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Gleisplan-Check und Meinung

Hallo

Also ich mach es anders herum!
Habe jetzt meinen Keller fertig (3,50m×3,00m). Bin seit 2 Monaten auf der Suche nach einem geeigneten Gleißplan!
Habe zig Hefte studiert von Anlagenplanung über Unterbau etc. Und erst dann wenn feststeht was ich bauen will, kommt der Auftrag für die
Unterkonstrucktion
 
Okay - vielen Dank für eure Antworten und Hinweise, diese haben mich nochmal gründlich zum Nachdenken gebracht und ich stelle fest - ich habe das Pferd von der falschen Seite auf gezäumt.

Meine heutigen Erkenntnisse:
Punkt 1 - Platte nicht nach der maximalen zur Verfügung stehenden Fläche ordern, sondern erst nach dem fertigen Gleisplan
Punkt 2 - Gleisplanung den Profis überlassen, sonst wird es schnell langweilig (hätte ich auch selber drauf kommen können)
Punkt 3 - genauen Plan machen was auf der Anlage passieren soll und was nicht (Betriebsabläufe, ect.)
Punkt 4 - nicht alles was ich mir vorstelle auf der Anlage macht auch Sinn

Mein Fazit daher, ich habe die komplexibiltät der Sache falsch eingeschätzt und werden jetzt die Notbremse ziehen.
Das Projekt wird erstmal auf "Eis" gelegt (der Tischler hat ja glücklicherweise noch nicht angefangen) und werde schauen wie ich es irgendwann mit Hilfe von Profis geschickter anstellen kann. Leider haben die Geschäfte ja aktuell geschlossen, so dass es vorerst nix wirkliches wird. :(
 
Ach, bei Punkt 2 hat sich schon so mancher über die Zeit hier im Board enorm weiterentwickelt. Da würde ich an deiner Stelle nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.

Thorsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Gleisplanung einem 'Profi' zu überlassen, ist ein hohes Risiko.
Je nach dem, an wen man gerät, kann man da sehr viel Geld für einen lieblos zusammengeschusterten 'Plan' aus dem Fenster werfen. Man sehe sich nur mal die 'Werke' an, welche man im www erwerben kann.
Ein guter Plan muß sorgfältig bedacht werden und das dauert. Der Planer muß Deine Wünsche mit dem auf der Fläche Möglichen in Einklang bringen, was etliche ausführliche Gespräche erfordert. Da müssen Prioritäten gesetzt und diverse Änderungen vorgenommen werden, bis alles paßt. Für Otto Normalverbraucher ist das eigentlich nicht bezahlbar...
 
Ach, bei Punkt 2 hat sich schon so mancher über die Zeit hier im Board enorm weiterentwickelt. Da würde ich an deiner Stelle nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.

Thorsten
Keine Sorge - ich werfe die Flinte nicht ins Korn, aber ich bin alt genug um zu verstehen, wenn ich ein Projekt maximal falsch angehe und dann wird’s halt nichts. Ich bin kein Freund von „Das kannst du schon so machen, aber dann wird’s halt Kacke.“, weder im Job noch privat.
Aus diesem Grund muss ich halt sehen was ich tue und mich neu orientieren.
 
@Stardampf
Welche Möglichkeiten hat denn jemand wie ich noch, mit Null Erfahrungen und wenig Platz (2,4m x 1,1m Grundfläche und einem linken Anbau von 0,9mx0,6m) - außer was fertiges kaufen oder sich was von Profis bauen zu lassen?
 
Also ich weis ja nicht. Du traust dir echt nicht zu, einen Holzrahmen mit einer Platte drauf zu bauen? Bleistift, Zollstock, Säge, Akkuschrauber hat doch jeder. Und bissl Mathe geht bestimmt auch. Mit Holz zu arbeiten ist absolut kein Hexenwerk.

Ich würde vorschlagen, du zeichnest mal eine detaillierte Raumskizze, stellst die hier rein und wir werden sehen, was dort wie gehen könnte.
 
@Trice75
...
An Literatur hab ich auch einiges gekauft, aber einfach nur nachbauen will ich jetzt auch nicht, deshalb hab ich das Geld für eine Gleisplanungssoftware investiert und damit die letzten 4 Wochen "rumgespielt". ...

VG

Der Ratschlag zum Literaturstudium bedeutet nicht, dass Du alles nachbauen sollst. Vielleicht hast du schon mal bei der von mir vorgeschlagenen Seite vorbeigeschaut?

Ich empfehle (aus eigener Erfahrung) immer Literatur zum Thema Anlagenplanung von Ivo Cordes oder von OOK (Otto O. Kurbjuweit). Hier werden Grundlagen vermittelt, was man bei der Anlagenplanung beachten sollte, um zu seinem eigenen Gleisplan zu kommen. Dabei werden sinnvolle Konzepte vorgeschlagen, die zu interessanten und schönen Anlagen führen. Es macht bestimmt wesentlich mehr Spaß eine Anlage zu betreiben, die auch eine "Augenweide" ist.

