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Waggonfabrik Quack & Salber

Bei dem hier war das Untergestell aber wirklich grau. Glaubt mir, ich habe mir das Vorbild lange genug angeschaut ;-)

Den 1:5- und 1:10-Modellen, wie sie üblicherweise direkt von den Herstellern der Wagen oder mitunter auch von Lehrlingen der Eisenbahnen angefertigt wurden, ist in aller Regel zu trauen. Die entstanden zur selben Zeit wie ihre Vorbilder und verwendeten wo immer möglich sogar dieselben Materialien - bis hin zu Textilien, Metallarten, Holzsorten, Lacken und Co.

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Wenn ihr wollt, mache ich aber später gerne noch einen zweiten mit schwarzem Untergestell und anderer Nummer ;)
 
Sofern keine Abweichungen in der Serie mehr erfolgten. Am Ende ist ein Modell nur Greifbarer als eine Blaupause aus der Zeit, von denen es aber zumindest mehrere Ausführungen geben kann.Epoche I und unsere Stellenweise genormten Vorstellungen beißen sich leider manchmal
 
Das ist halt leider der Fluch der Zeit und der vielen verlorengegangenen oder gar nicht erst vorhandenen Dokumentationen. Zeitzeugen dazu zu finden dürfte auch recht sportlich sein und ob die Erinnerungen dann auch zuverlässig wären? Wir waren halt alle nicht dabei und werden wohl mit einer gewissen Unschärfe leben müssen - die Alternative dazu wäre, keine Modelle aus dieser Epoche zu bauen (ganz schlechte Idee :cool: ).
Seien wir mal froh, daß nicht schon zu Römerzeiten Eisenbahnen existierten, das gäbe Diskussionen...
Übrigens ist JETZT die Gelegenheit dazu, solchen Problemen für die ZUKUNFT vorzubeugen - noch nie war die Technik zum Fotografieren so umfangreich verfügbar und billig wie jetzt! Aber schön auf langzeitstabilem Papier ausdrucken (lassen), wer weiß ob die heutigen Dateien in 100 Jahren noch lesbar sind...
 
Ich empfinde das als glücklichen Umstand, gerade wenn man komplett oder viel selber baut, ist das jetzt nicht unpraktisch. Beim durchstöber des Görlitzer Archivs (also das digitalisierte) ist mir auch mehrfach Aufgefallen das Wagen sich auf der Blaupause und dem Werkbild bereits in Details unterscheiden, das Spiel was man dort vor 130 Jahren hatte, hat man dann ja auch :) Da kann man sich dann entscheiden oder irgendwas in der Mitte finden, was es so dann vermutlich auch gab.
 
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Was soll dieser rot eingekreiste graue Kasten darstellen? Braucht es den unbedingt? Bei Deinem Vorbild Fotos ist dieser nicht zu erkennen und auch nicht auf den Zeichnugnen bei Zeno.org, die Du auf Deiner Seite verlinkt hast. Wenn man den weglässt, könnte man die Behalter mittig anordnen.

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@Birger und @iwii waren schneller. Solche Schutzkästen wurden oft um die Armaturen gebaut (Druckminderer, zweites Absperrventil und Anschluss für den Schlauch zum Personenwagen). Bei der vorhandenen Form ist der Schutzkasten oberhalb des Langträgers mit dran, deswegen auch hier im Modell.

Der Kasten beim Vorbild erfüllt die gleiche Funktion. Man sieht eine sehr dünne Leitung von den Kesseln unter den Rahmen hin zu der Kiste laufen. Nur halt unter dem Rahmen statt darüber.

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Zuletzt bearbeitet:
In Bayern waren die Wagenkästen grün oder Braun lackiert, nicht aber die Untergestelle - die waren schwarz. Der Wagen hat aber keinen Kasten, nur das Untergestell. Also schwarz. Man kann den Unterschied auch auf alten Schwarz-Weiß-Fotos gut erkennen. Ich denke die grünen Langträger des H0-Wagens sind eine Erfindung der MoBa Industrie. Das sollte man nicht ungeprüft übernehmen. Wird leider viel zu oft gemacht und führt zu irrigen Mythen.

