Also bezüglich des Zugtieres für'n Pflug hab ich jetzt einfach mal meine Großeltern gefragt. Östliches Erzgebirge, kleines Dorf am Rande der Weltenscheibe, schon seit Beginn der Besiedlung vor gut 400 Jahren eine absolut bettelarme Gegend. Zwei Höfe in der Gegend sind schon seit gut 100 Jahren im Familienbesitz. Deren Bewohner mit Geburtsjahren um 1900 kennt mein Opa noch selbst, daher glaube ich auch seinen Erzählungen dazu "wie es damals war".
Hof 1 liegt eingezwängt am Ende eines Tales. Der ist winzig (Einfachhaus mit Scheune und Nebengelass). Man betrieb hier seit jeher Handwerk und hielt Vieh nur minimal für den Eigenbedarf. Hasen, Hühner, ab und zu Ziegen und Schafe und jedes Jahr ein Schwein im Stall, welches vorm Winter geschlachtet wurde. Das kümmerliche Stück Land dahinter wurde durch die Nachbarn mit bearbeitet - mit Ochse vorm Pflug, wenn vorhanden. Deren Kühe wurden auch über unser Land an den Fluss getrieben, um dort zu weiden - den alten Kuhweg samt Übergang über die Bahnlinie und dann weiter den Hang hinunter kenne ich selbst noch aus Kindertagen.
Nach dem (zweiten Welt-)Krieg gab es keine Ochsen mehr und auch kein Schwein. Stattdessen hielt man sich bis Anfang der 80er Jahre stets selbst eine Kuh im Stall - die oben erwähnten Dreinutzungskühe, welche etwas Milch gaben, in den Nachkriegsjahren auch mit pflügen mussten (man hat die Landwirtschaft bald ganz aufgegeben und nur noch geweidet) und eben Fleischlieferant waren.
Hof 2 liegt oben auf dem Erzgebirgskamm, ein passables Wohnhaus mit großem Stallgebäude (Kühe, Schweine), kleinerem Nebenstall (Ziegen, Schafe), separatem Anbau für Hühner und Scheune. Weite Flächen ringsum, aber miserabler Boden und unerbittliches Klima. Die Leute hier waren nicht "arm" - die waren fast schon zu weit Weg von der Zivilisation, um die Existenz von Geld überhaupt mitzubekommen. Man lebte von Viehhaltung und Holzwirtschaft, baute aber das gesamte Futter für die Tiere selbst an.
Es gab stets mindestens zwei Pferde auf dem Hof, welche zum Pflügen und zum Bespannen von Wagen eingesetzt wurden. Meine Urgroßtante, Bj. 1910, lebte auf diesem Hof bis 2004(!) und hat dort bis zu ihrem letzten Tag mit gewirtschaftet. Aus Kindertagen kenne ich den Hof noch mit kleinem Tierbestand, heute hält ihr Sohn - mehr aus Nostalgie heraus - neben ein paar Hühnern noch immer zwei Pferde dort. Das Land liegt aber brach, da wird nix mehr gepflügt.
Wer meint, dies seien die Extreme - ich halte es für die "Masse der Landbevölkerung" in bestimmten Gebieten. Zwei Dörfer weit in jede Richtung sah es überall genau so aus. Wer solche Regionen im Modell darstellt (hier, ich!!), liegt also auch mit entsprechenden Figuren ganz richtig.
@kloetze das passt m.E. also ganz richtig so!
Was die Darstellung von Ackerfurche angeht: Ich hab mal gesehen, dass jemand Wollfäden passender Stärke mit dünnem Kleber getränkt und dann in braunem Streu-/Erdmaterial gewälzt hat. Die gleich in noch nassem Zustand auf eine ebenfalls "vorgestreute" Ackerfläche gelegt und sanft gespannt - sitzt! Ist 20 Jahre her, aber damals hat mich das Ergebnis überzeugt.
Hof 1 liegt eingezwängt am Ende eines Tales. Der ist winzig (Einfachhaus mit Scheune und Nebengelass). Man betrieb hier seit jeher Handwerk und hielt Vieh nur minimal für den Eigenbedarf. Hasen, Hühner, ab und zu Ziegen und Schafe und jedes Jahr ein Schwein im Stall, welches vorm Winter geschlachtet wurde. Das kümmerliche Stück Land dahinter wurde durch die Nachbarn mit bearbeitet - mit Ochse vorm Pflug, wenn vorhanden. Deren Kühe wurden auch über unser Land an den Fluss getrieben, um dort zu weiden - den alten Kuhweg samt Übergang über die Bahnlinie und dann weiter den Hang hinunter kenne ich selbst noch aus Kindertagen.
Nach dem (zweiten Welt-)Krieg gab es keine Ochsen mehr und auch kein Schwein. Stattdessen hielt man sich bis Anfang der 80er Jahre stets selbst eine Kuh im Stall - die oben erwähnten Dreinutzungskühe, welche etwas Milch gaben, in den Nachkriegsjahren auch mit pflügen mussten (man hat die Landwirtschaft bald ganz aufgegeben und nur noch geweidet) und eben Fleischlieferant waren.
Hof 2 liegt oben auf dem Erzgebirgskamm, ein passables Wohnhaus mit großem Stallgebäude (Kühe, Schweine), kleinerem Nebenstall (Ziegen, Schafe), separatem Anbau für Hühner und Scheune. Weite Flächen ringsum, aber miserabler Boden und unerbittliches Klima. Die Leute hier waren nicht "arm" - die waren fast schon zu weit Weg von der Zivilisation, um die Existenz von Geld überhaupt mitzubekommen. Man lebte von Viehhaltung und Holzwirtschaft, baute aber das gesamte Futter für die Tiere selbst an.
Es gab stets mindestens zwei Pferde auf dem Hof, welche zum Pflügen und zum Bespannen von Wagen eingesetzt wurden. Meine Urgroßtante, Bj. 1910, lebte auf diesem Hof bis 2004(!) und hat dort bis zu ihrem letzten Tag mit gewirtschaftet. Aus Kindertagen kenne ich den Hof noch mit kleinem Tierbestand, heute hält ihr Sohn - mehr aus Nostalgie heraus - neben ein paar Hühnern noch immer zwei Pferde dort. Das Land liegt aber brach, da wird nix mehr gepflügt.
Wer meint, dies seien die Extreme - ich halte es für die "Masse der Landbevölkerung" in bestimmten Gebieten. Zwei Dörfer weit in jede Richtung sah es überall genau so aus. Wer solche Regionen im Modell darstellt (hier, ich!!), liegt also auch mit entsprechenden Figuren ganz richtig.
@kloetze das passt m.E. also ganz richtig so!
Was die Darstellung von Ackerfurche angeht: Ich hab mal gesehen, dass jemand Wollfäden passender Stärke mit dünnem Kleber getränkt und dann in braunem Streu-/Erdmaterial gewälzt hat. Die gleich in noch nassem Zustand auf eine ebenfalls "vorgestreute" Ackerfläche gelegt und sanft gespannt - sitzt! Ist 20 Jahre her, aber damals hat mich das Ergebnis überzeugt.