@TT FAN 1961
Genau genommen sind zwei EGF 321-Schiffe im Schwarzen Meer. Die GREIFSWALD und die KAUNAS von UKRferry sind leider dort immer noch gefangen. Die VILNIUS konnte der Hafenblockade gerade noch entgehen und agierte eine kurze Zeit noch zwischen Bulgarien und Georgien. Wie vorher schon geschrieben ist sie aktuell nach Spanien unterwegs und wird dann vermutlich im Charter zwischen Spanien und Marokko unterwegs sein.
Die AZIZ-EXPRESS (ex. KLAIPEDA) pendelt zwischen Saudi Arabien und dem Sudan.
@TT-Poldij
Der Bugsierbetrieb muss sich schon eigenwirtschaftlich finanzieren. Und da reicht die Anzahl aktuell schon aus. Und dazu gibt einen Konkurrenzkampf. In Rostock ist neben Fairplay Towage (4 Schlepper) seit gut einem Jahr auch Boluda Towage aus Spanien (2 Schlepper) tätig. Es gibt auch Tage, da ist nichts los. Heute war z.B. nur ein Schlepper von Boluda Towage im aktiven Dienst. Die meisten Schiffe brauchen auch keine Hilfe beim An- und Ablegen. Gerade die Kreuzfahrt-, Fähr- und RoRo-Schiffe sind so etwas von wendig. Die brauchen nur dann Unterstützung, wenn es etwas stärker brist. Das sah vor ein paar Jahrzehnten noch total anders aus. Bei Tankschiffen ist die Unterstützung teilweise vorgeschrieben. Und die großen Bulk Carrier sind halt unheimlich träge, so dass es hier auch nur mit Unterstützung geht. Ein guter Kunde für die Rostocker Hafenschlepper ist auch die Deutsche Marine.
Kurzum die 6 Schlepper decken den Bedarf von Lübeck bis Wolgast ab. Und in Mukran kann man auch noch auf die Swinemünder Schlepper von Faiplay Towage zurückgreifen.
Für Seeverschleppungen kommen andere Schlepper zu Einsatz.
Und für den Notfall wurden vom Bund in der Ostsee zwei Schlepper gechartert. Wer aktuell in Kühlungsborn im Urlaub ist, kann den Schlepper BUGSIER 10 von Fairplay Towage sehen. Eigentlich ist dort die deutlich größere Hochseeschlepper BALTIC zu finden. Z.Zt. vertritt er aber die NORDIC vor Helgoland, die aktuell in der Werft ist. Im Sassnitzer Stadthafen ist die BREMEN FIGHTER von Boluda Towage als Notfallschlepper stationiert. Das fand Fairplay Towage nicht lustig, da sie die Ausschreibung verloren hatten. Sie hatten zuvor ihre FAIRPLAY-25 dort stationiert. Sie sahen sich benachteiligt, da die BREMEN FIGHTER unter der Flagge von Antigua und Barbuda lief. Inzwischen ist der Schlepper aber im deutschen Schiffsregister registriert.
Und so sieht es dann aus, wenn ein so Bulk Carrier "eingefangen" wird:
Nicht ganz ungefährlich für die Crew des Bugschleppers, wenn der Schleppdraht übergeben wird. Frachter und Schlepper müssen exakt die gleiche Geschwindigkeit laufen.
U.a. deswegen hat man aber auch den teuersten Mann im Hafen an Bord des Frachters. Der Lotse. Es ist nicht nur der Berater des Kapitäns bzw. Offiziers, sondern koordiniert auch die Schlepper.
Der Hafen in Mukran ist zwar von der Lotspflicht befreit, aber für solche Aktionen wird schon ein Lotse angefordert.
Und damit der Lotse an Bord kommt, braucht es ein "Taxi zur See". An der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern übernimmt das der Lotsbetrieb MV aus Warnemünde.
Das Lotsenversetzboot für den Mukraner Hafen ist in Freest stationiert. Nachgedacht hatte man auch mal an eine Stationierung in Sassnitz/Mukran. Allerdings sind dafür die Schiffsbewegungen zu gering. Von Freest wird auch die Südansteuerung von Stralsund sowie Wolgast, Zierow und Lubmin abgedeckt.
Der Lotsbetrieb MV und die Lotsenbrüderschaft sind übrigens zwei getrennte Firmen/Genossenschaften. Die Lotsen sind alle Freiberufler und genossenschaftlich organisiert. Der Lotsbetrieb MV ist ein eigenständiger Dienstleister.
Lotsen nutzen übrigens auch echte Taxen gerne. In Rostock steigt der Lotse in Warnemünde an Bord des Lotsenversetzbootes, wenn er ein Schiff reinholt. Im Hafen geht er von Bord. Um wieder nach Warnemünde zu kommen, nutzen die Jungs eine normale Taxe...
Alles in allen summieren sich da schon ein paar € bzw. $.