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Letzte Ehre für 44 1486

Ab und zu sind Wahlen.
Das ist so eine komische Sache, mit den Wahlen. Gerade wieder haben die Wähler gezeigt, dass sie mit der Regierung voll zufrieden sind und eine Veränderung nur in der Richtung wünschen, dass sie eine Regierungsbeteiligung der Partei haben wollen, welche lieber Real Estat und Opel und somit 10.000de Existenzen vernichten würde, nur um weiter um ihr goldenes Kalb, den sich selbst regelnden freien Markt, tanzen zu können.
Es ist schon eine komische Sache mit den Wahlschafen, dass sie ausgerechnet die Partei stärken, deren Programm gegen staatliche Regulierungen ist und dabei wissen alle, dass es die fehlenden staatlichen Regulierungen waren, welche diese Wirtschaftskriese überhaupt erst ausgelöst haben.
Manchmal frage ich mich, ob ein Kaiser nicht doch die bessere Lösung wäre.

So gesehen sieht es schlecht aus, mit Geldern für Museumsloks., wenn alle lieber die Haie gefüttert sehen.
 
Meine Herren, ich bitte mal die Kirche im Dorf zu lassen.
Wir können doch nicht alles, was deutsche Ingenieurskunst in den letzten Jahrhunderten hervorgebracht hat "aufheben", also restaurieren und pflegen.
Als nächstes schreien die Flugzeugfans, Panzerfans, Autofans, Nähmaschienenfans und was weiß ich. Wo soll das bitte hinführen? Wer soll as bezahlen?

Ja, es ist traurig!
Aber auch eine 44-er ist nur eine Maschine, die irgendwann am Ende ihrer Tage ist.
Es bleiben schon noch genügend Dampflokomotiven übrig, um unseren Enkeln mal eine im Betrieb zeigen zu können.

Auch um den letzten ICE 3 werden unsere Enkel später so ein Geschrei machen und seine Verschrottung nicht verhindern können.
 
So wie @Schlumi sollte ein Eisenbahnfreund nicht argumentieren. Sicherlich werden wir nicht alles aufheben können.

Erklärt schon heute mal einem 12 jährigem Jungen, daß die schwarzen Ungetüme nicht bloß Spielzeuge sind, sondern früher dazu da waren, schwere Züge über Distanzen zu bewegen. Die beiden Männer auf dem Führrerhaus nicht bloß freundlich lächelnd rausguckten, sondern hart arbeiteten.

Klar, es ist schon ziemlich traurig, daß die 44 jetzt erstmal in die Ecke gestellt wird. Nach 8 jahren Frist ist eben immer Schluß. Das bedeutet ja heutzutage immer noch nicht für immer.

Aber stellt Euch vor, zwanzig Jahre nach der Ausserdienststellung einer heute modernen Niederflurbahn oder überhaupt eines modernen Schienfahrzeuges oder Automobils geht ein relevantes elektronisches Steuerteil kaputt! Dann ist es womöglich gänzlich vorbei. Eine Dampflok ist klassische Schlosserarbeit. Jedes Teil erkennt man in seiner Funktion, es lässt sich relativ einfach nachbauen.

Insofern denke ich, hat die Dampflok aber auch alte Diesel- und E-Loks als historische Zeugnisse der technischen Revulotion noch eine lange Zukunft vor sich.

Was sicherlich trotzdem kommt, das ist aber ganz natürlich, daß das eine oder andere heute historisch wertvolle Fahrzeug verschwinden wird. Die Menschen nach uns haben dann einfach keinen Bezugspunkt dazu mehr. Wer weiß was unsere Enkel mit unserer so geliebten Modellbahnsammlung und Anlagen machen, wenn wir ausgehaucht haben, was hoffentlich noch nicht so schnell sein wird! das sind schon manchmal Fragen, die m ich beschäftigen. Aber, wenn ich irgendwann meinen Löffel niedergelegt haben werde, ist es mir eh Wurscht!
Gruß, hm-tt

Noch ein Nachsatz:

Viel Wichtiger ist es, so denke ich, museale Sammlungen sachgerecht zu "vermarkten".

