E449.0 - wie und warum ...
... gerade diese Lokomotive seinerzeit zu Beginn der östlichen "TT - Ära" als Modell gefertigt wurde, versuche ich mal nach meinem Wissensstand so zu erklären:
Ich gehe mal davon aus, das im Hause GÜTZOLD zum Ende der 50iger Jahre das Vorhaben zur Modellumsetzung dieser Reihe geplant war. Eine größere Auswahl an Streckentauglichen "Nicht -
Dampflokomotiven" war damals noch nicht Vorhanden, abgesehen von den zahlreichen Altbauelektroloks, den einzigsten "Streckendiesel" gab es bereits von ZEUKE in Form der "Bundesbahn - V200.0". Desweiteren gab es in der Tschechoslovakischen Republik neben den üblichen "unterdemweihnachtsbaumkreisenden Spielebahnern" durchaus das ernsthafte Hobby der Modellbahn, und die Baugröße TT entwickelte sich auch dort zunehmender Beliebtheit.
Die damalige CSD verfügte an Neubauelloks nur über die 100 Stk. von 1953 - 1958 der in drei Serien gefertigten Reihe 140 (E499.0), es gab auch 1957 zwei Prototypen für die sowjetischen SZD und zehn Exemplare für die nordkoreanichen Bahnen im Jahre 1958.
Die nachfolgende Reihe 141 (E499.1) prototypierte 1957 und wurde 1959/60 in mit insgesamt 61 Fahrzeugen an die CSD geliefert, weitere 87 gingen 1960/61 an die SZD und 30 Maschinen 1961 an die polnische PKP.
Auch an
Diesellokomotiven gab es seinerzeit in der CSSR noch nicht's streckentaugliches, wenn wir mal von der Reihe 720 (T435.0) aus den Jahren 1958 bis 1961 in 233 Exemplaren gebauten Lokomotive absehen, welche bald darauf sowieso von der Fa. HERR modellgerecht umgesetzt wurde. Die Reihe 749 (T478.1, T478.2) wurde erst ab 1964 auf die Gleise gestellt, womit es also davor keine wirkliche Streckendiesellok bei den CSD gab.
Durch die obengenannte Erläuterung und mangels adäquate Maschinen seitens der Deutschen Reichsbahn bin ich persönlich zu dem Schluß gekommen, warum gerade die E499.0 seinerzeit entwickelt wurde, gab es doch sicher im westeuropäischen Ausland weitere Möglichkeiten, passende Fahrzeuge zu finden, mal abgesehen von den NoHAB's, welche ja auch recht schnell von HERR produziert wurde.
Warum gerade die E499.0, diese doch auf Modellbahnanlagen nach deutschem Vorbild eigentlich nicht einsetzbar ist, kann ich nur dadurch nachempfinden, wollte doch die Modellbahnindustrie nicht nur "Dampfer" und sonstige alte Eisenbahnen fertigen, sondern den modernen technischen Fortschritt auch auf der Tischplatte zu Hause auf die Schienen zu stellen ... !
Der "Roller", in Echt erst serienmäßig seit 1963 verfügbar, und ebenfalls alsbald von GÜTZOLD produziert, basiert konstruktiv auf die E499.0 unter Verwendung gleicher Bauruppen wie z.B. Drehgestellrahmen, womit der Achsstand beim Modell der E11 / E42 nicht dem Vorbild entsprechend zu kurz ausfällt. Ob bei der Konstruktion der E499.0 bereits an die E11 gedacht wurde, kann eigentlich nur Herr Gützold sen. selbst beantworten.
Noch etwas zum "Stern": angeregt durch obige Beiträge habe auch ich mal eben meinen Modell - Bestand durchsucht und mußte enttäuscht feststellen, das keine Lok über diesen verfügt, wobei er doch seinerzeit vorbildgerecht gewesen wäre.
Gruß tt-120