"... Bei aktuellen Anschlüssen sieht das ganze etwas anders aus. " eben die Zeiten ändern sich.
Und die Zeiten haben sich seit 1900/1910/1920 bereits sehr geändert.
Verschiedene Zeiten, verschiedene Regionen, verschiedene Hersteller, verschiedene Bauformen.
Ich zitier mal:
https://de.wikipedia.org/wiki/Linienverzweiger
"
Die Einsatzbedingungen für Linienverzweiger im Verteilsystem der zuständigen
Deutschen Reichspost wurden
1912 in einem Fachbeitrag beschrieben:
„Die stetig wachsende Zahl der Fernsprechverbindungsleitungen bringt es mit sich, dass die oberirdische Leitungsführung mehr und mehr durch Kabel ersetzt wird. Schon seit Jahren sind daher bei verschiedenen Post- und Telegraphenverwaltungen Schaltsysteme im Gebrauch, um die Anschlussleitungen ganz oder teilweise unterirdisch zu führen und zu verteilen und um die in jedem Kabelnetz stets erforderliche Reserve nur in den letzten Ausläufern des Netzes vorsehen zu brauchen. Bei dem Verteilungssystem der Reichspost führen von der Zentrale aus eine Reihe von vielpaarigen Hauptkabeln zu einem sogenannten Linienverzweiger von dem aus etwa 25 bis 50 % mehr Adernpaare enthaltende Kabel ausgehen, die allmählich in schwächere Kabel aufgeteilt, in sogenannten Kabelverzweigern enden. Von den Kabelverzweigern aus führen bis zu 100 % mehr Adernpaare enthaltende Verteilungskabel zu den sogenannten Endverzweigern, in denen die einpaarigen zu den einzelnen Abonnenten führenden Anschlusskabel enden.“
– A. Ebeling und R. Deibel
[Lit. 2]
"
Wer mag kann sich selber ein Bild machen, oder google'n:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Linienverzweiger_Schema,_1912.jpg
https://de.wikipedia.org/wiki/Linienverzweiger
Ein Endverzweiger kann als APL ausgeführt sein, kann aber auch zu mehreren APL zuleiten.
Man sollte hier beachten, daß damals die Netze erst in der Entwicklung und noch immer im Aufbau waren.
Zuerst als Freileitungen, auch in den Städten, und später dann unterirdisch.
Die Zeit von vor 100 Jahren mit dem Wissen von vor 20-30 Jahren betrachten zu wollen ist hier abwegig.
Die Eisenbahnbauvorschriften sahen vor 100 Jahren auch deutlich anders aus als heute.
Ich würde z.B. mit einer Gebrauchsanleitung von heute in einem Auto von 1910 auch keine elektrischen Fensterheber finden.
Genauso würde ich falsch liegen wenn ich denken würde es habe schon immer sowas wie eine Flatrate zum telefonieren gegeben.
Früher gabs im Amt schöne Gebührenzähler für sowas und feine Münztelefone in "Telefonzellen".
Ebenso ginge das mit der guten "alten" E-Mail, früher gabs Fernschreiber, kennt heute kaum noch einer aus eigener Erfahrung.
Und Tastentelefone gibts jetzt auch noch nicht so lange, aber es gibt etliche Leute die keine Wählscheibe mehr kennen.
Sollten die jetzt daraus schlußfolgern das es schon immer nur Tastentelefone gab?!?
Noch schlimmer Smartphone, sowas hatte früher ne Schnur dran, stand auf dem Tisch.
Und das Schlimmste man konnte echt nur damit telefonieren.
Das Motto: "was ich nicht kenne/was ich nicht gelernt habe, das gabs nicht" funktioniert wirklich sehr sehr selten!
Welche Speisespannung nutzen wir heute, und war das schon immer so? (rethorische Frage, -60V/-48V)
Selbstwählferndienst, gabs den auch schon immer? (2. rethorische Frage, Handvermittlung)
Der Erdkabelmantel ist heute aus Plastik, war das auch schon immer so? (3. rethorische Frage, Bleikabel)
( Selbstwählferndienst (SWFD) ->
https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstwähleinrichtung )
Ohne irgendwelchen Anspruch auf Vollständigkeit oder Fehlerfreiheit.
Ich weiß, daß ich nicht alles weiß, aber dessen bin ich mir sicher.
IoreDM3