Wenn ich mir vorstelle, daß hier in Dresden das Verkehrsmuseum ebenfalls eine Eisenbahnsammlung unterhält, die so gut wie nicht zugänglich ist. Das ist sahr schade. Dort stehen neben den aus DDR Zeiten bekannten Fahrzeugen weitere hochinteressante Zeitzeugen einer längst vergangenen Eisenbahnepoche, sowie Kraftfahrzeuge verschlossen in Lokschuppen und Hallen!

Und Wahnsinn an sich ist, daß Dampflokomotiven für den musealen Einsatz wie Loks für den täglichen Einsatz behandelt werden. Aller 8 Jahre Totalzerlegung und Vermessung jeder Schraube. Sicherlich gilt dem Dampferzeuger das Hauptaugenmerk. Aber eine Museumsdampflokomotive erfährt doch eh eine sehr intensive Pflege durch die Personale, die sie auch fahren.
Ich will nicht sagen, daß man nachlässig mit der Sicherheit umgehen soll, aber ein gelockerter Untersuchungsrythmus sollte diskiutiert werden. Natürlich nicht hier im board, sondern, die Vereine selber sollten sich zusammen tun und Petitionen schreiben, die alle gemeinsam tragen!
 
@Schlumi
man kann ohne Zweifel nicht alles erhalten, aber eine 44 ist eben auch nicht irgend etwas. Das ist das Güterzugkraftpaket einer ganzen Epoche und der Gipfel im Bau schwerer Güterzugloks in Deutschland schlechthin. Solche Meilensteine verdienen es, dass man sie betriebsfähig erhält, sonst geht es einem wie mit der 01.5. Von diesem Meisterwerk im Schnellzuglokbau gibt es meines Wissens auf den Gleisen, auf denen sie fuhr, kein betriebsfähiges Exemplar mehr. Hätte die DDR-Führung nicht einige gegen harte DM in den "Westen" verkauft, wäre diese für mich schönste Lok der DR nicht mehr zu sehen. Das die Arnstädter ihre ab und zu mal auf die Bühne schieben ist eben nicht das selbe, als wenn man sie erlebt.
Und ehrlich, ich erinnere mich auch jetzt noch an den Klang, den die 44er nach dem Passieren des Angelrodaer Viadukts erzeugte, als sie Richtung Ilmenau wieder beschleunigte. Da spürte man jede Pferdestärke einzeln in der Luft.
 
Schade das 44 1486 erst einmal nicht mehr auf Strecke gehen darf. Hoffentlich kann der Verein die finanziellen Mittel aufbringen um die Maschine wieder auf Fordermann zu bringen!


@hm-tt
Das Dampflokomotiven so einer doch strengen Unterhaltung unterliegen ist sehr gut und sogar wichtig! Sicher die Personale pflegen die Maschinen intensiv, aber bei jedem Einsatz der Lok entsteht Verschleiß! Verschleiß der Lager, Gleitbahnen laufflchen der Radsätze, des Kessels (und seiner Komponenten) usw. Dagegen kann selbst die größte Pflege nichts ausrichten! Und ich glaube nicht das du auf einer Dampfsonderfahrt teilenhemn möchtest wo bei voller Fahrt auf einmal sich ein Lager verabschiedet weil es schon sehr starkt "ausgelutscht" ist oder das der Kessel zerknallt? ich glaube nicht (ích weiß ein etwas krasses Beispiel, aber durchaus realistisch)
Deswegen macht man eine vorbeugende Instandhaltung bei solchen technischen Anlagen. Bei dem Kessel ist es bewießen das er 8 Jahre ohne Untersuchung sicher genutzt werden kann. Nach diesen 8 Jahren aber kann man nicht mehr garantieren das der Kessel weiterhin Sicher ist. Denn durch den Dampf, die Temperaturen und den Druck werden die Komponenten abgezehrt bis eine Materialstärke oder eine bestimmte geometrische Form erriecht ist, wo das Bauteil versagen kann.
Ich rede da aus Erfahrung. Ich arbeite in einem Werk was Güterwagen instandhält und selbst hier gelten strenge Regeln.

