• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

ORT: Alles Wissenswerte zu dieser Fahrzeuggattung hier rein bitte!

Zu dem unbekannten Fahrzeug

Das VMD hat so ein Teil, dort als ORT SU bezeichnet, allerdings fehlen im Buch über die Tfz. des VMD weiter detailierte Angaben.
Es ist dort nur von einem Antrieb durch einen LKW-Motor, einer spartanischen Ausstattung und der Ablösung durch die aus Güterwagen erstellten Fahrleitungsmontagewagen die Rede.
 
Die Museeumsloks wurden erst Buchmässig als 188 Bezeichnet als die ORT dann schon 708 Bezeichnet wurden, also ab 1992!!!
 
Abgestellt und

etwas mitgenommen vom Zahn der Zeit steht ein Exemplar in Kleinbahren bei der Niederlausitzer Museumseisenbahn. Ich war allerdings nicht dicht genug dran, um die Nummer zu erkennen.

Ich hab mir das Originalfoto noch mal hergenommen, es könnte 188 105-3 heißen.
 

Anhänge

  • nlme_10.jpg
    nlme_10.jpg
    49,6 KB · Aufrufe: 129
Zuletzt bearbeitet:
Auch möglich, die 5 ist deutlich zu erkennen, die 2 Ziffern davor nicht.

Übrigens: Im "Großen Handbuch Diesellokomotiven" von Klaus-J. Vetter (ISBN3-86517-027-7) gibt es über 708.0/188.0, 723 101/188 101, 708.2/188.2 und 708.3/188.3 auf je 2 A5-Seiten einen kurzen Abriß. Im Reprint "Diesel- und Elektrolokomotiven der Deutschen Reichsbahn" sind je 1 Bild von 188 003-6 und 188 303-2, im "Album der DR-Lokomotiven" eine Seite über die 188.3 zu finden
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch möglich, die 5 ist deutlich zu erkennen, die 2 Ziffern davor nicht.

Ja gut denn kanns ja nur der 005 sein weil alle die Gebaut wurden 188 00x heißen und da es eindeutig einer von der Ersten Serie ist (ist ja wenn ich richtig gucke ein 2 Achser) kann also keine 2 oder gar 3 Drin stehen und wenn du da ne 5 erkennst und ich dazu sag das die Zahlen davor nur 00 sein können denn sind wir ja ein gutes Team und habens durch gegenseitiges Ergänzen geklärt:fasziniert:
 
So also wie angekündigt ist heute mein Liebling dran, der 708.3/188.3!!

Erste das richtig Technische, die graue Theorie:

LüP: 22400mm
Leergewicht: 61t
Zuladung: weiß ich garnicht mehr aber auf jedenfall zur Mitfahrt zugelassene Personen: 10
max Anhängelast: 40t
Vmax: 100 Km/h
Leistung des Fahrmotors: 6 Zylinder Originalmotor 450 PS
6 Zylinder MAN Tauschmotor 500 PS
Getriebe: hydraulisches Wandlergetriebe mit 1 Anfahr- und 1 Marschwandler
Achformel: B´2´
Bremse: KE-GP mZ (D) Laufachsen je 2 Bremsscheiben, Treibachsen je 1 Bremsscheibe
Drehgestelle: Bauart Görlitz V mod.
Sicherheitspaket: PZ 80 System PZB 90, Sifa Bauart 86 (eine besondere Art der Zeit/Weg Sifa)
Zugfunk Original Mesa 2000, dann teilweise MESA 2002 und jetzt GSM R
Stromanlagen: 110 V DC Bordstrom, 220/380V AC für Arbeitsgeräte usw.


Als erstes tauchten Fahrzeuge dieser Baureihe auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1987 auf, dort wurden 188 301 und 302 ausgestellt, danach gelangte 188 301 nach Dresden und 188 302 nach Halle wo sie umgehend ihrem Einsatzzweck zugeführt wurden um sie zu testen, diese Tests verliefen weitgehend Erfolgreich so das 48 Serienfahrzeuge bestellt wurden, als dessen erster Vertretter verließ 188 303 die heiligen Hallen in Görlitz, bis dann die Wende kam und alles etwas ändert, dann im Dezember 1991 wurde der letzte mit der Nummer 188 337 entlassen. Die Serienfahrzeuge unterscheiden sich nur geringfügig von der Vorserien, unter anderem wurde die Kühlanlage leistungsfähiger gestalltet, was aber auch nur bedingten Erfolg hatte da die auch die Serienfahrzeuge bei sommerlichen Temperaturen schnell mal kochen, davon kann jeder ORT Tf ein Lied singen!! Dann bei den Fahrzeugen mit dem Baujahr 91 gabs nochmal ein paar änderungen, der letzte "normale" war mit Abnahmedatum 21.12.90 der 188 330, dann mit dem 188 331 fing es am 28.06.91 an das weitere Änderungen einzug gehalten haben, das wären am auffälligsten die neue Lackierung in einem Rotorange auf Wasserbasis, dann wurde das Dako Führerbremsventil durch eins der Firma Knorr Bremse ersetzt und am schlimmsten finde ich das die Toilette entfallen ist. 2004/2005 wurde angefangen einige Fahrzeuge auszumustern und auch direkt zu zerlegen wie unten zu sehen, dabei waren die betroffenen Fahrzeuge in keinem schlechten Zustand aber es wurde ganz einfach die Bühne und andere Ersatzteile, die es so nicht mehr gab, gebraucht wurden. Gleichzeitig wurde 708 324 einer radikalten Frischzellenkur unterzogen, der alte Reihensechzylinder wurde durch einen Nagelneuen MAN LKW Motor ersetzt, der mit jetzt knappen 500 PS ganze 50 PS mehr leistet als der alte, aber am beim fahren merkt man es nicht, ich jedenfalls, zu dem neuen Motor kam eine neue Kühlanlage die nicht mehr Quer unterm Fahrzeug sitzt sondern nun Längs eingebaut wurde, dadurch kühlt sie bedeutend besser. Dazu wurde noch das Getriebe bei Voith generalüberholt und mit elektronischer Steuerung ausgerüstet, desweiteren hat WWX die Anzeigen im Fst bis auf die PZ80 auf LED Bänder umgerüstet, soweit mir jetzt in Errinerung wars das auch, aber dadurch sind sie Wirtschaftlicher, die Ersatzteilversorgung besser und mal eben noch für weitere 20 Jahre fit. Auf der Probefahrt mit 324 ist soweit alles wunderbar gewesen bis auf einen Kühlerschlauch der sich gelöst hatte und von Schlossern des AW Wittenberge, die an der Probefahrt teilgenommen haben, im Bhf Dergenthin wieder befestigt wurde. Kurze Zeit später lief dann das Programm an alle noch Vorhandenen ORT analog zum 324 umzubauen, nach dem 708 330 wurde dann noch angefangen die nun Umzubauenden in Gelb zu Lackieren, jetzt sind es in meinen Augen nur noch fahrende Briefkästen und haben ihre Eigenheit die sie durch ihre für Bahndienstfahrzeuge ungewöhnliche Lackierung hatten, aber zu Glück fahren ja noch einige in alter (die ersten Umgebauten erhielten noch eine Neulackierung in alter Variante) Lackierung rum.
An dieser Stelle muß ich mal sagen das ich gerne wüßte wo 708 327 zur Zeit rumtigert, das ist mein Liebster auch wenn unser 307 sich besser fuhr, wäre klasse wenn mir das jemand erzählen könnte!!

