Trotz allem finde ich die fehlenden Reifen kurios.
Poldij
So ungewöhnlich ist das nicht. Das wird ja sogar in der heutigen Zeit noch gemacht. Bis zum Kriegsbeginn kamen alle Skoda-Neuwagen teilmontiert in der Ukraine an. Dabei unterscheidet die Automobilindustrie in CKD (Komplettbausatz) oder MKD bzw. SKD. Bei den letzteren fehlen nur noch bestimmte Komponenten. Teilweise ist es so kurios, dass das Fahrzeug vollständig montiert von Band läuft und vor dem Export wieder teildemontiert wird. Damit umgeht man Einfuhrsteuern. In der Ukraine gilt z.B. Skoda nicht als Hersteller der Fahrzeuge sondern die Firma Eurocar (hat nichts mit der gleichnamigen Autovermietung zu tun).
Früher waren diese Verfahren noch mehr verbreitet. Selbst die DDR lieferte Fahrzeuge als Bausatz ins Ausland. So gingen zwischen 1962 und 1964 646 Wartburg 311 als CKD nach Argentinien. Diese wurden bei D.I.N.F.I.A. montiert und kamen als Graciela W auf den heimischen Markt. Bei D.I.N.F.I.A. wurde bis 1963 auf der Lanz Bulldog D1506 (Nachkriegsmodell) nachgebaut. Argentinien war auch Importeur des IFA H6 aus Werdau. Im Jahr 1957 gelangten so 300 LKW aus der DDR nach Südamerika. Die Fahrzeuge wurden ohne Aufbau und ohne Reifen (!) geliefert. Sie standen auf der Felge.
Ein andere Grund für Transport der Skodas ohne Reifen nach Skandinavien könnte der Transport gewesen sein. Die Felgen stehen ja richtig schön auf Kante. Das ist nicht gerade förderlich für einen Reifen.
Volvo hatte damals etwas mehr Platz.
Quelle: Digitaltmuseum / Järnvägsmuseet / Fotograf: Walther, Seved / freie Lizenz
Der PV444 sogar etwas schmaler als der Skoda 440.
Quelle: Digitaltmuseum / Järnvägsmuseet / Fotograf: Walther, Seved / freie Lizenz
Eine interessante Waggonsverbreiterung für den Transport auf heimischen Gleisen.
Und wenn wir schon bei Volvo sind - Rohkarossentransport von Amazon und Buckelvolvo.
Quelle: Digitaltmuseum / Järnvägsmuseet / Fotograf: Walther, Seved / freie Lizenz