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Tender 2'3T35 kst Lowa

Für das Symbol braucht es keine Meinung, da kommen Leute aus Versehen beim scrollen mit mobilen Geräten darauf. Mit dem dicken Finger auf dem kleinen Gerät.
Steht auch so daneben :boeller:
Steht auch schon hundertfach im Board :boeller:

Aber nun wissen alle, dass ihr schlechte Laune habt :icon_wink
 
... nö, habe ich nicht, weder schlechte Laune noch Geräte bei denen ich aus versehen was drücke(n) (kann)...
 
TT-Poldij
o.k. da gehe ich mit, ist mir ja auch passiert. Nach einer kleinen Kontrolle habe ich das immer korrigiert. Gerade auf dem Handy geht das schnell mal beim scrollen.


schlechte Laune
nee,nee:):):)
 
Guten Abend,

ich habe noch mal etwas recherchiert. Zunächst ist es so, dass zur Kohlenstaubfeuerung System LOWA offenbar weniger Dokumentation existiert als zum System Wendler. Da sollte ich mich noch mal mit der "Zeitschiene" beschäftigen. Denn die beiden Loks H45 024 und 58 1346 standen mit der Bauart im Frühjahr 1951 auf der Leipziger Messe, da gab es schon einen Bestand von 36 Lok der G12 und S 10.1 mit Feuerung nach Wendler. Die LKM-/LOWA-25 1001 wurde offenbar von Anfang mit Wendler-Feuerung vorgesehen. Das ist deshalb interessant, weil in Babelsberg Kurt Pierson mit in der Lokkonstruktion tätig war, der auch schon vor dem Krieg mit der Kohlenstaubfeuerung befasst war - also diesbezüglich eine ähnliche Biographie aufwies wie Wendler. Ging es um wissenschaftlichen oder technischen Wettstreit oder um einen Kampf der Charaktäre?

Kurt Pierson schreibt in seinem Buch "Kohlenstaub-Lokomotiven" (1967, Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart) etwas mehr, als Dirk Winkler im EK-Buch zitierte. Ich ziehe es mal raus:

Im Gegensatz zum System Wendler mit Druckaustragung des Staubes aus dem Tenderbunker in die Leitung für die Verbrennungsluft erfolgte bei beiden Lokomotiven des Babelsberger Werkes die Austragung drucklos, wobei der Staub aus dem Tender vor bzw. während der Fahrt vermittels Druckluft in einen an der Führerhausrückwand auf dem Führerstand angeordneten Vorratsbehälter übergefüllt wurde. Wir sahen, daß dieses Prinzip später in etwa auch bei der Langstrecken-Schnellzuglokomotive nach Bauart Wendler, Betr.-Nr. 17 1104, zur Anwendung gelangte.
...
... Der Auslaß mit Drehschieber am Grunde des Behälters für jeden der beiden Brenner läßt erkennen, wie der Staub in die Strömung der Verbrennungsluft eingeführt wurde. Und dabei wollen wir noch einmal die Entsstehung des Staub-Luftgemisches betrachten.
Da ein Diffundieren der Verbrennungsluft von außen her in die Flamme schwieriger ist als umgekehrt, hatte sich die Anwendung von Kernluft als zweckmäßig erwiesen. Die im Brennerrohr eingebauten, in Abb. 41 erkennbaren Wirbelkammern nahmen die Kernströmung der angesaugten Verbrennungsluft auf, während die Randströmung der Bewegung des Kohlenstaubes diente. Gerade bei hohen Leistungen ist eine Relativbewegung zwischen Staub und Luft notwendig, wobei, um eine gewisse Tiefenbildung der Flamme zu erzielen, die Luft eine höhere Geschwindigkeit erfordert, um den Staub zu überholen. Außerdem arbeitete die LOWA-Feuerung im Gegensatz zum System Wendler ebenfalls mit durch einen Luftschacht in den Feuerraum einströmender Sekundärluft.

