Von Rostock nach Trelleborg ist die 1. EffiShunter 1000 für den skandinavischen Markt geschippert. Die Diesellok von CZ LOKO ist für den Kunden Trainpoint Norway bestimmt, der weitere 4 Lokomotiven geordert hat. Ebenso gehen 5 Lokomotiven an Railcare in Schweden mit einer Option für weitere 4 Lokomotiven.
Alle 5 EffiShunter 1000 von Trainpoint Norway gehen nun in Schweden in den Dienst. Mieter der Loks ist Railcare. Daher eine Korrektur zur 1. Meldung. Railcare hat keine eigenen Fahrzeuge beim Hersteller geordert.
Nachdem die 1. EffiShunter 1000 bereits seit einiger Zeit in Långsele stationiert ist, folgt nun die Stationierung jeweils einer Lok in Vännäs, Boden und Kiruna. Die 5. Lok bildet die Reserve für die vier anderen Lokomotiven.
Railcare ersetzt mit den neuen Lokomotiven 4 ältere Nohab-Lokomotiven. Eingesetzt werden die EffiShunter als s.g. Räumlokomotiven. D.h. sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn irgendwo ein Zug eine Panne oder Unfall hat. Das eingesetzte Personal befindet sich in 24/7-Bereitschaft. In Ballungsräumen soll bereits 1h nach Alarmierung mit der Räumung begonnen werden. In den nördlichen Gebieten, wo die EffiShunter stationiert sind, beträgt das Zeitfenster 3h.
Railcare wurde 1992 gegründet und ist seit 2013 ein Tochterunternehmen der französischen SNCF. Für Railcare sind es auch nicht die ersten tschechischen Loks. Durch die Übernahme der Three T AB kam man in den Besitz einer kleinen T334. 2017 wurde die Lok ausgesondert und stand noch 2021 am Lokschuppen in Långsele abgestellt.
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Öresundståg AB wird Anfang 2024 10 Triebwagen der Baureihe ET der DSB übernehmen, um den Fahrzeugmangel und die Folgen einer verkorkste Fahrzeugausschreibung zu umgehen. Ursprünglich waren bereits ab 2022 neue Fahrzeuge geplant. Stadler hatte die Ausschreibung gewonnen, allerdings ging Bombardier in Berufung. Folge ist eine Neuausschreibung, die aber erst 2025 erfolgen wird.
Daher hat man sich zum Kauf der dänischen Fahrzeuge entschieden. Was allerdings auch nicht so einfach war, da die schwedische Krone im Augenblick relativ schwach ist. So kosten die Fahrzeuge nicht die eingeplanten 608 Mio SEK, sondern 632 Mio SEK (ca. 54 Mio €).
Öresundståg AB ist im Besitz der regionalen Verkehrsbehörden Skånetrafiken, Blekingetrafiken, Hallandstrafiken, Länstrafiken Kronoberg, Västtrafik und Kalmar Länstrafik. Die Verkehrsbehörden sind verpflichtet, die entsprechenden Fahrzeuge für ihre Region zur Verfügung zu stellen. Am 11. Dezember 2022 hat Skånetrafiken auch die Verantwortung für den Verkehr in Dänemark übernommen. Mit Übernahme des Verkehres hatte man bereits 24 Triebwagen der Baureihe ET von der DSB langfristig gemietet. Nun kauft man die restlichen 10 in Dänemark verbliebenen Triebwagen.
Der Betrieb von Öresundståg AB wird durch Transdev durchgeführt. Diesen hatte sie eigentlich 2020 an die SJ verloren. Da diese den Vertrag aufgrund von Unstimmigkeiten bei der Fahrzeugwartung bzw. dem Zustand der Fahrzeuge im Jahr 2022 außerordentlich gekündigt hatte, übernahm Transdev diese Aufgabe wieder. Das ist allerdings kein langfristiger Verkehrsvertrag. Es handelt sich vielmehr um einen Übergangsvertrag, der bis Ende 2025 gilt.
Ursprünglich hatte die SJ mit Mantena in Hässleholm einen 8-jährigen Wartungsvertrag für die Züge abgeschlossen. Mit dem Ausscheiden von SJ hat Öresundståg AB 2022 eine direkte Vereinbarung zur Wartung mit Mantena abgeschlossen. Hinter Mantena verbergen sich die ehemaligen Werkstätten der NSB. Das Unternehmen ist heute dem norwegischen Wirtschafts- und Fischereiministerium unterstellt.
Wie heißt es immer so schön: Viele Köche verderben den Brei. Oder wie ein schwedischer Gewerkschaftler meinte: Die Eisenbahn ist zum Schauspielhaus geworden.