Nun Starten wir unseren obligatorischen Rundgang und steigen am Fst 1 auf der rechten Seite über eine Drehtür auf, da stehen wir erstmal wie bestellt und nicht abgeholt im Werkstattraum, rechter Hand können wir uns durch noch eine Tür in den Fst verkrümmeln, den beschreib ich jetzt erst auf der anderen Seite also wieder raus in die Werkstatt, ziemlich voll und für einen Aussenstehenden ziemlich undurchsichtig, auf einer Seite sind in Fahrzeuglängsachse mehrere Werkbänke und Hängeschränke vorhanden, auf der anderen Seite ist unübersehbar die Hydraulik für die Hebebühne und mit Kopfstoßfaktor für größere Leute der Kühlwasserausgleichsbehälter an der Decke, dann Zwischen der Hydraulik und der Schiebetür sind Regale für Isolatoren, Kabeltrommeln, SH2 Scheiben usw. Dann kommen halt auch schon die beidseitigen Schiebetüren und mit einem noch größerem kopfstoßfaktor, auch für Leute schon ab 180cm hängt im Bereich der Türen ein Doppel T Träger an dem man eine Laufkatze hängen kann um diese dann als Kran mit 300kg Tragkraft zu nutzen um zum Bleispiel Kabeltrommeln einzuladen oder so!! Ja auf der anderen Seite des Türbereichs gehts rauf aufn Dom, dort sind zwei Drehstühle, ein nettes Spielzeug zum Anpressdruck einstellen für den Bügel und eine Gegensprechanlage, natürlich kann man auch wieder von hier aufs Dach, allerdings wieder erst wenn die Fahrleitung geerdet ist, Sicher ist Sicher. Hat man das endlich geschafft dann steht man prompt auf der festen Bühne die sich nicht bewegen lässt, nur ein Geländer zum Hochklappen hat, geht man denn noch weiter dann erreicht man die Hubbühne, diese kann man Hydraulisch 2000mm Heben und zu beiden seiten 100 Grad drehen, hier ist eine Klingelanlage und Notbremsventil vorhanden, abweichend von den anderen ORT Bauarten kommt jetzt nicht der Bügel sondern nix mehr (bis auf die Arbeits und Suchscheinwerfer) sondern es geht 4,5m in die Tiefe, kann wehtun wenn man nicht aufpasst!!! Wenn man nun Sportlich am Dom vorbei kommt dann steht man wie auf dem einen Bild von Bksig 516 dumm vor dem Bügel (VS H 4) und kann sich freuen!! Also wieder rein. Am Dom vorbei rennt man an dem Bedienpult vom BSA vorbei und über dieses rüber, dort ist es Unterflur angebaut, nicht unter der Domplattform wie bei seinem Vorgänger!! Hier handelt es sich um einen 3(Glaub ich) Zylinder Multicarmotor mit angeflanschtem Drehstromgenerator. nun gut Klappe wieder zu und weiter, dort kommt erstmal der Schrank mit der PZ 80, Softwareseitig auf PZB 90, und der Berüchtigte Schreibstreifen, die Blackbox der Eisenbahn. der durchgang macht einen 90 Gradknick nach Links und dort kommt uch gleich das WC, ein standart offenes DR WC mit Fußbetätigung und einem Waschbecken, auch über Fuß zu benutzen!! geht man aber nicht geradeaus ins Klo weil besetzt ist oder so dann kommt man durch ne Tür in den Aufenthaltsraum, dieser bietet bedeutend mehr Komfort gegenüber seinen Vorgängern, zwei Sitzbänke und ein Tisch sind natürlich vorhanden, ausserdem haben die Görlitzer das leibliche Wohl nicht vergessen und einen Kühlschrank, ein Abwaschbecken und eine Kaffeemaschine gesponsort!! Bei dreien war sogar noch ein besonderes Feature vorhanden, ein Fernsehgerät, mit dem konnte man allerdings (leider) kein fernsehen sondern es gehört zu einer Messanlage der Bauart Dozel, zum Messen der Fahrleitungshöhe über SO, diese Fahrzeuge hatten auch einen anderen Bügel und waren für eingeweihte sofort zu erkennen, ich kenne da den 708 307 aber der wurde 2005 zu einem "normalen" ORT umgebaut so das er nun einen VS H 4 als Geweih trägt, welches die anderen beiden Fahrzeuge waren kann ich nicht sagen, die dürften aber auch kastriert worden sein!!! So jetzt kommen wir noch an der letzten Aussentür vorbei und durch noch eine Tür in den Fst 2, die Führerstände sind im vergleich zu den Vorgängerbauarten wahre Tanzpaläste mit zwei Stühlen, der originale Führersitz ist Baugleich mit dem Sitz aus dem IFA L60 und der für den Beimann ist ein einfacher Stuhl mit Rohrrahmen und leicht gepolsterter Kunstledersitzfläche!! Das Führerpult dürfte einigen bekannt vorkommen, es ist nach Osshd Richtlinien gestaltet und das DDR Gegenstück zum Einheitsführertisch der Bundesbahn, für jemanden mit 114/143 Ausbildung sehr leicht sich zurecht zu finden, nur wurde es natürlich an ein Dieselfahrzeug angepasst, der Hebel zur Geschwindigkeitssollvorgabe dient hier zur Füllungsregelung des Fahrmotors, ergo hat der ORT keine Geschwindigkeitsregelung analog zur 114/143, ausserdem ist der Tisch nicht braun sondern in grün gehalten, hab jetzt leider schon 5 Fotos hochgeladen sonst würde ich davon noch ein Bild reinknallen!! Allgemein kann ich natürlich nur von mir und meinem Vater sprechen, wir sind uns da einig das es ein sehr angenehmes Arbeiten ist, sehr übersichtlich und fast instinktiv zu bedienen, man kann sagen es macht sehr viel Spass, auf jeden Fall ist der Führerstand von den Konstrukteuren sehr gut durchdacht worden aber bei der allgemeinen Gestaltung haben ja auch Tf´s dran mitgearbeitet und das merkt man auch. Das einzige richtige Manko ist im Sommer das es verdammt heiß werden kann und das die Scheibenwischer nicht viel taugen. Dann gibs in beiden Führerständen noch Bedienelemente für die auf dem Dach befindlichen Arbeits und Suchscheinwerfer die nicht mehr von Hand gedreht werden sondern voll elektrisch betrieben sind, diesen wurden jetzt bei der Modernisierung die normale 100 Watt Glühlampe ausgebaut und ein eigenständiger Halogenscheinwerfer in das alte Gehäuse eingesetzt wurde eingebaut, das kann man auch sehen wenn man genau hinguckt, der alte Scheinwerfer ist zwar noch vorhanden aber wenn man reinguckt sieht man das ein Halogenscheinwerfer drin sitzt, sieht aus wie ein Nebelscheinwerfer von älteren LKW (MAN F2000 hat welche in der Optik)!! Jetzt noch zum Abschluß hat Fst 2 eine kleine Besonderheit gegenüber dem Fst 1 undzwar ist auf der Beimannseite an der Decke ein Handrad mit dem man den Bügel entweder Isolieren kann um ihn an spannungsführende Fahrleitung anzulegen oder Erden um mit ihm die abgeschaltete Fahrleitung zu erden.

