Früher gab es einen sogenannten Anfahrscheinwerfer. Bei schweren Zügen war das Anfahren oftmals so, dass man bei Dunkelheit nur sehr schwer sehen konnte, wenn sich der Zug langsam in Bewegung setzt. Dabei wirkten oftmals sehr hohe Anfahrströme, welche den Fahrmotor bei längerem Betrieb im Stand mit den hohen Anfahrströmen, schwer beschädigen konnte. Die Fahrmotore durfen daher nur für sehr kurze Zeit mit bestimmten hohen Anfahrströmen im Stand belastet werden. Der Scheinwerfer wurde bei Dunkelheit einfach nach unten gedreht und der Lokführer konnte, wenn er aus dem Führerraumseitenfenster den Boden beobachtete, sehen, wenn der schwere Zug ins rollen kommt. Elloks mit Einphasen-Wechselstrom-Reihenschlussmotor gelten zwar als robust und besonders anfahrbelstungsfähig, aber eines mögen sie nicht: Aufgeschaltet zu sein (am Fahrschalter), aber aus mechanischen Gründen nicht anlaufen zu können. Dazu gehörte auch, dass der Losreiswiederstand eines Zuges nicht oder über eine längere Zeit nicht überwunden wird, also der Zug zu schwer ist oder sich nur sehr schwer anfahren lässt. Bei dunklen Überholgleisen und bei Nacht, kann man manchmal nicht so richtig sehen ob der Zug rollt oder nicht. Selbst bei der DB Nachkriegsbaureihe E10, E40, E50 waren solche Anfahrlampen (dies ist der tatsächliche Begriff dafür)montiert, jedoch wurden diese meist unter dem Rahmen angebracht. Oft werden diese Lampen mit einer Fahrwerksbeleuchtung verwechselt.
Dazu gibt es auch einen sehr guten Artikel in der MIBA 4/1998 -KEIN Aprilscherz. Dort ist ein Foto von E94 001 und E40 074 drin.
Ich hoffe, ich konnte helfen.
Kühn aus Wittenberg