Das hat zwar nicht direkt etwas mit der 44 1486 zu tun, soll aber zeigen warum solche Unterhaltungen gemacht werden müssen.


mfg Felix
 
>>> ...Ich will nicht sagen, daß man nachlässig mit der Sicherheit umgehen soll <<<

@ hm-tt,
das musst Du nicht sagen, das tut man hier und da schon! Ein Aufweichen der Fristen wäre völliger Wahnsinn. Das kann eigentlich nur einer wollen, der den historischen Dampfbetrieb schnellstens per Erlass ganz verboten haben will...

>>> Natürlich nicht hier im board, sondern, die Vereine selber sollten sich zusammen tun und Petitionen schreiben, die alle gemeinsam tragen!... <<<

Nein - es wird keine Aufweichung der Fristen geben - da bin ich mir zu 110% sicher (ich weiß, wovon ich rede, das ist meine "Moba-Geldquelle"). Dampfkessel sind kein Spielzeug. Schwarze Schafe gibt es nicht nur im Finanzwesen und in der Politik...

>>> Bei dem Kessel ist es bewießen das er 8 Jahre ohne Untersuchung sicher genutzt werden kann. <<<

@ Felix,
diesen Deinen Satz würde ich nicht unterschreiben wollen... Gerade bei den Traditionsloks ist der Verschleiß des Kessels durch das häufige Anfeuern und Kaltmachen besonders groß. Abzerungen in der Feuerbüchse sind da nur ein Thema, dazu kommen Ermüdungen an Ankerblechen, im Stehbolzenbereich und die ganze Problematik "Kesselstein". Ich erinnere nur an 01 509, und nicht nur die...


FD851
 
So ist der Einwand denke ich auch nicht gemeint. Es sollen ohne Frage keine Abstriche bei sicherheitskritischen Bauteilen wie den Kesseln gemacht werden. Die kompletten Revisionen, welche eine im täglichen Plandienst stehende Dampflok aber braucht, um sicher zu sein, halte auch ich bei einer Museumslok für nicht notwendig. Eine Museumslok läuft pro Jahr weniger, als eine Plandienstlok pro Woche und wird dann auch nicht so gefordert, da sie geringere Anhängelasten bekommt. Die Wartungszyklen einer Plandienstlok müsste man deshalb nicht in allen Fällen auf ein Museumsschätzchen anwenden. Das würde eine Revision verbilligen und die Vereine hätten es leichter ihre Fahrzeuge Betriebsfähig zu halten.
 
Viel Wichtiger ist es, so denke ich, museale Sammlungen sachgerecht zu "vermarkten".

Wenn ich mir vorstelle, daß hier in Dresden das Verkehrsmuseum ebenfalls eine Eisenbahnsammlung unterhält, die so gut wie nicht zugänglich ist. Das ist sahr schade. Dort stehen neben den aus DDR Zeiten bekannten Fahrzeugen weitere hochinteressante Zeitzeugen einer längst vergangenen Eisenbahnepoche, sowie Kraftfahrzeuge verschlossen in Lokschuppen und Hallen!