Folgende Punkte lassen sofort erkennen, dass Du neu eingestiegen bist und folgende grundlegende Designfehler begehst:
- Gleise liegen parallel und sehr nahe an der Anlagenkannte
- nur Nutzung von Fertiggleis
- Gleisplan erinnert eher an eine Autorennbahn
- kein Schattenbahnhof
- Nutzung kleiner Gleisradien im sichtbaren Bereich
- kein Betriebskonzept (Gleise liegen "unmotiviert" auf der Fläche der Platte verteilt, nur um "Fahrmöglichkeiten" zu generieren

Wie man alle diese Punkte umgehen oder für sich nutzen kann, wird in den angegebenen Materialien beschrieben.

Mir hat dieses Werk besonders gefallen. Gegenwärtig ist es als Druckversion vergriffen - es gibt wohl aber bald eine Neuauflage. Man kann dieses Werk wohl auch als pdf bei dem Verlag downloaden. Ich habe den Link "auf die Schnelle" aber nicht gefunden. Bei Interesse wendest Du Dich halt mal an der Verlag.
 
Trice, ganz einfach, Erfahrung erspielen. Oder sich vorher informieren. An dem Punkt sind wir nun leider schon vorbei, da das Grundgestell bestellt ist. Es gab mal eine schöne Broschüre von Otto Kurbjuweit (hab den Titel gerade nicht zur Hand), die gar nicht so teuer war. Da hat der Kollege mal die Evolution von der traditionellen Platte zu den heutigen "Ansprüchen" schön dargelegt. Auch wenn man letztlich sich für etwas anderes entscheidet, hilft so etwas für Klärung des eigenen Wunsches ungemein. Ohne diese Klarheiten wird es auch mit einem Profi ganz sicher "Kacke". Allerdings, kostet es deutlich mehr und Du merkst es erst später, als wenn Du selbst planst. Eine Planungssoftware ist halt auch nur ein Werkzeug für dessen Nutzung man Erfahrung braucht

Meiner Meinung nach solltest Du den Weg verfolgen, den Du mit Deinem Bruder früher genommen hast. Erst mal ein paar Schienen nehmen und sehen was geht. Dazu etwas Rollmaterial, also einen Zug in Deiner Wunschlänge. Das auf einen Tisch, Schreibtisch, Werkbank oder Fussboden und versuchen ein paar Gleisbilder zusammen zustecken. Zug ein Stück hin und her fahren lassen, damit versuchen zu rangieren. Also etwas Betrieb zu machen und gleichzeitig zu spielen. Später dann halt auf der Platte, also entweder auf der geschlossenen Grundplatte oder halt auf etwas Sperrholz, welches auf dem Rahmen liegt. Ruhig auch mal ein 1 bis 2 m langes Brett nehmen und Lego/Duplo auf einer Seite unterbauen, um Steigungen zu testen.
Damit bekommst Du locker einen Eindruck, was geht und was will ich. Danach kannst du ein paar Gleisgebilde nehmen und in die Planungssoftware übertragen und versuchen die Sache "rund " zu machen. Du wirst sehen, du kommst meilenweit neben Deinen aktuellen Entwurf raus. Aber es wird etwas, womit Du später zufrieden bist.
So kannst Du bei überschaubaren Aufwand Erfahrungen gewinnen und schon etwas mit der Bahn spielen.
 
@V180-Oli
Sehr gern, den Plan von meinem Keller-Büro (bin seit März 2020 im Home-Office) habe ich hoch geladen. Der Schreibtisch ist relativ groß, aber den brauch ich leider für einen Monster-Drucker (Vorgabe der Firma) und zwei Monitoren.
 

Anhänge

  • Xerox Scan_05012021084756.pdf
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Hallo zusammen,

Okay, ich habe verstanden und mache jetzt erstmal meine Hausaufgaben.

Die empfohlene Webseite hatte ich schon gesehen, werde mich aber nochmal intensiver damit befassen. Neue / weitere Literatur zur Anlagenplanung ist ebenfalls bestellt und wird gelesen. Tischlerei ist angerufen und die Grundplatte + Gestell sind storniert

Somit ist erstmal nichts verloren oder in den Sand gesetzt, außer meiner Blauäugigkeit zum Thema. ;)
 
Solange Blauäugigkeit nicht zu Beratungsresistenz führt, ist das nichts schlimmes! In Deinem Fall hätte das Forum zu etwas Gutem geführt.
Beratungsresistenz - auf keinen Fall - wie bereits geschrieben, ich bin kein Fan von "Das kannst du schon so machen, aber dann ist es halt Kacke." deshalb frag ich ja und starte wieder bei null.
 
