahmen, Drehgestelle, Achsen, Wellen usw. und nicht nur aus BTTB-Zeiten, sondern auch von Zeuke.
Noch heute gibt es einen ehemaligen Händler, der noch NOHAB-Loks zusammenbaut und nicht gerade wenig. Ein anderer hat zwei nicht gerade kleine Kisten mit Dampflokgehäusen (auf Börsen) unter seinen Tisch und ich kenne noch einige und das diese alle irgend welche Beziehungen hatten, glaube ich nun weniger.
 

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Mein Bruder hat sein erstes Set 1967 bekommen, ich meine erste Lok 1976 (BR 92, R.P., das wäre sonst Deine gewesen!), natürlich alles noch vorhanden, zählt das schon als Sammelzeit?

;-)
 
V200 START ???

Hab hier eine V200 Variante die ich nicht richtig zuordnen kann. Gab es eine START Variante?
 

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Original?

Sieht alles recht Original aus, nichts verbastelt oder Lackiert.
 

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Wenn das Gehäuse ein unvollständiges bedrucktes SJ-Gehäuse sein soll, paßt es zeitlich nicht zum großen Motor und dem mechanischen Lichtwechsel.

Das Fahrwerk ist bestimmt original, aber von einer roten Lok.

MfG
 
Das Fahrwerk gehört zur 1. Ausführung der normal in rot lackierten V200. Es hat noch den mechanischen Lichtumschalter (findet man auch nicht so oft).
Das Oberteil scheint ein unvollständig bedrucktes der "SJ"-Ausführung zu sein und ja, das passt zu dem schwarz lackierten Unterteil. Die "SJ"-Ausführung kam aber einige Jahre später als diese graue Fahrwerk. Das wurde so da nicht mehr produziert. Also die Kombination "SJ"-Oberteil mit dem grauen Fahrwerk hat so mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht das Werk verlassen.

Gruß ELokFan
 
Moin,

eine Frage zu einem bestimmten Zeuke-V-200-Modell: Vor geraumer Zeit erwarb ich das auf dem Bild zu sehende Modell einer V200 in der Freelance-Version "SJ". Nun ist dieses Modell ja auch in den einschlägigen Zeuke-Katalogen jener Zeit abgebildet - jedoch im Farbton heller und mit gelben Zierstreifen. "Meine" Variante jedoch entspricht farblich eher der BTTB-BR221-Ausführung als Freelance-Modell "SJ".

Vielleicht kann mir hier ein Experte weiterhelfen, was genau da in meine Sammlerhände geraten ist.

Vielen Dank!
Beste Grüße
Matthias
 

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Nun bin ich da kein Experte, aber irgendwie sieht die Lok aus, als ob sie total auseinander genommen, und nachlackiert wurde.
Edith:
Da sind wir schon zwei, die diese Meinung haben.:ja:
 
Hallo miteinander
-falsch---siehe Sammelblatt 5-8 aus den alten Clubheften
---??schade das die nicht weitergeführt wurden---

-es sollte eine Startausführung der SJ Maschine sein.

fb.
 
Die V 200 Startversion hatte als Grundlage die 221 und nicht die 220. Die V 200 mit den beiden großen Maschinenraumfenstern gab es nur von Zeuke in hellbraun. Die hatte auch ein ganz anderes Logo. Diese dunkelbraune V 200 ist definitiv Fake….
 
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