Deinen ersten Absatz unterschreibe ich, bei den zweiten bekomme ich Bauchweh.
Bedenke bitte, das auch ein VMD an Liquiden Mitteln Beschränkungen unterlegen ist. Es geht nicht alle Stücke sachgerecht zu Präsentieren.
Sicher waren einige Herren des VMD zu (D)DR Zeiten fleißig und haben in wohlwollender Voraussicht und unermüdlicher Kleinarbeit, damals vermeintliche Sachzeugen, die heute hier und da in Schuppen oder als Dauerleihgabe verschiedenen Vereinen zur Verfügung gestellt werden, gesichert.
Nicht umsonst sind doch so viele 0 Serienfahrzeuge in dem Besitz des VMD übergegangen. Teilweise vom letzten Betriebseinsatz ins Museum.
Aufarbeitung, auch nur als Standexponat und die Unterbringung in geeigneten Räumen sind keine unerheblichen Kostenfaktoren. Von den Platzbeschränkungen in Dresden ganz zu schweigen.
Für mich ist nur eins sicher. Sie haben diese Schätze gesichert und der Nachwelt erhalten, auch wenn Sie nicht immer zugänglich sind, zumindestens offiziell.

Verlängerte Revisionszeiten sehe ich als kontraproduktiv an. Auch die Mitglieder des besten Pflegekollektivs haben keine Röntgenaugen, zumal die Lok´s nicht jünger werden. Das es nun die letzte betriebsfähige 44 "erwischt" hat ist bedauerlich und traurig.

Gruß Matthias
 
Man sollte nur aufpassen, dass nicht das selbe passiert, wie mit der Vorstartlinie von Bautzen. Auf der standen alle Flugzeugtypen, welche je von den Luftstreitkräften der NVA eingesetzt wurden. Als das Management wechselte, wurde diese komplette Sammlung nicht etwa ins Luftwaffenmuseum der Bundeswehr überführt, nein, die Maschinen wurden vernachlässigt und in alle Winde verstreut. Als später der Schrottplatz in Gatow - sorry - das Luftwaffenmuseum Berlin-Gatow sich anschickte auch NVA Maschinen aufzunehmen, da waren viele Typen nicht mehr auffindbar. Das die aufgefundenen Maschinen sich dort in erbärmlichsten Zustand zeigen passt dann schon wieder fast. Dass sie zum Teil völlig falsch beschrieben werden ist nur folgerichtig. Eine einsitzige Zieldarstellungs-L-39V wird z.B. als zweisitziger Trainer L-39ZO verkauft. Mal abgesehen davon, dass die Maschine einen auffälligen weiß-orange Anstrich hat und keine NVA-Fleckentarnung, die korrekte Typenbezeichnung steht auch noch riesengroß am Leitwerk. Das die NVA-Version der L-39 gar keinen Kanonenbehälter mitführen konnte, der aber als Bewaffnung aufgeführt wird, verwundert dann schon weniger. Andererseits, warum sollte es dem NVA-Schrott besser gehen als dem der Bundeswehr? Auch deren Maschinen verrotten sichtbar und lassen das Herz eines jeden Fliegers bluten. Restauriert wird nur, was ein Hakenkreuz als Hoheitsabzeichen trägt. Hoffen wir mal, dass es den Dresdnern besser gelingt, ihre Schätze zu bewahren.

Am Ende findet man die wahren Schätze z.B. in Niederfinow. Dort zeigt ein privates Museum Exoten wie eine vorzüglich restaurierte Il-14 aus Dresdener Produktion oder die einzige Mig-22, die jemals außerhalb der Sowjetunion gesichtet wurde und von der auch innerhalb der Nachfolgestaaten der UdSSR keine erhalten blieb. Die Mig-22 (inoffizieller Name der sowjetischen Streitkräfte) trägt NVA-Hoheitsabzeichen und gehörte zum Lehrmaterial der Offiziershochschule in Kamenz.
 
Mhm, ich weiß nicht. So wie sich das hier entwickelt, war das von mir nicht angedacht....

Wer hat eigentlich den Titel so verhunzt, was ist denn eine Baureihe 44 1486? Es gibt nur DIE Lokomotive 44 1486. Die Kontrollziffer hab ich mal weggelassen was vielleicht auch nicht korrekt war. Aber BR44 1486 ist absoluter Quatsch.

