Mein
Wagen ist seit einer ganzen Weile auf meinem Basteltisch und war mir Anlass, ein paar Mal Literatur zu waelzen, vor allem Guenther Meyer - in der zuvor erwaehnten Quelle zur Wagen-Vielfalt der DR sind immerhin 3 Abbildungen der Sachsen zu finden...
Ich moechte einen Fluegel-Eilzug der 60er-Jahre nachbilden - also eine Zeit, in der sortenreine Zuege seltener als "Gemischtes" waren.
Vorab aber noch ein Kompliment an Herrn Tschiersky fuer ein wirklich tolles Modell (faehrt, nix ist schief, kuppelt gut, alles dran)!
Folgende Anpassungen habe ich, nach Vorbildstudium, vorgenommen:
1. Dach mit einem dunklen grau, matt lackiert
Alle Fotos von Wagen mit diesen Daechern (keine Blechdaecher, wie sie z.B. die Eilzugwagen haben) zeigen um 1965 eine dunkle, gleichmaessige Farbe. Da ist auch nix scheckig oder aehnlich... Vielleicht haengt das mit der Dacheindeckung zusammen (Dachpappe?) - evtl. koennen die Wagenexperten hier bissl beisteuern. Ich reime mir das nur anhand von Bildern (auch von Preussen) zusammen. Silberfarbene Daecher sind m.E. ausgeschlossen.
Belegt sind Wagen ohne Dachluefter (aber auch welche mit Wendler-Lueftern) - ohne Pruefung der Wagennummer habe ich daher Dachluefter weggelassen. Auch die Trittbretter an den Dachenden und die Dachabdeckungen der Wasserreservoirs sind bildlich so belegt.
2. Aufstiegsleitern demontiert
Bei keinem der Fotos um ca. 1965 herum & spaeter waren solche noch vorhanden. Die Schlusssignalhalter sind m.E. korrekt, und vom Trittbrett aus erreichbar, so dass die Leitern max. noch fuer die Wasserversorgung von oben erforderlich waeren (ich denke, deshalb ist auch das Blitzzeichen oben angebracht - das habe ich aber belassen).
Auf keinem der Fotos nach 1960 gibt es noch Aufstiegsleitern (das trifft auch auf alle anderen Arten von Personen- und Packwagen zu). Da ich nur ab 1960 in Epoche III und IV fahre, habe ich diese Leitern also grundsaetzlich weggelassen. Auch hier stammt mein Wissen allein aus Bildbaenden zur DR, einschlaegige Vorschriften der DR sind mir nicht bekannt - aber vielleicht steckt dieses Wissen ebenfalls im Board.
3. Sonstige Kleinigkeiten
Den gut sichtbaren Gaskessel habe ich entfernt, in den 60ern haetten die Wagen den nicht mehr mitgeschleppt. (Die Zylinder der Saugluftbremse habe ich dagegen belassen)
Generell macht es sich gut, auch im Fahrwerksbereich mit einem dunklen Grauton zu arbeiten. Schaut man sich Vorbildfotos genauer an, dann sind z.B. die Trittbretter aller Arten von Wagen (inkl. Gueterwagen) in der Draufsicht immer sehr hell. Das ahme ich grundsaetzlich nach.
Dem Fahrgestell selbst und den Drehgestellen tut ein Aufhellen ebenfalls immer gut - nur dann sind die wunderbaren Gravuren aller Arten von Wagen gut zu erkennen...
Was mir nicht so gut gefaellt: Die Farbe des Wagenkastens ist sehr dunkel, auch nach einer Schicht Klarlack hat sich das nicht wesentlich geaendert. Der (von den anderen Wagen im Zug: preussischer D-Zug-Wagen und Eilzugwagen) abweichende Farbton selbst ist weniger schlimm. Nicht schoen ist allerdings die - nicht korrigierbare Nachbildung der Vorhaenge: Erstens sind sie sehr hell und fallen daher ungemein auf (Tillig hat das bei den Preussen farblich besser geloest). Dazu sind sie noch total gleichmaessig - das ist sicher max. unmittelbar nach einer Innenreinigung der Fall gewesen. Beim Vorbild waren die Vorhaenge weit weniger zugezogen und auch nur dezent sichtbar. Das haette ich gern geaendert, aber die Farbe laesst sich nicht abloesen, und obwohl die Festerbaender als Ersatzteil gelistet sind, kann man sie nicht unlackiert bestellen, leider (ich hab Herrn Tschiersky danach gefragt).
Fazit: Toller Wagen. Und ein bissl was, das nicht ganz nach meinem Geschmack ist. Also alles i.O. in meiner TT-Welt.