@Trice75
Der OOK (Kurbjuweit) hat schon was drauf.

In viele Publikationen kann man ja reinschauen, und dann entscheiden.
Ansonsten mal die heimische Bibliothek besuchen (sofern möglich) und nach dem "Großen Anlagenbuch" von G. Fromm schauen, das ist auch inspirierend. Viel Spaß.
 
... an Literatur hab ich auch einiges gekauft, aber einfach nur nachbauen will ich jetzt auch nicht, deshalb hab ich das Geld für eine Gleisplanungssoftware investiert und damit die letzten 4 Wochen "rumgespielt" ...

In diesem Zeitraum hätte aber schon etwas anderes herauskommen müssen ;). Ich erinnere mich aber noch gut an meine ersten Entwürfe, die auch nicht für viel mehr zu gebrauchen waren. Jeder muss seinen eigenen Gleisplan finden, aber eine testweise Planung auf Grundlage eines geeigneten Gleisplanes bringt Routine in der Nutzung der Software und gibt einem relativ schnell ein Gefühl dafür, was möglich ist und auf was lieber verzichtet werden sollte.

Ich habe mir also von der besagten Website folgenden Gleisplan << KLICK >> vorgenommen und diesen auf deine angedachte Grundfläche angepasst. Herausgekommen ist in ca. 1,5 Stunden der Gleisplan einer kleinen Heimanlage, die sehr viel zu bieten hat und so im Grunde gebaut werden könnte.

comp_TT_Board_03_3D.jpg comp_Gleis_TT_Board_03_03.jpg comp_Gleis_TT_Board_03_01.jpg comp_Gleis_TT_Board_03_02.jpg

Wenn du auf diese Art und Weise versuchst, den einen oder anderen Gleisplan für dich umzusetzen, wirst du ganz schnell auch die passenden Ideen für deinen Gleisplan finden.

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Sehr gern, den Plan von meinem Keller-Büro [...] Der Schreibtisch ist relativ groß, aber den brauch ich leider für einen Monster-Drucker (Vorgabe der Firma) und zwei Monitoren.
Nur so als Anregung: Ein Eckschreibtisch muss nicht in der Ecke stehen. Ich habe in meinen Büros die Schreibtische immer "in" den Raum gestellt. Diese Flächen sind in der Regel ungenutzt, wogegen man freie Wände häufig zu wenig hat. Auch ist das Arbeitsgefühl meist angenehmer, wenn man nicht direkt an eine Wand schaut. Man stelle sich vor, man schaut vom Monitor hoch und sieht anstatt einer Wand eine hübsche bunte Modellbahn...
 
@Stardampf
Die obere Wand ist eigentlich rechts, der Plan ist leider um 90Grad gedreht wie ich gerade sehe. Der Raum hat keine Heizkörper oder Fenster, lediglich die Aussparung für den Schornstein (63x42cm), welche einen Zugang hat für den Schornsteinfeger auf der kleineren Seite hat (was also frei bleiben muss). Die Regale sind ca. 1,6m hoch und mit ca. 30 Ordner (Archiv meiner Firma - 10 Jahre Aufbewahrungsfrist) voll.
 
Sichtlinien und -achsen darf man bei der Planung auch nicht unterschätzen. So kann man einige unmaßstäbliche Unzulänglichkeiten gut kaschieren.
Was mir z.b. bei dem Bsp. nicht gefällt ist, man biegt ums Ecke in den Bahnhof ein und fährt auch ums Eck wieder heraus. Mit einer anders gelegten Diagonale über die Schenkel kann man das viel besser abmildern. Ein Bahnhofsgleis in einem Bogen gelegt bewirkt da auch schon viel. Da reichen schon ganz leichte Krümmungen mit Kurvenradien von 10.000 mm für eine ganz andere Wirkung auf der Sichtachse.
Wenn die Ein- und Ausfahrt aus dem Tunnel dann noch hinter Bäumen kaschiert wird, dann sieht es eben nicht wie auf fast 90% der Platten aus, als würde der Zug aus einem Tunnel fahren, sondern aus dem Wald heraus hinter einer Baumreihe hervorkommen. Oder ein Tunnel sehr dicht am Bahnhof, der als Unterführung eines Stadtszenarios getarnt ist.
Ich habe auch erst Stumpf viele Gleispläne angesehen und auf die Idee gehofft, doch das Original ist manchmal der bessere Ideengeber. Manche Szene aus Eisenbahnvideos hat mir dann die Lösung gebracht, dank guter Kameraperspektive.
Deshalb würde ich schon gleich von anfang an im Anlagenkonzept mit berücksichtigen wie manches Detail, z.B. Tunnel wirken soll.
Will ich Züge die wie ein Wurm von einem Erdloch zum nächsten flitzen oder Bahnhöfe die immer an Kurven liegen oder gefällt mir vielleicht auch was anderes.

Gruß Tino
 
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