Einspruch!
W. Diener verweist zwar in seinem Standardwerk nur auf weisse Langtraeger an Bierwagen als Indiz zur Langtraegerfarbe.
Aber die Bedingungen fuer die Lieferung von offenen Gueterwagen der Serie Olhm und Ophm mit 15000 kg Ladegewicht
Aufgestellt im Juni 1904
schreiben in Paragraph 9 Anstrich und Bezeichnung
"Der Wagenkasten und das Untergestell werden aussen dunkelgruen und innen grau gestrichen. (...) Die Achshalter, Achsbuechsen, Tragfedern und Gehaenge, Tragfederstuetzen, Bremsteile, Zug-und Stossvorrichtungen, Fusstritte, Tuerbeschlaege, Anhaltstangen, Laternenstuetzen etc. sind schwarz zu streichen, waehrend die Radsaetze sowohl im Radstern wie im Achsenschaft mit grauem Anstrich zu versehen sind. (...)"

(Zitiert in Uebel/ Richter 150 Jahre Schienenfahrzeuge aus Nuernberg EK 1994 S.183f)

@Schraube bitte weiter an den Werstaettenmodellen orientieren

VG Nils
 
Ok ich hatte mich an der Außnahme für Bayern beim Wagenverband orientiert. 1909 einigte man sich ja auf das Rotbraun für Güterwagen und Schwarz für das Fahrgestell. In Bayern wurde das erst 1912 verfügt (Diener s. 22 unten). Auf S. 24 ist ein Wagen abgebildet der für mich ganz klar unten rum schwarz ist (außer Radsätze grau), S.92 und 93 dito.
 
@Schraube:
Das Befüllen:
Das eigentliche Befüllen eines einzelnen Personenwagens aus so einem Kesselwagen heraus dauert nur einige Minuten. Schutzkappen abschrauben, Schlauch anschrauben (Gewinde mit Dichtkonus), Absperrhähne öffnen, ggf. Druckminderer nachjustieren, warten, Verbindung wieder lösen. Dazu etwas Rangieren.
...
Auf dem Zielbahnhof stand er dann tage- bis wochenlang herum, oft auf einem extra dafür vorgesehenen Gleisstummel, und diente als mobile Tankstelle. Die im selben Bahnhof stationierten Personenwagen mussten auch nicht täglich, sondern je nach Lichtsituation alle paar Tage bis alle 2 Wochen mal aufgefüllt werden.
Wie kann man sich das eigentlich betriebstechnisch vorstellen? Der Gaswagen steht auf einem Parallelgleis und die Personenwagen werden als Verband oder einzeln heranrangiert und dann die Kessel gefüllt? Oder gab es auch richtig lange Schläuche, wo der Kgl.Sä.Sts.Gasbeamte :cool: dann mehrere Wagen ohne weiteres Rangieren erreichen konnte?
 
seine recht nahe Position zu den Bahnsteigen
Je nach Entfernung zum nächsten städtischen Gasnetz hatte die Bahnhöfe auch eigene Tanks für die Bahnsteigbeleuchtung, die mussten auch befüllt werden und das dauerte länger als ein einzelner Wagen oder eine Lok.
 
Wie kann man sich das eigentlich betriebstechnisch vorstellen?
Für den Bau meines Bahnhofs hatte ich mal nach Informationen zum Thema gesucht, aber nicht viel gefunden. Gesichert ist, dass es an Bahnhöfen mit eigener Gasstation ein Leitungsnetz an den Gleisen gab. Da, wo die Wagen betankt werden sollten, gab es eine Art Hydrant - teilweise direkt an den Bahnsteigen. Diese Anlagen dienten dann auch zur Versorgung anderer Einrichtungen. Über die Tatsache, ob Wagen auch direkt betankt wurden, entstand eine gewisse Uneinigkeit, wobei keine Seite Belege für ihre Interpretation herbei schaffen konnte. Ich hatte mich dann für stationäre Tanks entschieden. Das klang für mich vom Betriebsablauf plausibler.

Gruss, iwii
 
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