(Die Abb. 41 ist gleich jener, die ich oben aus der Deutschen Eisenbahn-Technik gescannt habe.)

Zusammengefasst ergeben sich gegenüber Wendler folgende andere, technische "Äußerlichkeiten" der Lok:
* Vorratsbehälter als Führerstandsabschluss
* ggf. die Verzichtbarkeit einer zweiten Luftpumpe, weil evtl. weniger ständiger Luftbedarf für die Beaufschlagung der Kohlenstaubbehälter
* Luftklappen/Luftzuführung von außen zur Feuerbüchse

Bilder sieht es mau aus, weil die Lok in dem Zustand kaum zum Laufen kam. Es gibt offenbar nur ein paar Aufnahmen aus dem Werk und vielleicht finden sich noch welche von der Messe. Die 58 1346 stand vor der H45 024. Also:
* Kohlenstaub-Buch vom EK, S. 122 u, der angeschnittene Tender rechts
* http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70603318 - eine Objektnummer für viele Bilder, zur "Trefferliste" klicken. Auf dem Bild mit der B<eschreibung der H45 blickt man zum tender der 58 1346.
Bekannt ist ein Bild der Lok "Meisterseite" schräg von vorn, was offenbar im EK-Bildarchiv veröffentlicht ist und auch an mehreren anderen Stellen, m.E. aufgenommen in Babelsberg. Da gibt es noch ein zweites Bild, "Meisterseite" seitlich frontal, was Michael Reimer im "Preußen-Band 3" beim Verlag Endisch auf Seite 43 gebracht hat (Sammlung Kubitzki) - das wäre für Egbert sicher sehr hilfreich.


Wenn man sich die Zeichnung etwas genauer anschaut und versucht, Maße abzugreifen, kommt man ins Grübeln. Die Decke des Wasserkastens liegt dort höher als 3 m üSOK, also wurde er etwas praxisfremd umgebaut, da dies die garantierte Auslaufhöhe der Wasserkräne ist.

Ansonsten kann man sich auch gern an die Bilder von den Menzendorffs (mathemenzo bei DSO) halten, die haben seinerzeit auch schon viel recherchiert und das genau umgesetzt, leider ist der Vater schon verstorben.

Dass die Lok sich nicht bewährt hat, liegt wohl in vielen Ursachen begründet. Obwohl das ein komplett neugebauter Verbrennungskammer-Kessel war, war er thermisch etwas unglücklich abgestimmt und bedingte daher schon einen stärkeren Saugzug. Auch gehe ich davon aus, dass die Rauchgase wärmemäßig keineswegs gut ausgenutzt wurden, weil sie einfach noch zu heiß in der Rauchkammer ankamen. Aber eine grundsätzliche Unterlegenheit der LOWA-Feuerung läßt sich aus diesem Fakt zunächst nicht ableiten. Aber gerettet hätte das weder die Dampflok noch die Staubfeuerung ...

Mal sehen, was sich noch findet.

Beste Grüße

Klaus
 
In der Eisenbahn Journal-Sonderausgabe 4/2002 steht folgendes:
"Die LOWA-G 12 erreichte nicht die Leistung der Wendler-Maschinen.
Der Hilfsbläser musste bei 65 km/h ständig in Betrieb sein, bei geringeren Geschwindigkeiten sehr häufig.
Trotz der Verbrennungskammer setzte sich die Rohrwand mit Asche- und Schlackeresten zu
weil die Flammen den Feuerschirm umgingen und den kürzeren Weg vom Brenner zur Rohrwand nahmen.
Außerdem fehlte eine Rohrblaseinrichtung."
Ich bin nicht vom Fach, zitiere nur aus der Zeitschrift.

MfG
 
@K. Habermann

Besten Dank für deine tolle Recherche zur BR58 1346 und dem Tender 2´3T35 kst LOWA. Wenn ich jetzt richtig liege wurde der Tender nach Umbau für die BR19 015 weiterverwendet. Leider wurde auch diese verschrottet.

Gruß Egbert
 
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