Und nun noch ein paar Infos zum 708 302, der wurde an Siemens verkauft und die haben ihn komplett umgebaut, er hat keine Bühne mehr sondern nur noch Messgeräte, allerdings habe ich null Ahnung was der so Messen kann, jedenfalls ist er jetzt ziemlich vollgepumpt mit Hightech Spielkram, wäre cool wenn sich jemand findet der ne Ahnung hat was der jetzt alles kann, würde mich brennent Interessieren...
Die Lackierung finde ich im übrigen hammer hart, sie ist noch an die original Lackierung angelehnt aber doch sehr Dynamisch


Bild061 Kopie Kopie.jpg
Hier eine kleine Bauteilbeschreibung vom 708 330 heute morgen in Eidelstedt!!
Sorry für die Qualität aber es ist vorhin kurz mit Handy gemacht, hab mit Photoshop eben schon das maximum was man hier Hochladen kann rausgeholt!!
708 330.jpg
708 330 noch im Ursprungszustand, ist mittlerweile auch Remotorisiert
708 324Probefahrt.jpg
Das ist der 708 324, der Prototyp der Remotorisierung, hier ist er in WW und möchte gerade seine erste Probefahrt mit dem neuen MAN Motor unternehmen, Schön zu erkennen die geänderten Kühler und die neue Lackierung
708 302.jpg
Eine Spezialität ist der 708 302 der Siemens gehört und ein Hightec Messfahrzeug ist

708-321-Reste.jpg
Hier der erste zerlegte 708.3, es war 708 321, man hat mir das Herz geblutet als ich das mit angesehen habe, hätte am liebsten den Bagger in die Luft gejagt und den ORT mitgenommen!!
 
Noch ein paar Bilder dazu.

Bild 1 Konzentriertes Arbeiten an einem defekten Trenner in Karow.
Bild 2 Ob das hinhaut? 8 Augen und ein Messstromabnehmer.
Bild 3 Eine ORS im Einsatz. (Oberleitungsrevisionsschiebeleiter) :wiejetzt:
Bild 4 Manchmal tut es auch ein Lkw.
Bild 5 Der Unimog reicht bis zur Speiseleitung.

Mathias
 

Anhänge

  • ORS.jpg
    ORS.jpg
    163,4 KB · Aufrufe: 78
  • Kar 3.jpg
    Kar 3.jpg
    49,8 KB · Aufrufe: 85
  • Kar 1.jpg
    Kar 1.jpg
    72,6 KB · Aufrufe: 95
  • Lkw.jpg
    Lkw.jpg
    146,6 KB · Aufrufe: 79
  • Unimog.jpg
    Unimog.jpg
    121,7 KB · Aufrufe: 89
In Berlin Blankenburg 1983. ORT 188 200-0 bei einem kurzen Halt In Blankenburg. Und was macht der nette Kollege extra für mich?

Mathias
 

Anhänge

  • ORT Bkb 1983.jpg
    ORT Bkb 1983.jpg
    118,9 KB · Aufrufe: 141
Dann gehts jetzt mit dem IFO 711 101-122 (Instandhaltungsfahrzeug für Oberleitungsanlagen) los

Wieder erstmal die Technischen Daten:

Allgemeine Daten
Radsatzanordnung: B´B´
Leergewicht(2/3 Betriebsstoffe + Tf): 77,5t
zul Zuladung: 4,5t
zul. Gesamtgewicht: 82t wegen ungleichmässiger Verteilung sonst wären es 84t
kleinster Bogenhalbmesser: 80m möglich aber 150m minimal Zugelassen
Radsatzdurchmesser: Neu 920mm Abgenutzt 860mm
max Steigung/Gefälle: 68%o
LüP: 24,64m
max Höhe über SO: 4.650mm
max Breite: 2.875mm
Drehzapfenabstand: 17000mm
Radsatzabstand: 2600mm

Leistungsdaten
Fahrdieselmotor: 2x 588kW (2x800PS)
Arbeitsdieselmotor: 130kW (177PS)

Geschwindigkeiten
Eigenfahrt: 160km/h
kleinste Dauergeschwindigkeit mit Fahrmotor: 38 km/h
hydrostatische Arbeitsfahrt: 0-10km/h
Schleppfahrt: ohne gekuppelter HBL 120km/h mit gekuppelter HBL 140km/h

Bremsen
Bauart: KE-PR-Mg-H-(D)-ep mZ
Übersetzt: Knorrbremse der Einheitsbauart mit Bremsstellungswechsel P-R, mit Magnetschienenbremse und Hydrodynamischer Bremse(Retarder), Scheibengebremst und elektropneumatisch gesteuert ausserdem mit direkter Zusatzbremse
Bremsgewichte/Bremshunderstel: R+Mg 170t/207BRH
R 138t/168BRH
P 90t/109BRH
Festellbremse: 4 Federspeicher(1 pro Radsatz)
Bremskraft Retarder: 2x max 26kN
Bremsmagnete: jeweils ca 9t Bremskraft also etwa 36t

Betriebsstoffe
Dieselkraftstoff: Bis Grenzwertgeber 1125l
Heizöl: Bis Grenzwertgeber 150l
Brauchwasser: 300l
Frischwasser: 20l
Sand: 8x 25kg

sonstiges
zul Anhängelasten
Zugfahrt: 90t
Rangierfahrt bei gekuppelter HLL: 100t
Abschleppen von anderem IFO oder ORT: 100t
zugelassene Personen zur mitfahrt: 11
Steilstreckentauglich
Zugelassen auf Streckenklassen C2 CM2 oder höher

Stromversorgung
Bordspannung: 24V DC
für Geräte/Klimaanlage vom BSA: 230/400V AC
Bin gerade am schreiben also noch etwas gedult
 
Jetzt wirds Schmerzhaft für mich und für alle die es lesen wollen deswegen mach ich es in Etappen!!

