Ich frage mich, wie lange ich die Frustrationstoleranz noch aufbringe, allmonatlich die Verpackungsfolie vom MEB zu reißen um dann sehen zu müssen, daß der niveauliche Tiefpunkt des letzten Heftes wieder unterboten wurde.
Konkret:
- Test des Kühn Dosto-Steuerwagens
Zitat: "
Im 286-Millimeter-Radius macht der Wagen auch im Verbund und geschoben kein Problem." Ja - geschoben. Beim Ziehen des Zugverbandes wäre aufgefallen, daß die serienmäßig verbauten BTTB-Kupplungen im Bogen gar nicht kuppeln. Grund ist die große Länge der Wagen, die ein starkes Ausschwenken der Kulissen im Bogen erforderlich macht. Hier ist die alte Kupplung aufgrund ihrer geringen Steifigkeit hoffnungslos überfordert. Wieso gibt es dafür die Höchstnote ? Es sei an den Test des VT18.16 von KRES erinnert, der trotz des vergleichbar hohen Niveaus in Vorbildtreue und Verarbeitungsqualität mit 3,5 Laternen abgestraft wurde, weil er sich nicht ohne Entgleisen durch einen 286er Gegenbogen ("Quälkurve", Zitat MEB) pressen ließ. Hat der MEB Straßenbahner als Tester beschäftigt, um auf solche Gleisgeometrien als Testkriterium zu verfallen?
- Wiedereröffnung der Weißeritzbahn
Leider so inhaltsarm wie viele aktuelle Beiträge zum Vorbild. Wo sind Skizzen zum Streckenverlauf mit Nennung der an den einzelnen Punkten / Abschnitten notwendigen Arbeiten? Was wurde gegenüber dem Streckenzustand vor der Flutkatastrophe verändert (Gleisführung, Sicherungstechnik, Oberbau, .....)? Wie ist der Zustand des Abschnittes nach Kipsdorf? Welche Schwerpunkte gibt es dort bei der Sanierung?
Welche Informationen stecken denn in dem Artikel, die man nicht schon aus der Tagespresse entnehmen konnte? Ich dachte, eine (Modell-)Eisenbahnfachzeitschrift kann mehr, als davon nur eine Zusammenfassung zu liefern.
@WvR
Wann hatte der MEB denn mal TT als Schwerpunkt? Die größte Rolle spielte immer und spielt auch heute noch H0, was ja auch logisch ist.
Klar, nur mit DR-Nostalgie kann man heute kein Modellbahnblatt mehr füllen. Aber z.B. mit gut recherchierten Beiträgen über das Vorbild. Diese könnten von mir aus auch zu Lasten der Rubrik "Bahnwelt aktuell" gehen, denn Aktualität kann ohnehin nicht der Anspruch einer monatlich erscheinenden Zeitschrift sein.
Über die Leserwahl zum Modell des Jahres brauche ich nicht viel zu schreiben: Sie ist ein Witz.
Ich kann jeden verstehen, der das Abo gekündigt hat, um sich stattdessen eine richtige Modellbahnzeitschrift zu kaufen. Mal sehen, wie lange das bei mir noch bis zu diesem Schritt dauert.
Uli