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Streckenvollsperrung bei York

Rekoboy

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Ort
York, GB
Im Zuge der Streckenertüchtigung südlich von York sind dieses Wochenende die Strecken nach London, nach Leeds, nach Manchester über Wakefield und nach Sheffield von heute 0.00 Uhr bis Montag 0.00 Uhr voll gesperrt. Ein äußerst ungewöhnlicher Vorgang! Eine ganze Flotte Busse im Schienenersatzverkehr ist im Einsatz - man soll bedenken, es gibt z.B normalerweise zwischen York und London Kings Cross halbstündlich einen Intercity - sie enden heute südlich von York in Wakefield oder Leeds, und die Reisenden nach Schottland müssen eine 40minütige Busfahrt nach York über sich ergehen lassen, bis sie wieder im Zug sitzen dürfen. Es gibt heute eine ganze Horde Class 66 Loks im Bauzugdienst. IMG_20251108_111008_790.jpgIMG_20251108_111035_202.jpgIMG_20251108_111606_705.jpgIMG_20251108_111509_981.jpg
 
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Da rächt es sich, dass die vielen Kreuz- und Querverbindungen aufgegeben wurden. Man hätte sich sonst z. B. ganz elegant über Ripon nach Norden schleichen können ...
 
Da rächt es sich, dass die vielen Kreuz- und Querverbindungen aufgegeben wurden. Man hätte sich sonst z. B. ganz elegant über Ripon nach Norden schleichen können ...
Genau! Danke, lieber Dr. Beeching.
Für die Leser, die die Situation der britischen Eisenbahnen in den 1960er nicht kennen, war Dr. Richard Beeching ein Wirtschaftswissenschaftler bzw. Mathematiker, der eine wichtige beratende Funktion beim damaligen Verkehrsminister hatte. Er empfahl dem Minister anhand teilweise zweifelhafter Statistiken die Stilllegung der Hälfte aller Bahnstrecken.
 
Zu seiner Ehrenrettung sei aber gesagt, dass er anhand der Daten Empfehlungen aussprach, die Entscheidung lag aber beim Verkehrsminister Marples.
Und wie üblich in der Politk, der Bote (Beeching) wurde geschmäht. Über Marples wird kaum gesprochen.
 
Leider muss man aber auch sagen, dass Beechings Empfehlungen zum größten Teil auf Kosten-Nutzen-Kalkulationen basierten, absolut ohne jegliche Kenntnisse der geographischen und wirtschaftlichen Situation der Regionen. Beeching war reiner Schreibtischtäter - und der unrühmliche Marples, der Autonarr war, freute sich, so einen Geek mit Scheuklappen in seinem Dienst zu haben. Marples übrigens war Mitinhaber einer Autobahnbaufirma, und flüchtete nach Frankreich, kurz bevor er wegen einer Schmiergeldaffäre verhaftet werden sollte.
 
Es ist erstaunlich, wie viele gravierende Fehlentscheidungen in Großbritannien nach dem II. Weltkrieg getroffen wurden, welche das Land letztlich wirtschaftlich zunehmend bedeutungslos machten. Man zerstörte die weltweit führende Luftfahrtindustrie, man zerstörte die Schwerindustrie, man zerstörte die Infrastruktur, man vernichtete die Automobilindustrie (selbst ein Rolls-Royce stammt zum Großteil aus Deutschland und wird auf der Insel nur noch zusammengesetzt). Der Welthandel findet heute auf der anderen Seite des Kanals statt. Selbst ihren Flugzeugträger müssen die Briten nun in Frankreich kaufen.
 
Ja, so ist es, wenn die verschrobenen 'Wirtschaftsweisen', die bloß eine Zukunft fürs Land im Dienstleistungssektor und im Bankwesen sehen, das Ohr des Premierministers haben. Mit den Flugzeugträgern stimmt das nicht - eine leistungsfähige Schiffbauindustrie für Militärzzwecke gibt es erstaunlicherweise noch in GB - U-Boote in Barrow, Nordwestengland; Flugzeugträger, Zerstörer usw in Schottland. Die Werften haben gerade eine kolossale Bestellung aus Norwegen und anderen Nato-Ländern an Land gezogen. Anbei ein Luftbild der Riesenwerft in Barrow von BAE Systems.
BAE.jpg
 
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Das hat funktioniert? Der wurde nicht zurück überstellt? Ist ja fast wie heute!😳
 
Ich glaube, der Kommentar bezieht sich auf die Flucht vom Verkehrsminister Marples. In den 1960er Jahren war man nicht sehr weit mit der Kooperation der Justizbehörden - besonders nicht mit den französischen.
 
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