Uhoh, vorsicht. Bitte schmeißt keine Dinge durcheinander!
Die Abschaltung per Sicherung(sautomat) bei bspw. 10 oder 16A hat nichts mit klassischer Nullung zu tun! Die gibt's heute noch ganz genau so, aber die Verwendung eines Schutzleiters hat darauf überhaupt keinen Einfluss.
Ein RCD ("FI-Schalter") der bei - in Deutschland in Wohnräumen üblichen - 30mA Fehlerstrom abschaltet ist
auch nicht zwingend vorhanden. Die Richtlinien dazu haben sich immer mal geändert und ich glaube seit gut 10 Jahren müssen bei Neuinstallationen auch alle Steckdosenkreise mit FI versehen werden. Aber ihr wisst i.d.R. nicht, wie alt die Installation ist und auch nicht, ob sie sachgerecht ausgeführt wurde - dieser Thread beweist hervorragend, dass genug Laien bedenkenlos gewillt sind selbst am Strom rumzuspielen. Und - auch das sei nochmal betont - ein FI schützt in vielen, aber längst nicht allen Fällen vor tödlicher Gefahr! Das ist wie einen Helm zu tragen.
Kann euer Leben retten, aber es wäre Irrsinn jetzt davon auszugehen dass man unverwundbar sei.
In Thüringen liefert der Netzbetreiber gar keine Schutzmaßnahme mehr mit
Um seine Erdung/Schutzmaßnahme muss sich jeder Hauseigentümer selber kümmern. Staberder, Fundamenterder etc..... Somit ist der Netzbetreiber aus der Haftung raus.
Uhoh, da geht auch einiges durcheinander. Also erstmal liefert
kein übliches Stromnetz PE mit! Funktioniert technisch auch gar nicht. Vereinfacht: Erdung muss
immer lokal erfolgen (Ausnahmen bestätigen die Regel) und es ist
immer Aufgabe der Lokalen Installation nach dem Netzübergabepunkt - also hinter dem Hausanschlusskasten - eine entsprechende Erdung herzustellen.
(Ja, der Neutralleiter ist in den meisten Fällen am Sternpunkt des Ortsnetzes geerdet. Aber nein, deswegen ist das trotzdem kein PEN wie man ihn in alten Hausinstallationen kennt.)
Das hat mit Haftung rein gar nichts zu tun, sondern mit den Naturgesetzen der Elektrotechnik. Ein "mitgeführter" PE würde in vielen Fällen nicht die hier vermutete Funktion erfüllen, in manchen Szenarien sogar eine Gefahr darstellen. Ja, das was da aus dem Kabel vom Netzbetreiber kommt ist "sowas Ähnliches wie ein PEN". Nein, es ist in keiner Form geeignet um damit Schutzmaßnahmen in einem Haus herzustellen.
Speziell in weiten Teilen Thüringens ist die Sache nochmal komplizierter. Dort wird aufgrund der lehmigen Böden und ihrer schlechten Leiteigenschaften nicht das sonst bei uns übliche >
TN-System< verwendet sondern ein >
TT-System<. Das bringt einen ganzen Rattenschwanz von Dingen mit sich, die dem Netzbetreiber, dem beruflichen Schraube und vielen anderen Leuten Kopfzerbrechen bereiten.
Für den Modellbahner innerhalb des Hauses ist es egal. Der Kern bleibt immer:
Strom macht klein, schwarz und hässlich! Also benutzt bitte nur zugelassene Geräte und lasst die Finger von allem, was nach Netzspannung aussieht. Wirklich.