Ich bin seit geraumer Zeit im Besitz einer neuen 65er in Ep. III. Die überarbeitete 65er macht vor allem aufgrund der neuen Loklaternen einen wesentlich vorbildgerechteren Eindruck als die ursprünglich von Gützold gelieferten Modelle.
Bei meiner 65er aus der ersten Lieferserie von Gützold (
https://www.tt-pics.de/details.php?image_id=65) war mir vor über zwei Jahren der Motor "abgeraucht". Ein Ersatz-Motor war nicht mehr zu bekommen. Ich habe die Lok dann bei ELRIWA mit einem Motor-Umrüstsatz von Fischer-Modell reparieren lassen. Der Umrüstsatz schlug allein mit fast 100 € zu Buche.
Das wirklich Ärgerliche ist aber, dass die Lok jetzt doppelt so schnell ist, wie vorher - sie hängt die 18 201 von Roco locker ab. Die Lok fährt zwar schon bei unter 2 V an, läuft aber im unteren Geschwindigkeitsbereich recht ungleichmäßig, d. h. im Gleisbogen wird sie deutlich langsamer. Wenn die Lok mit einem längeren Zug aus zweiachsigen
Wagen mit längerem Achsstand, die im Gleisbogen einen höheren Laufwiderstand haben als Drehgestellwagen, belastet wird, sinkt die Geschwindigkeit immer weiter je mehr Wagen im Gleisbogen laufen. Beim Ausfahren aus dem Gleisbogen beschleunigt sie dann wieder. Dieses Phänomen tritt zumindest bei Fahrspannungen bis 6-7 V auf. In diesem Spannungsbereich erreicht die Lok etwa die vorbildgerechte Höchstgeschwindigkeit. Bei Fahrspannungen bis 4 V bleibt sie im Gleisbogen je nach Belastung auch stehen. Bei höheren Fahrspannungen über 8 V läuft sie relativ gleichmäßig, aber eben viel zu schnell.
Mein Fazit:
Der Umrüstsatz ist, so wie er geliefert wird, sein Geld nicht wert. Die Drehzahl des Motors scheint nicht ausreichend auf die seinerzeit von Gützold gewählte Getriebeübersetzung abgestimmt zu sein. Ich verbuche das Ganze unter "Lehrgeld" und werde mir eine neue 65er in Ep. IV mit "Quetschesse" von Fischer zulegen.