Also ich spreche jetzt über die Baureihe 711.1, das ist neben der Baureihe 703.1 das neuste in dem Sektor.
711_108__016_na.jpg

Diese Baureihe wurde als erstes 2002 mit dem 711 101 gebaut und als IFO bezeichnet das bedeutet "Instandhaltungsfahrzeug Oberleitungsanlagen" eine Bezeichnung die schon die Baureihe 703.0 getragen hat.
Gebaut wurden die Insgesamt 23 Fahrzeuge(erklärung später) von der Firma GBM Gleisbaumechanik Brandenburg in Brandenburg/Havel bis Februar 2004 mit dem 711 101 das letzte Fahrzeug das Werk verließ, das ist eine kleine Besonderheit das das erste Fahrzeug 711 101 und das letzte auch 711 101 heißen, die erklärung ist ganz einfach, der Originale 711 101(Schwarzer Langträger) war das Test und Vorführfahrzeug aber leider viel zu schwer, deswegen konnte er keine EBA Zulassung bekommen und für Würzburg wurde dann ein neuer 711 101 (hellgrauer Langträger) gebaut, dieser müßte eigentlich 711 123 heißen aber da 711 101 ja frei war wurde er halt so genannt, so kommts das das letzte Fahrzeug dieser Serie die erste Nummer trägt.
Dieser Fahrzeugtyp wurde extra für Strecken beschafft auf denen ein schneller Einsatz besonders wichtig ist und so zum Beispiel an den NBS die Baureihe 704 ergänzt und teilweise abgelöst, man kann sagen das DB Netz Notfalltechnik(wo alle 704/708/711.1 beheimatet sind) in Zukunft nur noch auf Remo 708.3 und 711.1 setzen will, zu einer Neubeschaffung darf ich mich hier nicht äussern weil das Internas sind!!

Das Fahrzeug ist hauptsächlich zur schnellen Störungsbeseitigung und zur Wartung der Oberleitungsanlage gedacht, wird aber unter Anderem auch zur Kontrolle von Bauwerken eingesetzt!
Sie sind aufbauend auf den Fahrzeugrahmen aus abgekanteten Stahlprofilen und Stahlrohren hergestellt und mit Stahlblechen verkleidet, dort wo es möglich war wurde auch Aluminium verwendet z.B. Türen. Die markanten Köpfe wurden in Stahlbauweise erstellt um ggf. die Aufprallenergie bei einem Unfall aufnehmen zu können und dann mit GFK Teilen verkleidet.

Die Führerstände sind ausgelegt für Tunnelbegenungen bis 330km/h, besitzen an Front und Seitenfenster jeweils eine Scheibenheizung gegen vereisen/beschlagen und besitzen eine Klimaanlage für eine angenehme Temperatur, gerade bei dem großen Frontfenster wichtig. Zwei Türen führen von Aussen direkt in die Führerstände und an den Ausstiegen gibts noch extra eine Aufstiegsbeleuchtung um auch im Dunkeln die Stufen und Bodenbereich neben dem Fahrzeug zu erkennen. Der Führertisch hat entfernt ähnlichkeit mit dem eines modernen Nahverkehrstriebwagen(hier gibs tolle Bilder vom gesamten Innenbereich: http://eisenbahndienstfahrzeuge.de/7er/711_1/711_1.htm ) der Sitz für den Tf ist ein recht komfortables Exemplar mit höhen,längs und gewichtsverstellung und Luftfederung mit einem optisch ansprechenden Schonbezug in mittelblau Karo. Sonst gibt es noch Ablagen für die Buchfahrpläne usw, Kleiderhaken und einem etwas einfacherem aber vollwertigem Beimannsitz.
Die Seitenfenster sind ausgestattet mit Aussenspiegeln die sich über die Speicherprogramierbare Steuerung (SPS) ausklappen lassen und bei 5km/h wieder automatisch einklappen.

Bild0812.jpg
SPS Hauptmenü

Die SPS steuert und überwacht folgende Baugruppen;
Bremssystem
Sicherheitseinrichtung(SIFA,PZB,allgemeine Überwachungsgeräte)
Antriebsstrang
Kraftstoffanlage (Disel und Heizölstände und Förderanlage)
Heizung/Klimaanlage
Beleuchtungsanlage (Arbeitsbeleuchtung/Signalbeleuchtung)
Stromversorgung
Arbeitsbühnen,Tragseil-Fahrdrahtdrücker, Messanlage

Ausserdem sind noch dieverse andere Steuergeräte vorhanden die mit ihre Störungsmeldungen größtenteils auf den SPS Bildschirm schicken unter anderem;
Gleit-Schleuderschutz, Motorsteuergeräte,Rußpartikelsteuergerät usw.

Wie das SPS Menü aufgebaut und bedient wird werde ich hier nicht breittretten und es würde auch zu weit führen....

Gehen wir also weiter in den Aufenthaltsraum der sich an Fst 2 anschließt.
Der Aufenthaltsbereich ist ausgestattet mit Sitzgelegenheiten für 6 Personen, einem Tisch mit Schlingerleisten, einer menge Stauraum(Schränke usw), einem Radio(Grundig Autoradio) und Kleiderhaken, im Großen und Ganzen ziemlich wohnlich.
Es geht weiter an der Hydraulikanlage für die freibewegliche Hubarbeitsbühne vorbei ohne feste Abtrennung in den Auswerte und Sozialbereich, der Sozialbereich umfasst eine Spüle, 2 Kochplatten, eine Mikrowelle, einen Kühlschrank, einer Kaffeemaschine und einem Abfallbehälter mit unterteilung für 3 Müllsorten.
An den Sozialbereich angegliedert ist der Auswertebereich mit Schreibtisch, Faxgeräte, Aktenschränken und Bildschirm mit Bedienelementen für Kamera,Scheinwerfer und Stromabnehmer(nur senken).