Angenommen jeder der im TT-Board angemeldeten User würde nur 25 EUR für 44 1486 spenden, das würde rund 112.500 EUR ergeben. Das ist mehr als die Hälfte der benötigten Summe. Der andere Teil würde dann über weitere Financiers abgedeckt werden und schon würde der beliebte Jumbo im Frühjahr 2010, also rechtzeitig zum 175jährigen Jubiläum Deutscher Eisenbahn wieder dampfen.

Selbstverständlich kommt das Argument, dass die beindurckende Lok wieder überwiegend nur im Schuppen stehen würde, aber man kann davon ausgehen, dass das Konzept in Staßfurt strategisch überdacht wird. So wird man in nächster Zeit mehr aus Staßfurt hören als "wieder musste eine zeitgeschichtliches Zeugnis kalt abgestellt werden"

In diesem Sinne nicht diskutieren, wer solche technischen Denkmäler finanzieren sollte und wer nicht.

Und wer hier die Verschrottung eines ICE3 mit dem Abstellen einer Dampflok vergleicht, hat das Flair eines Wochenendes bei den Dampfern und den schwarzen Männern noch nicht miterlebt. Ein Dampfer ist kein 100t schwerer Schrottklotz, so eine Maschine hat eine Seele... Wenn eine Maschine abgestellt werden muss, fangen gestandene Männer an zu weinen...
 
hier mal 2 bescheidene bilder vom Wochenende. :fasziniert:

Die Liste der nicht betriebsfähigen "Charakterdampflokomotiven" wird scheinbar immer länger, 03 1010 :schleimer:, 41 1231, 44 1486 usw.

Micha
 

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Wir leben im Jahre 20 nach der Wende. Die Zeiten wo man für wenig Geld eine 50er oder 52er mit Fristen bekommen hat, sind vorbei.
Die Unterhaltung kostet richtig viel Geld, das Verbrauchsmaterial kostet Geld und auch die Organisation ist nicht ohne.

Gefahren ist schnell.

Nimmt man alleine den Aufwand von Museumsbahnen. Das ist mit Hobby gar nicht mehr zu machen, sondern erfordert sehr viel Organisationsaufwand, der wirklich professionell sein muß, ich sage nur Diskriminierungsfreier Zugang und Trennung EIU / EVU.

Um nun wieder zur 44er zu finden: Klar, das ist ne Lok. Nur viel zu groß. Die Lok kann keiner unterhalten. Die Leistung wird nie und nimmer für Museumszüge gebraucht.
Was nützt mir ne Lok die 25 vierachsige Sitzwagen ziehen kann, wenn ich nur drei Rekos voll bekomme.
Dafür frisst das Anheizen so viel Kohle wie ne T3 an einem ganzen Wochenende, wegen der Metermasse sind Nebenstrecken tabu und mit v/max 80 halte ich auf Hauptstrecken alles auf. Und mit sowas macht man die Lok auch noch zur Sau, weil die Lok nie dafür gedacht war, stundenlang 80km/h ohne Schmieren usw. durchzufahren.
Es bleibt abzuwarten, wie lange die EIU so etwas überhaupt noch mitmachen, denn es ist eine Zitterpartie, abgesehen von der Böschungsbrandgefahr. Zudem fehlt überall die Infrastruktur, denn für ein zwei Aktionen im Jahr hält keiner mehr Drehscheiben und Wasserkräne vor, geschweige denn würde das realitätsentsprechend bei Benutzung bezahlen wollen.

Nun stehen 200.000 Euro im Raum. Die Summe stell ich bewußt so nicht in Frage.
Aber sagen wir mal, es finden pro Jahr 10 Sonderfahrten statt, auf 8 Jahre sind es 80. Da müssen pro Sonderfahrt 2.500 Euro alleine für diese Untersuchung zurückgestellt werden. Wo sollen die her kommen?
Wenn an so einer Lok mal was ist, dann stehen sofort Summen im Raum, die keine Peanuts mal sind, sondern eine Menge Geld. So gut der Idealismus ist, und er ist die Basis dafür, aber wenn die Finanzen nicht dahinter stehen, hilft auch Manpower nur bedingt.

