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Bin regelmäßig bis Hohenschöpping gefahren und damals wurde die Strecke nachts als
Erprobungsstrecke für neue S-Bahnzüge genutzt.

Grüße Wolfgang
 
Damals ganz normale Vorgänge bei der Berliner S-Bahn, Dienstkohlentransport per Schiene zur Versorgung von Stellwerken und S-Bahnaufsichten. Sowohl Stellwerksgebäude als auch Aufsichtshäuschen auf den Bahnsteigen wurden bis in die 80-er Jahre noch mit Briketts beheizt. Und irgendwie mussten ja die Kohlen zu den Stellwerken und den Aufsichten kommen.

In der alten Aufsicht in Berlin-Blankenburg gab es bis zum Neubau einen schönen Kachelofen. In Berlin-Karow dagegen gab es in der Aufsicht einen Dauerbrandofen. Man musste also den Umgang mit den diversen Feuerstätten kennen, um nicht am Arbeitsplatz zu frieren. Die Kohlen lagen in Blankenburg und Karow jeweils unten an der Straße hinter dem Empfangsgebäude. Vor dem Schichtwechsel in der Heizperiode musste man also mindestens zwei Eimer Briketts von dort zu Fuß holen und auch die Asche in die entsprechende Mülltonne entsorgen. Idealerweise war der Ofen vor dem Schichtwechsel so gut durchgebrannt, dass sich die Ablösung die nächsten 4-5 Stunden nicht mehr darum kümmern musste.

Was war aber nun mit Stellwerken und Aufsichten, die keine kurzen Wege zur nächsten Straße hatten? Hier wurde die Dienstkohle mit der Bahn gebracht.

Fplo 584.jpg

Die Fahrplananordnung 584 des Reichsbahnamtes Berlin 1 vom 13.01.1977 regelt solch einen Transport von Dienstkohle.
Der Transport fand in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag statt. Im Stellwerksbezirk Schöneweide Swg wurde der Zug, bestehend aus einer BR 106 und einem Es-Waggon, beladen mit Briketts gebildet, dann ging es über das Gleis 26 hoch nach Swn.
Von dort als Zugfahrt auf Signal- und Blockbedienung bis nach Ostkreuz. Nach dem Umsetzen in Richtung Frankfurter Allee über die Weiche 4 ging es geschoben bis an den Bahnsteig A. Dort wurden die Braunkohlenbriketts mit der Schaufel aus dem Waggon auf den Bahnsteig für die Aufsicht auf dem Bahnsteig A entladen. Anschließend wurde vorgezogen bis zum Stellwerk Okn und dort ebenfalls entladen. Nach dem Umsetzen ging es über Gleis 14 in die Kehranlage Gleis 13. Im Schutzstummel der Kehranlage wurden dann die Briketts für das Stellwerk Oks entladen.
In der nächtlichen Betriebspause ging es dann von Gleis 11 weiter zur Entladung am Stellwerk Tnt an der Spreebrücke (damals auch Sitz der Dispatcherleitung Ring) und Stellwerk Tw im Bf Treptow und bis 04:00 Uhr wieder nach Schöneweide.

Mathias
 
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