Dann von dort gelangt man durch eine Tür in den Werkstattbereich.
Hier befindet sich erstmal die Nasszelle mit Vakuum Toilette mit Bioreaktor, dazu später und Waschbecken.
Die Werkstatt an sich ist ausgestattet mit:
Regalen zur Lagerung von Isolatoren ect.
Regalen zum Lagern von Werkzeugen (Geier usw.)
Rohrlager
ein Gerüst zum Lagern von Hebezeug
Trommeln für Seile
Lager für Sondermaterial( SH2 Scheiben, Spannungsprüfer ect.)
Acetylen und Sauerstoffflaschen
Ausserdem mit Werkbänken, diese sind ausgerüstet mit 2 CEE Steckdosen für Drehstrom, 2 CEE Steckdosen für 230 V AC, 3 Schukosteckdosen 230V AC und Ladegeräten für Funkgerät und 2 Handleuchten, natürlich kann man an ihnen auch noch arbeiten.
Im Werkstattraum befindet sich der Ausstieg aufs Dach der über eine Leiter zu erreichen ist, ein Dom ist durch Farbkameras entbehrlich geworden.
An der Wand zum Fst 1 befindet sich das komplette Druckluftgerüst mit den Hauptluftbehältern.
Der Führerstand 1 ist analog zum Fst 2 aufgebaut.

Auf dem Dach befinden sich wieder viele Lampen, Leuchtstofflampen und Scheinwerfer für Ausleuchtung und Punktleuchtung, ausserdem eine Hubbühne die eine max Höhe von 6m über SO erreichen und gedreht werden kann, hinter ihr Richtung Fst 2 ist dann noch eine freischwenkbare Hebebühne (Steiger) angeordnet, diese ist schräg nach Oben 18m und seitlich 16.9m auszufahren ausserdem kann sie 10m unter SO Erreichen, sie ist 360 Grad drehbar und kann bis zu einer Gleisüberhöhung von 8 Grad eingesetzt werden.

Dann auf der anderen Seite der Klappe durch die man aufs Dach kommt sind dann ein hydraulischer Tragseil und ein hydraulischer Fahrdrahtdrücker vorhanden, diese dienen dazu um das Tragseil und/oder den Fahrdraht in die höhe zu heben und zu halten. Dahinter folgt dann eine auf den Bügel gerichtete Farbkamera die der beobachtung des Stromabnehmers dient(in etwa so; http://de.youtube.com/watch?v=XgCPPeYmyKw hier ist es ein Bügel auf einem Messwagen bei dem die Schleifleiste bricht) Aber in etwa so sieht es dann aus, das Video kann zur späteren Auswertung aufgezeichnet werden, somit entfällt das Beobachten vom Dom aus wie es beim ORT gemacht wurde, dann ist maximal 40km/h zu fahren und zwei Personen im Dom müßen die ganze Zeit den Bügel beobachten, beim 711 wirds aufgezeichnet und kann somit auch mit Vmax durchgeführt werden.

Denn kommen wir jetzt mal wie angekündigt zu den menschlichen Bedürfnissen, dafür ist eine Nasszelle vorhanden, als ich diese das erste mal betretten habe habe ich gedacht ich wäre in einem IC Wagen, damit ihr euch die optisch vorstellen könnt. Es ist ein Vakkum WC vorhanden wie in mittlerweile fast jedem Personenwagen nur das der IFO keinen Fäkalientank hat der entleert werden muß sondern den Dreck einem Bioreaktor zuführt das ist ein eigenes kleines Klärwerk. Der Bioreaktor arbeitet in 3 Stufen, Feststoffreaktor, Flüssigkeitsreaktor und Hygienisierungseinheit. Der Toiletteninhalt (ob dick und Braun oder dünn und Gelb ist egal) gelangt erst in den Feststoffreaktor dieser trennt die festen von den flüssigen Bestandteilen und baut die festen Stoffe auf biologische Art ab, die Flüssigkeit wird gefiltert und dem Flüssigkeitsreaktor zugeführt, dieser entfärbt die Flüssigkeit durch Aktivkohle und als positiver Nebeneffekt wird es auch geruchsneutral. Dann wird alles den Bakterien zugeführt und durch diese in einfaches Wasser umgewandelt, als letztes folgt die Hygienisiereinheit in der das Wasser auf 85Grad erhitzt wird und dann bei Geschwindigkeiten über 40km/h nach draussen geleitet, man könnte es eigentlich trinken aber so eckelig ist wohl kein Mensch!! Das Wasser aus Waschbecken und Spüle gelangt auch in das System und wird genauso behandelt.

Denn wollen wir uns mal mit den Bremsen auseinandersetzen bevor wir zum Antrieb kommen, bremsen ist schließlich wichtiger!!!

Unten weiter
Hab mich für eine neue Antwort entschieden um weiter zu machen....
 
Hier der angesprochene 711 122-2 im Einsatz zwischen Buch und Zepernick. Ein beschädigter Stromabnehmer riss die Oberleitung auf 2800 m herunter.
Durchfahrt in Birkenwerder auf dem Weg zu einem neuen Einsatzort mit 120 km/h.

Mathias
 

Anhänge

  • 006.jpg
    006.jpg
    127,9 KB · Aufrufe: 78
  • 711 122-2.jpg
    711 122-2.jpg
    90,5 KB · Aufrufe: 90
Trappi ist ja erstaunlich, was Du alles über den 711 weißt. ich selber habe bei alle 22 Fahrzeuge mitgebaut.
Meine Aufgabe war das zusammensetzen des des Fahrgestellrahmen. wir haben aber nicht nur den 711 er gebaut, sondern auch 11 Stk. 703 , des weiteren skl 25, Skl 26, GAF 100, GAF 100 R, und als neuere Fahrzeuge UST und eine Schienenfräse.
Für die Leute,die es intressiert, Datenblätter sind im Netz zu finden.
 
Trappi ist ja erstaunlich, was Du alles über den 711 weißt. ich selber habe bei alle 22 Fahrzeuge mitgebaut.
Meine Aufgabe war das zusammensetzen des des Fahrgestellrahmen. wir haben aber nicht nur den 711 er gebaut, sondern auch 11 Stk. 703 , des weiteren skl 25, Skl 26, GAF 100, GAF 100 R, und als neuere Fahrzeuge UST und eine Schienenfräse.
Für die Leute,die es intressiert, Datenblätter sind im Netz zu finden.