Auch wenn die Regierung der BRD zur Zeit das Geld der Steuerzahler rauspulvert wie nix, so kann ich mich nur für einen verantwortungsvollen Umgang dafür einsetzen.

So schön ne fahrende Dampflok ist, nur es ist sowohl finanziell, als auch von der Unterhaltung ein Fass ohne Boden geworden. Man schafft es nicht mal annähernd, dass die Loks das Geld für die Unterhaltung selbst verdienen. Will man es da verübeln, dass sich da Charaktäre zurückziehen und sich auch große private EVU nicht an der Geschichte der Eisenbahn beteiligen?

Unfälle wie Hilbersdorf 2002, das zu schnelle Anheizen der 50 3616 mit entsprechenden Schäden, die Fast-Explosion der 01.5 oder auch der Schienenbusunfall in der Eifel am Wochenende zeigen, dass Bahnbetrieb kein Spiel ist, sondern dort eine Menge dazu gehört und beachtet werden muß.
Es ist kein Spielzeug, sondern erfordert professionelles Vorgehen auf allen Ebenen.
Ich will keinen "Bockwurstkocher fliegen sehen" oder Blut riechen können, aber auch nichts von Fristenspreizung und "Pinsel-HU" und Pfusch hören.

Ich habe den größten Respekt vor den vielen Museumseisenbahnern die einen großen Teil ihrer Freizeit opfern und ohne die dies gar nicht möglich wäre. Aber der historische Bahnbetrieb, insbesondere mit Dampfloks hat in meinen Augen in den letzten Jahren seinen Zenit überschritten.

Und mit Historie haben die heutigen Dampfloks weniger etwas zu tun als gerne behauptet wird. Auch wenn vielleicht nicht jede Lok eine so wechselvolle Geschichte wie manche "dreimal neu gebaute IVk oder Harzquerbahnlok" hinter sich hat, aber im Sinne der historischen Erhaltung ist mir die konsequente nicht betriebsfähige Erhaltung (ähnlich VMD, oder >>die Ansichten von Dirk Voigtländer<<) die bessere Alternative. Vor allem bei Fahrzeugen, die es nur noch einmal gibt.

Daniel
 
>>> und wird dann auch nicht so gefordert, da sie geringere Anhängelasten bekommt. <<<

@ Harka,
die geringeren Anhängelasten sind zwar sicher ein Argument dafür, aber es gibt auch ein ganz massives Argument dagegen: das häufige Fahren mit Höchstgeschwindigkeit. Das setzt dem Fahrwerk und dem Triebwerk gerade bei den Güterzug-Baureihen ganz massiv zu.

@ Ernstel,
Revisionen gehören genau so zum Dampfbetrieb wie das Erleben einer unter Spitzendruck stehenden Dampflok.
Revisionen sind teuer (und werden immer teurer) - aber sie dienen auch der Sicherheit aller am Dampfbetrieb Interessierten. So gesehen helfen da auch keine feuchten Augen. Es ist nun einmal so, dass Großwasserraumkessel (u.a. sind das Dampflokkessel) zu den Geräten mit dem höchsten Gefährdungspotential im Sachgebiet "Dampf / Druck" gehören.

@ Daniel,
Du hast das auf den Punkt gebracht.
Und seien wir uns über eines im Klaren: sollte mit irgendeiner Dampflok egal wo in Deutschland im Verantwortungsbereich des EBA ein Mensch zu Schaden kommen und sich herausstellen, dass da in diesem Zusammenhang auch nur eine geringe Nachlässigkeit im Umgang mit Dampflokomotiven kausal von Bedeutung ist, ist sofort Schluss damit - deutschlandweit.

FD851
 
@ Ernstel,
Revisionen gehören genau so zum Dampfbetrieb wie das Erleben einer unter Spitzendruck stehenden Dampflok.

