Kann McPilot nur zustimmen. Ich selbst habe einen Anycubic i3 Mega, damit mache ich höchstens mal einen Konzeptausdruck, um zu schauen, ob die Proportionen stimmen. (Habe mir den aus anderen Gründen angeschafft und setze ihn durchaus produktiv ein) Ein Straßenfahrzeugmodell in TT bekommt man damit nicht hin, dazu ist das Verfahren FDM auch nicht geeignet. Habe allerdings mal ein paar Container gedruckt, die sind alles in allem okay, allerdings war der Verriegelungsmechanismus, der als senkrechter Strang hätte gedruckt werden sollen, doch zu fein. Die absolute Auflösung meines Druckers ist gar nicht sooo schlecht, die minimale Schichtdicke beträgt 0.06 mm (Shapeways 0.016 mm), aber die Präzision tritt deutlich hinter die des "Material Jetting" genannten Verfahrens bei Shapeways zurück, wo die Kunststoffschichten aufgesprüht und mit UV-Licht ausgehärtet werden. Bei FDM sieht man dem Modell immer die Struktur des verdruckten Strangs an. Die Schichtdicke mag zwar nur 0.06 mm betragen, die Öffnung der Düse hat aber einen Durchmesser von 0.4 mm. Die feinen Stege um die Fenster eines PKW herum bekommt man damit nicht hin.
Hier mal ein "Stufenmonster", ein Konzeptdruck, und dazu die Container auf einem Piko-Containertragwagen:
Das Designen kann man sich auch schwerer und leichter machen. Viele benutzen das weit verbreitete Programm Sketchup, mit dem ich aber nicht so recht klarkam. Da zeichnet man mehr, als man konstruiert. Ich benutze OpenSCAD, wo man die Objekte, die man haben will, definieren muss, indem man sie aus einfachen Körpern zusammensetzt, die man in Code beschreiben muss. Das Verfahren kommt allen entgegen, die schon mal in einer objektorientierten Sprache programmiert haben. Das ist aber zeitaufwändig. Mein Steyr-Bus hat mehr als 2000 Zeilen Code, bei meinem Lada-Modell waren es ca. 1300. Bei meinem aktuellen Projekt sind es auch schon ca. 1500, und da fehlt noch einiges. Mit der Methode ist es dann auch schwerer, moderne Fahrzeuge zu machen, weil man diese tollen mehrfach gekrümmten Formen erst einmal mathematisch beschreiben muss. Daher sitze ich an meinem aktuelle Fahrzeug auch schon seit 9 Monaten (natürlich nicht durchgängig, habe ja noch einen Job, daneben auch noch ein Leben, und selbst in meinem Hobby habe ich immer wieder etwas anderes gemacht, wenn mich das Modellieren zu sehr frustriert hat.)
Die nächsten Modelle werden dann sicher schneller gehen, aber sehr viele schafft man auf diese Weise nicht. Daher wäre es natürlich genial, wenn mehr Leute lernen würden, wie das geht, und dann könnten wir gemeinsam die Epoche-5-und-6-Straßen füllen.
Das Bauen selbst passiert dann tatsächlich wie bei einem "normalen" Bausatz, allerdings werde ich nach entsprechenden Anmerkungen von Boardern wohl auch dazu übergehen, die fertigen Drucke vor dem lackieren noch zu schleifen, da man selbst bei den feinen Schichtdicken die Schichten insbesondere an schrägen Flächen noch deutlich sieht.
Gruß, Jörg