Tja wenn man 711 fahren darf denn sollte man das schon wissen, ich weiß das alles jetzt allerdings auch nicht mehr ausm Kopf diese Details aber hab ja noch das Ausbildungshandbuch mit seinen knapp 400 Seiten, da steht ja alles haarklein drin, aber warts mal ab ich bin noch lange nicht fertig!!! Arbeitest du bei GBM oder was? Ja der 703.1 ist auch nen schönes Spielzeug, auch nicht von schlechten Eltern und ich bin bei den beiden Baureihen die ich von GBM kenne sehr positiv überrascht in welcher Qualität die doch gebaut wurden auch wenn der Computer gerne mal abschmiert aber wenn ich zum beispiel sehe was Bombadier so zusammenzimmert sind die GBM Produkte auf ganz anderem Niveu, auch wenn man jetzt ne 146 schlecht mit einem 711 vergleichen kann..... aber auf jedenfall hast du da beigetragen ein Spitzenprodukt auf die Gleise zu stellen

Ich schaff es heute doch nicht mehr noch weiter zu machen aber sobald es geht mach ich weiter!!!
 
Wie gesagt jetzt zu den Bremsen!

Also der 711.1 hat insgesamt 6 verschiedene Bremssysteme, das wären:

1. Festellbremse (Federspeicher)
2. Elektropneumatische Druckluftbremse (ep Bremse)
3. Hydrodynamische Bremse (Retarder)
4. Magnetschienenbremse (Mg Bremse)
5. Indirekte Druckluftbremse (nur im Notbetrieb)
6. Direkte Druckluftbremse (Zusatz/Lokbremse)

Dazu muß man allerdings sagen das die ep Bremse, die Indireke und direkte Bremse eigentlich nicht einzeln gezählt werden sollten weil sie im Fahrbetrieb auf die Bremsscheiben wirken also alle das selbe tun.

1. Die Federspeicherbremse dient als Feststellbremse, diese wirkt in der Form das pro Radsatz ein Bremszylinder als Federspeicher ausgeführt ist, also wenn keine Druckluft vorhanden ist anlegt.
Sie lässt sich wärend der Fahrt nicht anlegen und wenn man versucht gegen die angelegte Federspeicherbremse anzufahren(keine Traktionssperre vorhanden) dann fängt man sich bei 15kmh eine Zwangsbremsung ein, die Getriebe werden geleert und die Motoren in Leerlauf gebracht.

2. ep Bremse. Diese wirkt in der Form das die HLL (Hauptluftleitung) per Fahr-Bremssteller elektronisch gesteuert entlüftet wird und gleichzeit schon der Bremsdruck aufgebaut wird, so das ein kürzes Ansprechen erreicht wird als das rein Pneumatisch über Steuerventil erreichbar wäre, sie wirkt allgemein gesagt auf die Indirekte Bremse und kann auch gegebenfalls angehängte Fahrzeuge mit bremsen wenn diese über eine ep Bremse verfügen sonst werden diese auf herkömmlichen Wege über die HLL gebremst.

3. Retarder. Der Retarder ist ein am Getriebe angeflanschtes Bauteil das ähnlich wie ein Wandler funktioniert nur das ein Rad feststeht und der Flüssigkeitsstrom dadurch gebremst wird und die Bewegungsenergie verschleißfrei in Wärme umgewandelt wird, da der 711 zwei Getriebe hat hat er natürlich auch zwei Retarder. Diese werden über das Knorr Bremssteuergerät angesteuert sobald der Fahr-Bremssteller auf eine Bremsstufe gestellt wird und das Fahrzeug schneller als 20kmh fährt, in dem fall erhöht sich die Leerlaufdrezahl der Motoren um ausreichend Kühlleistung für Getriebeöl bereit zu stellen, sie dient zum Bremsen aus hoher Geschwindigkeit und als Regeulierungsbremse bei Bergabfahrt um die Bremsscheiben zu entlasten. Ist bei Zwangsbremsung allerdings unwirksam geschaltet.

4.Magnetschienenbremse (Mg)
der 711 besitzt 4 Gliederbremsmagnete, diese Bremse dient allerdings nicht als Betriebsbremse sondern ist eine reine Notfallbremse da sie ziemlich hohen Verschleiß verursacht und die Batterien strapaziert. Im Gefahrenfall bzw in jeder Situation in der der HLL Druck unter 3,5bar sinkt werden die Magneten bei >43kmh aus ihrer Endlage (100mm über SO) auf etwa 10mm über SO gesenkt und dann schaltet sich der Strom ein, dadurch ziehen sie sich an die Schiene und bremsen dadurch das Fahrzeug.

5. Indirekte Bremse
Die indirekte Bremse ist eigentlich nur Rückfallebene wenn das Bremssteuergerät ausgefallen ist und wirkt wie jede Knorr Einheitsbremse durch absenken des HLL Drucks. Sie wirkt auf 2 Bremsscheiben pro Radsatz.

6.Direkte Bremse
Mit dieser Bremse umgeht man das Steuerventil das den Druckabfall in der HLL verarbeitet und die Bremszylinder (Pro Radsatz 2) mit Druckluft beaufschlagt, die direkte Bremse greift nicht in den HLL Druck ein sondern regelt direkt den Druck in den Bremszylindern, sie wirkt auch in einem Zug mit mehren Fahrzeugen nur auf das eigene deswegen wird sie auch gerne als Lokbremse bezeichnet, was natürlich quatsch ist weil es sie auch bei Triebwagen und Steuerwagen gibt.

Achso und natürlich besitzt auch der 711.1 einen schönen Gleitschutz, beim Auto uns allen als ABS bekannt.

So nun kommen wir zum Antrieb!