FD851

Nun ich sage mal dass jede HU ihre Notwendigkeit hat, das habe ich mit Sicherheit nie in Frage gestellt. Denn ich bin ja selber Staßfurter Eisenbahner und zudem Mitglied des NbSE die mit der Ferkeltaxe 172 003-6 und da weiß ich was eine HU an so einem kleinen und vermeintlich einfachen Dieselfahrzeug bedeutet. Ich wollte mit meinen Zeilen nur anregen auf das Bedauern und die Diskussionen, zum Teil mit Vergleichen zu Kriegsgerät!!!, zu verzichten und doch einen kleinen Beitrag zu leisten.

Aber es tut für die Allgemeinheit natürlich mehr zur Sache wenn man unter Zeugen bekunden kann, dass die x. Sicke am Fahrzeug XY fehlt und überhaupt ist doch das ganze Modell für 50 EUR keineswegs mit dem Vorbild vergleichbar.... Ein bisschen mehr Vorbildtreue sollte man für weniger Geld schon verlangen dürfen...
 
Hallo,

auch wenn dieser Thread jetzt in eine andere Richtung geht; ich habe gehört, das in der Schweiz nur die "Tage unter Dampf" gezählt werden. Ist das richtig so? Und wäre das nicht für die Dampfloks hier besser?
Die meiste Zeit stehen die Loks doch leider kalt da. Und die Zeit läuft trotzdem weiter. Irgendwie sehe ich darin keinen Sinn, außer "übertriebene Sicherheit"? Was FD851 schrieb leuchtet mir allerdings auch ein. Nur soll keine andere Lösung möglich sein ????????

Gruß
Gerd
 
... Wenn eine Maschine abgestellt werden muss, fangen gestandene Männer an zu weinen...

Ich habe vor kurzem gestandene Männer weinen sehen, weil Ihr Doppeldecker aus dem ersten Weltkrieg aus Sicherheitsgründen nicht mehr abheben darf.
Und was glaubst Du, wie es klingt, wenn der Fahrer und Besitzer eines alten Maybachs der ihm gerade unterm Hintern wegrostet ins schwärmen kommt.
Du verstehst, was ich sagen will?

Ich fände es toll, wenn es ein klares gesetzliches Regelwerk gäbe, wie beim Denkmalschutz von Gebäuden, deren Restauration dann auch subventioniert und gefördert wird.
Da gibt es Prädikate wie "Weltkulturerbe" sowie Auflagen und es fliesen EU-Gelder.
Diese 44-er würde alle Kriterien erfüllen. Dafür müssen wir kämpfen!
 
@H-Transport, FD851
natürlich habt ihr in gewisser Weise Recht. Ihr überseht aber, dass es nicht nur wirtschaftliche Argumente gibt. Wenn man bei historischen Objekten alles nur nach der Gewinnmöglichkeit betrachtet, dann dürfte keine Ju-52 mehr fliegen und die flugfähige Aufarbeitung des in meinen Augen schönsten Kolbenmotorpassagierflugzeuges, der Super-Constellation, wäre dann nur eine Geldverschwendung.

Eine 44 ist ja nun nicht irgendeine Lok. Die hier angesprochene 44 1486 ist die letzte betriebsfähige schwere Güterzuglok in Deutschland überhaupt. Es gibt keine zweite sondern nur sie. Wir reden hier nicht von einer Allerweltslok al la 50/52 (auch wenn es davon nicht mehr viele gibt), sondern von der letzten schweren Güterzuglok, welche über eine lange Zeit und 3 Epochen hinweg das Rückrat im schweren Güterverkehr schlechthin war. Die Lok steht für mich auf einer Stufe mit der Saxonia oder (der grünen!!!!) 18 201.
 
Als das ETB Staßfurt gegründet wurde, war der Hauptzweck, die Triebfahrzeuge mittelfristig betriebsfähig zu erhalten. Und mal ehrlich, für mittelfristig war es echt schon lang. Natürlich tut ein Abschied immer weh - vorallem, wenn man die Lok live erlebt hat. Aber wie gesagt, man sollte lieber erstmal den Leuten Respekt zollen, die es so lang geschafft haben, die Loks zu erhalten. Wie es leider in den meisten Vereinen der Fall ist, sind einige Mitglider der Überzeugung: "Das haben wir schon immer so gemacht - das machen wir auch weiter so". Teilweise geht eine solche Taktik auf. Im Falle dieses Jumbos leider nicht.
 
