Wir leben im Jahre 20 nach der Wende. Die Zeiten wo man für wenig Geld eine 50er oder 52er mit Fristen bekommen hat, sind vorbei.
Die Unterhaltung kostet richtig viel Geld, das Verbrauchsmaterial kostet Geld und auch die Organisation ist nicht ohne.
Gefahren ist schnell.
Nimmt man alleine den Aufwand von Museumsbahnen. Das ist mit Hobby gar nicht mehr zu machen, sondern erfordert sehr viel Organisationsaufwand, der wirklich professionell sein muß, ich sage nur Diskriminierungsfreier Zugang und Trennung EIU / EVU.
Um nun wieder zur 44er zu finden: Klar, das ist ne Lok. Nur viel zu groß. Die Lok kann keiner unterhalten. Die Leistung wird nie und nimmer für Museumszüge gebraucht.
Was nützt mir ne Lok die 25 vierachsige Sitzwagen ziehen kann, wenn ich nur drei Rekos voll bekomme.
Dafür frisst das Anheizen so viel Kohle wie ne T3 an einem ganzen Wochenende, wegen der Metermasse sind Nebenstrecken tabu und mit v/max 80 halte ich auf Hauptstrecken alles auf. Und mit sowas macht man die Lok auch noch zur Sau, weil die Lok nie dafür gedacht war, stundenlang 80km/h ohne Schmieren usw. durchzufahren.
Es bleibt abzuwarten, wie lange die EIU so etwas überhaupt noch mitmachen, denn es ist eine Zitterpartie, abgesehen von der Böschungsbrandgefahr. Zudem fehlt überall die Infrastruktur, denn für ein zwei Aktionen im Jahr hält keiner mehr Drehscheiben und Wasserkräne vor, geschweige denn würde das realitätsentsprechend bei Benutzung bezahlen wollen.
Nun stehen 200.000 Euro im Raum. Die Summe stell ich bewußt so nicht in Frage.
Aber sagen wir mal, es finden pro Jahr 10 Sonderfahrten statt, auf 8 Jahre sind es 80. Da müssen pro Sonderfahrt 2.500 Euro
alleine für diese Untersuchung zurückgestellt werden. Wo sollen die her kommen?
Wenn an so einer Lok mal was ist, dann stehen sofort Summen im Raum, die keine Peanuts mal sind, sondern eine Menge Geld. So gut der Idealismus ist, und er ist die Basis dafür, aber wenn die Finanzen nicht dahinter stehen, hilft auch Manpower nur bedingt.
Auch wenn die Regierung der BRD zur Zeit das Geld der Steuerzahler rauspulvert wie nix, so kann ich mich nur für einen verantwortungsvollen Umgang dafür einsetzen.
So schön ne fahrende Dampflok ist, nur es ist sowohl finanziell, als auch von der Unterhaltung ein Fass ohne Boden geworden. Man schafft es nicht mal annähernd, dass die Loks das Geld für die Unterhaltung selbst verdienen. Will man es da verübeln, dass sich da Charaktäre zurückziehen und sich auch große private EVU nicht an der Geschichte der Eisenbahn beteiligen?
Unfälle wie Hilbersdorf 2002, das zu schnelle Anheizen der 50 3616 mit entsprechenden Schäden, die Fast-Explosion der 01.5 oder auch der Schienenbusunfall in der Eifel am Wochenende zeigen, dass Bahnbetrieb kein Spiel ist, sondern dort eine Menge dazu gehört und beachtet werden muß.
Es ist kein Spielzeug, sondern erfordert professionelles Vorgehen auf allen Ebenen.
Ich will keinen "Bockwurstkocher fliegen sehen" oder Blut riechen können, aber auch nichts von Fristenspreizung und "Pinsel-HU" und Pfusch hören.
Ich habe den größten Respekt vor den vielen Museumseisenbahnern die einen großen Teil ihrer Freizeit opfern und ohne die dies gar nicht möglich wäre. Aber der historische Bahnbetrieb, insbesondere mit Dampfloks hat in meinen Augen in den letzten Jahren seinen Zenit überschritten.
Und mit Historie haben die heutigen Dampfloks weniger etwas zu tun als gerne behauptet wird. Auch wenn vielleicht nicht jede Lok eine so wechselvolle Geschichte wie manche "dreimal neu gebaute IVk oder Harzquerbahnlok" hinter sich hat, aber im Sinne der historischen Erhaltung ist mir die konsequente nicht betriebsfähige Erhaltung (ähnlich VMD, oder
>>die Ansichten von Dirk Voigtländer<<) die bessere Alternative. Vor allem bei Fahrzeugen, die es nur noch einmal gibt.
Daniel