Der 711.1 ist mit insgesamt 3 Motoren zum fahren ausgestattet, davon sind zwei für den Streckenbetrieb und einer führ die Arbeitsfahrt

Die 2 Dieselmotoren für den Streckenbetrieb sind MAN D 2842 LE 602 Motoren mit folgenden Daten:

Leistung: 588KW(800PS)
Hubraum: 21.93l
Arbeitsverfahren: Viertakt
Abgasnorm: Euro 2
Zylinderanzahl/anordnung: 12 in 90 Grad V Form
max Drehmoment: 3200 Nm
bei UpM: 1300 bis 1600min
Aufladung: Abgasturbolader mit Ladeluftkühlung
Wassergekühlt

Dann besitzt er noch einen Motor für die Arbeitsfahrt(MAN D0826 LOH 19) der hat folgende Daten:

Leistung: 130KW(177PS)
Hubraum: 6.87l
Drehmoment: 825Nm
bei Upm: 1400 bis 1700min
Abgasnorm: Euro 2(mit Rußpartikelfilter)
Zylinderzahl/anordnung: 6 stehend in Reihe
Aufladung: Abgasturbolader mit Ladeluftkühlung
Wassergekühlt

Im normalen Streckenbetrieb werden beide Fahrmotoren betrieben, jeder wirkt über ein Voith 311 bre Getriebe auf ein Drehgestell, dort auf beide Radsätze und stellt somit die Traktionsleistung für Zugfahrten bis 160KmH bereit. Man kann auch mit nur einem Motor fahren, die Leistung ist ja mehr als Ausreichend, auch 160KmH werden noch erreicht, welcher Motor in dem fall benutzt wird entscheidet entweder der Tf selbst oder das SPS nimmt den Motor mit den wenigsten Betriebsstunden.
Der Motor für den Arbeitsbetrieb wirkt über eine Hydrostatikpumpe auf 2 Verteilergetriebe, jeweils 1 unter jedem Fst, diese wirken über eine Gelenkwelle auf jeweils den vorderen Radsatz und von dort über den Antriebsstrang für die Streckenfahrt auch auf den zweiten Radsatz.

Ausserdem ist noch ein Bordstromaggregat vorhanden. Hierbei handelt es sich um einen Kubota 4 Takt Dieselmotor mit 1.5l Hubraum und 23,3Kw(31PS)
Das BSA ist liefert über einen Drehstromgenerator Dreiphasen Wechselstrom mit 400 V und etwa 50Hz. Der Dieselmotor ist zusammen mit dem Generator schallisoliert gekapselt Unterflur angeordnet.


Nun zum Laufwerk:

Der IFO läuft auf zwei Drehgestellen der Bauart GP 200, diese sind Drehzapfengeführt und übertragen innerhalb des DGs die Zug und Druckkräfte über eine Zug/Druckstange, gut aussen zu erkennen, ausserdem über Radsatzlenker aus GFK.
GP200.JPG
GP 200 Drehgestell unter einem Bnrdz

an den Drehgestellen ist beim 711.1 noch einiges angebracht, das wären: Magneten der PZB, Magnetschienenbremse, Sandstreueinrichtung, Spurkranzschmierung, Federblockierung(zum Betrieb der Arbeitsbühnen) usw.

Das einzig Besondere ist die Federblockierung, diese sorgt dafür dass das Fahrzeug nicht mehr einfedern kann wenn die freischwenkbare Hubarbeitsbühne in Betrieb ist, sonst würde erhöhte Kippgefahr bestehen, das wird auch über das SPS überwacht in der Form das die Bühne nicht aktiviert werden kann bei freigegebenen Federn und man nicht schneller als 10kmh fahren kann bei Blockierten Federn, ist allerdings durch einen Fehler nur die Federblockierung der Sekundärfedern wirksam ist es gestattet und auch möglich 30kmH zu fahren.

Irgendwie wirds langsam zu umfangreich würde ich sagen, macht mal vorschläge was ich noch beschreiben soll, ich muß ja auch irgendwann mal mit 703.0/703.1, 709, 704 und 701/702 weiter machen
 
Bin seit fast 30 Jahren bei der GBM. Momentan ist nichts neues geplant. Eigentlich schade , denn die 711 Baureihe hat richtig Spass gemacht, will sagen die Arbeit hat dadran Spass gemacht, was ja sonst selten vorkommt.
 
Bin seit fast 30 Jahren bei der GBM. Momentan ist nichts neues geplant. Eigentlich schade , denn die 711 Baureihe hat richtig Spass gemacht, will sagen die Arbeit hat dadran Spass gemacht, was ja sonst selten vorkommt.

Wie gesagt zu geplanten Neubeschaffungen darf ich nix sagen!!
Ich hatte nur mit euren Servicemitarbeitern zu tun die bei uns schon fast Stammgäste waren aber in WWX ja sowieso schon fast wohnen......
 
Das könnte so hinkommen. Zu der Zeit der Elektrifizierung im Berliner Raum kamen auch Baubetriebe der ČSD zum Einsatz.
Im Eisenbahn-Jahrbuch 1977 ist auf Seite 146 ein solcher ORT im Einsatz zu sehen.

Mathias
 
Das könnte so hinkommen. Zu der Zeit der Elektrifizierung im Berliner Raum kamen auch Baubetriebe der ČSD zum Einsatz.
Im Eisenbahn-Jahrbuch 1977 ist auf Seite 146 ein solcher ORT im Einsatz zu sehen.

Mathias

Moin,
so hab ein paar wenige Infos zu dem Ding, ist doch russische Produktion besitzt einen LKW BENZIN!!!! Motor und darf vMax 40 laufen, mehr hab ich leider immernoch nicht, ich werde hier jetzt gleich auch mal mit der Baureihe 709 weiter machen!!!
 
So wie gesagt gehts jetzt weiter, eigentlich hätte der 709 schon weit vorm 711.1 kommen müßen aber den kenne ich eigentlich so gut wie garnicht und wie man sieht dafür den 711.1 umsobesser!!

Die Baureihe 709 wurde aus der not herraus von der DR im Jahre 1992 bei Plasser+Theuerer bestellt weil bei der Bestellung von 50 188.3 schon nach 37 Schluß war aber noch bedarf bestand, heute ist es ganz gut so das nicht noch mehr Hergestellt wurden.

Bei der Baureihe handelt es sich um einen MTW 100 der so auch bei der ÖBB als x552 läuft und durch ELIN/Belfour Beaty auch in Deutschland häufig anzutreffen ist.
Wie gesagt wurden die Fahrzeuge(drei an der Zahl) 1992 von der DR bestellt aber erst zum Jahreswechsel 1993/1994 ausgeliefert, so kam es dazu das kein Fahrzeug der Baureihe 709 jemals ein DR Logo getragen hat und der 709 003 sogar direkt an die DB AG geliefert wurde! Wo die drei Fahrzeuge beheimatet wurden entzieht sich meiner Kenntnis, ich glaube aber zu wissen das eins nach Leipzig und eins nach Halle/S gegangen sind, ist aber nur ne vermutung und kein Fakt, vieleicht weiß ja jemand mehr und traut sich uns Aufzuklären.
Drei Fahrzeuge haben gereicht weil es klar wurde das für die am Häufigsten auftrettenden Störungen ein kleineres und damit in Anschaffung und Unterhalt günstigeres Fahrzeug ausreicht, dieser umstand hat auch der Baureihe 711.0 und einigen 708.3 das Genick gebrochen weil diese dann Verkauft oder beim 708 auch Verschrottet wurden.