Sicherlich ist eine bedarfsorientierte Instandhaltung eine Idee.

Nur wer legt den Bedarf fest?

Es ist doch im Grunde auch bei der aktuellen Instandhaltung zyklisch untersucht und je nach Befund gearbeitet. Wenn der Auftraggeber dies wünscht.
Es soll ja auch Vereine geben, die den tatsächlichen Aufwand nicht selbst prüfen, sondern nur abnicken.


Daniel
 
Harka, genau das meine ich! Danke. Wir sprechen hier nicht von Schrottklötzen.

Im übrigen wäre jede gewinnorientierte Investition in die Erhaltung einer Dampflok, welche nicht im Planbetrieb fährt, ökonomischer Schwachsinn. Das ist genau so wie Schlumi schrieb mit der Erhaltung von historischen Gebäuden, nur das es eben für diese gesetzliche Regelungen für die Förderung gibt.

Hinzu kommt, wie Tiger82 schrieb, dass es zum Großteil auch am Management eines Vereins liegt. Das die langfristige Unterhaltung von Dampfern möglich ist beweisen uns ja mehrere Vereine. Und Mittelfristig, heißt in der BWL bis zu 5 Jahren und die hat das ETB mittlerweile schon 4 oder gar 5 mal rumgebracht. Nur was ist Staßfurt ohne Dampfer? Sicherlich war abzusehen dass nicht alle 4(bzw. 6) Dampfer erhalten werden können. Aber ganz ohne Dampf ist Staßfurt nicht vorstellbar.
 
>>> Was FD851 schrieb leuchtet mir allerdings auch ein. Nur soll keine andere Lösung möglich sein ???????? <<<

Nein - es wird keine andere Lösung möglich sein.
Für stationäre Großwasserraumkessel (z.B. in der Energiewirtschaft) gelten noch wesentlich schärfere Regeln, unabhängig von den Betriebsstunden des betreffenden Kessels. Alle 3 Jahre innere Prüfung und Festigkeitsprüfung (bekannt als "Druckprobe") mit dem doppeltem Genehmigungsdruck des Dampferzeugers. Und diese Kessel sind unter ständiger Aufsicht von Fachpersonal - nicht eines Hobbyvereins.
Sorry - aber eine Diskussion zur Aufweichung der Fristen geht völlig an der Realität vorbei. Ein Kesselprüfer bürgt mit seinem Namen für einen sicheren Zustand eines Dampferzeugers innerhalb der kommenden gesetzlichen Frist.

FD851
 
Und diese Kessel sind unter ständiger Aufsicht von Fachpersonal - nicht eines Hobbyvereins.
FD851

Oh, sind den die Personale der Dampfer kein Fachpersonal? Das ist mir jetzt neu, aber gut das kann ja von Verein zu Verein unterschiedlich sein....
 
@ Ernstel,
nein - das sind sie nicht in jedem Fall. Ich sage nur 01 509 - zumindest dort (und nicht nur dort, aber auch nicht überall!) waren es Dilettanten.
Bei Bedarf nenn ich Dir gern per PN noch paar andere Beispiele...

FD851
 
Nu kriegt euch nicht in die Wolle...gibt doch genug andere Themen damit.

Für mich gehört diese 44 unbedingt zum erhaltenswerten Bestand-gerade weil es die letzte ist , wie harka beschrieb. Dafür kann man ein paar Rekos 50 oder 52 "opfern", aber welcher Verein würde das tun.


Hier http://www.swr.de/forum/read.php?5,5103 steht interessantes zur 01 509 und Dampfloktechnik insb. des Kessels allgemein.
 
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