Das Fahrzeug besteht aus einem geschweißtem Brückenrahmen der einen setra Aufbau sowie einen Palfingerkran trägt, dieser befindet sich am hinteren Ende da der Kasten nicht über die ganze Länge reicht. Innen gibt es keine abgetrennten Räume, Führerraum/Werkstatt und Aufenthaltsraum sind sozusagen ein großer Raum. Auf dem Dach findedet man noch ne Hubarbeitsbühne und einen Fahrleitungs und Tragseildrücker sowie den Erdungsbügel.

Angetrieben wird das Fahrzeug durch einen KHD Motor mit dem er 120Km/H erreicht. Ausserdem gibts noch einen KHD Motor bzw ein Motörchen, der dient zur Arbeitsfahrt und als BSA.

Viel mehr kann ich dazu auch garnicht sagen, nur noch das es ein wenig Technik gibt (ähnlich wie ein Trabbi, sieht zwar nicht so aus aber ein wenig ist trotzdem drin, aber nur ganz wenig)
Also vorhanden sind NATÜRLICH eine Zeit/Zeit SIFA eine Siemens(iiieeehhhh Schleichwerbung) I60R und man mags kaum Glauben sogar ein Zugfunkgerät, aber das wars dann auch.
Natürlich kann die Möhre auch ein bisschen Bremsen, mit Klotzbremsen beidseitig auf alle 8 Räder und mit einem Retarder.

So bleibt noch der Technikquatsch der sowieso niemanden interessiert:

LüP: 158400mm
Gewicht; 59t
max Schlepplast: 50t
VMax: 120km/h in Eigenfahrt
140km/h in Schleppfahrt und ohne Kardanwellen
Leistung: 367kw

mehr weiß ich jetzt nicht, wenn jemand was wissen will, fragen, wenn ich es weiß beantworte ich es
 
jetzt werde ich mal etwas für unsere Bundesbahnfans tun!!

Jetzt gehts nämlich an 701/702 und 704 ran, obwohl ich die alle nicht mag.

Die Baureihe wurde von der Bundesbahn beschafft um Störungen an Oberleitungsanlagen zu beseitigen und heißt sinnloser weise TVT,
Turm Verbrennungs Triebwagen, aber er verbrennt ja garkeine Türme sondern für die Doofen, es ist ein Turmtriebwagen mit Verbrennungsmotor.

Der 701 baut auf dem 798 auf, nur wurde der Wagenkasten erhöht um die nötige Dachhöhe über SO zu erreichen, ausserdem wurde das Untergestell verstärkt um mehr Zuladung zuzulassen. Was ich jetzt leider nicht weiß aber als unwahrscheinlich abstempel ist das auch der 701 analog zu einigen 798 eine Luftfederung erhalten hat, das ist wohl nur beim Schienenprüfzug auf Basis des 701 der fall.

Der Wagenkasten ist eine selbsttragende Schweißkonstruktion in dem zwischen den beiden Fst`s sich ein 26 Qudratmeter Werkstattraum befindet, auf ihm gibts eine Hubarbeitsbühne einen Erdungs/Lehrstromabnehmer, einen Dom und einige Lampen. Das wars dann auch schon wieder, der hat halt nicht viel weil die dinger ja auch ziemlich klein sind.

Angetrieben wird die Baureihe 701 von zwei Büssing U11(könnte auch U10 sein, bin ich mir nicht sicher) Motoren, jeder ist eine Komplett eigenständige Antriebsanlage mit der auch einzel gefahren werden könnte, bei 150 PS aber nicht empfehlenswert. Die Motörchen geben ihre magere Kraft an jeweils ein elektrohydraulisches 6 Gang Schaltgetriebe ab, bei diesem muß der Tf natürlich die Gänge von Hand schalten, halt wie beim Schienenbus.
Der feine und kleine Unterschied zwischen 701 und 702 besteht einfach darin das der 702 eine Mg Bremse zu der normalen Scheibenbremse(LKW Bauart) hat und als besonderes Schmakerl eine Auspuffklappenbremse spendiert bekommen hat, das macht ihn dann Steilstreckentauglich.
Wenn ich das richtig kapiert habe funktioniert die Auspuffklappenbremse folgendermasen, bei Bergabfahrt wird ein Gang eingelegt und eine Klappe im Auspuff geschloßen, diese erzeugt einen Staudruck im Abgasstrahl der sich zum Motor zurückstaut(wer hat nicht schon mal seinem feind eine Kartoffel/Bannane oder Lappen in der Auspuff gestopft) dieser Druck würgt den Motor ab und und durch den Kraftschluß zum Radsatz muß dieser den Druck überwinden, dadurch wird das Fahrzeug gebremst. Wie gesagt dafür nehm ich keine Gewähr weil ich nicht genau weiß ob es wirklich so funktioniert.

So ein bisschen wieder Technisch werden:

LüP: 13,950m
Höhe über SO: 3,700m
Achsstand: 6,000m durch Sondergenehmigung(zweiachsig war früher max 4,5m erlaubt)
Leistung: 2x110kW also 2x150Ps
Vmax: 90kmH
max Gewicht: 29t


704 kommt demnächst
 
Ich habe einige Fragen zu den ORT´s 188.2

Es gab ja nur eine Handvoll ( 6 Stück ) .

Wer weiß wo die ab den 80´er Jahren bis zur Ausmusterung beheimatet waren ?

188 202 in Dresden , das habe ich herausgefunden .

Wer kann hier die fehlenden 5 ergänzen ?

Kann der ORT auch Wagen ziehen ( z.B. 1-2 Res oder Ks Niederbordwagen ) ?
Oder brauchts dafür eine Zuglok vorm ORT ?
Wenn´s das so gab würde ich mich über Bilder davon freuen .

Danke im Vorraus .
 
zu dem kleineren Gefährt:

Nach dem Photo und den Anschriften zu urteilen scheint es sich dabei fahrdienstlich um ein Nebenfahrzeug zu handeln. Diese hatten zumindest bei der DR keine Baureihenbezeichnung. Bei uns nannte man solche Fahrzeuge nur "Tortenheber", die offizielle Bezeichnung ist mir auch nicht bekannt.
Vielleicht werdet ihr im Verzeichnis der Nebenfahrzeuge fündig, da wären wohl am ehesten Informationen zu finden. Ich habe das Teil leider nicht zur Verfügung.
 
Zurück
Oben